Eine Belohnung für Tierschützer in Ormesheim Hier sind Schwalben sehr willkommen

Ormesheim · Auszeichnung des Umweltministeriums und des Naturschutzbundes (NABU) für Leo Welsch.

 Leo Welsch (rechts) erhielt zusammen mit seinem Neffen Stefan Welsch (Zweiter von rechts) die Plakette „Schwalben willkommen“ von Christoph Braunberger (Mitte) vom NABU-Landesverband im Beisein von Bürgermeisterin Maria Vermeulen und Markus Scheller vom NABU in Erfweiler Ehlingen.

Leo Welsch (rechts) erhielt zusammen mit seinem Neffen Stefan Welsch (Zweiter von rechts) die Plakette „Schwalben willkommen“ von Christoph Braunberger (Mitte) vom NABU-Landesverband im Beisein von Bürgermeisterin Maria Vermeulen und Markus Scheller vom NABU in Erfweiler Ehlingen.

Foto: BeckerBredel

Der Stall von Leo Welsch riecht nach Urlaub. Sofern man Urlaub auf dem Bauernhof mag. Ein Kuhstall verströmt nun nicht das Aroma einer Boutique auf der Avenue des Champs Élysées. Hier duftet es nach Mist. Und genau das zieht die Schwalben an. Die sind rar geworden in Mandelbachtal, sagt Christoph Braunberger vom Nabu Landesverband Saar, der 1977 die Mehl und Rauchschwalben in Ormesheim zählte und damals 370 Brutpaare feststellte. „Heute sind es höchstens noch 50“, sagt er und freut sich, dass mehr als die Hälfte der Nester bei Leo Welsch zu finden sind.

Dafür, dass Welsch die Tiere in seinem Stall Nester bauen und in alle Richtungen durch die offenen Fenster auf Mückenjagd gehen lässt, haben ihm das Umweltministerium und der Nabu-Landesverband Saar die Plakette „Schwalben willkommen“ verliehen. Nabu und Ministerium zeichnen damit das Engagement von Privatleuten für den Vogelschutz aus. Bürgermeisterin Maria Vermeulen kam auch zu der Verleihung und erzählte, dass sie mit Schwalben groß geworden sei und sich noch heute an ihnen orientiere: „Wenn die Schwalben kommen, ist der Winter vorbei. Wenn sie ziehen, wird es Herbst. Sie sind verlässliche Anzeiger der Jahreszeiten“, so die Verwaltungschefin.

Leo Welsch hat aktuell 26 Nester im Stall und einige an der Außenwald seines Hofs in der Adenauerstraße. 45 Rinder hält er hier, zudem drei Pferde. Die Nebenerwerbslandwirtschaft wird von Stefan Welsch weitergeführt, der Entwicklungsingenieur schlüpft in seiner Freizeit in die Stall-Klamotten und packt an, weil er es von Kindheit an so gewohnt sei. Auch bei ihm sind die Schwalben willkommen. „Die Tiere haben ja nicht mehr so viele Möglichkeiten. Wir bieten noch eine“, sagt der 41-Jährige und unterstützt seinen Onkel Leo Welsch bei der Arbeit so gut es geht. „Das ist eine Passion“, so Stefan.

 In den Stalllungen von Leo Welsch fühlen sich die Vögelchen wohl. 

In den Stalllungen von Leo Welsch fühlen sich die Vögelchen wohl. 

Foto: BeckerBredel

Vorgeschlagen wurden die Ormesheimer von Markus Scheller vom Nabu Erfweiler-Ehlingen. Nabu und Ministerium fördern den Schutz der Schwalben, weil diese für eine artenreiche Landschaft stehen und als Insektenjäger viele Parasiten und Schädlinge im Zaum halten. Nicht ohne Grund stehen die Tiere unter Naturschutz. Leider sind inzwischen viele Nistplätze verlorengegangen. „In Ormesheim schneiden wir da noch gut ab, weil auch die Pferdehöfe einen Beitrag leisten“, sagt Braunberger. Er händigte Leo Welsch die Plakette aus.

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