Ein echtes Gemeinschaftsprojekt

Heckendalheim · Seit einem Jahr erarbeiten Heckendalheimer Bürger Vorschläge zur Umgestaltung des Dorfplatzes; im Mittelpunkt der Planungen steht der Brunnen. Rund 280 000 Euro soll der Umbau des Platzes kosten, 65 Prozent davon übernimmt das Land.

 Scheckübergabe auf dem Dorfplatz mit (von links) Bürgermeister Gerd Tussing, Umweltminister Reinhold Jost, Ralf Karr, Ortsvorsteher Andreas Greß, Karl Ecker, Petra Paulitsch, Stefan Keller, Edith Betz, Helmut Hoffmann, Guido Greß und Joachim Gigli. Foto: Degott

Scheckübergabe auf dem Dorfplatz mit (von links) Bürgermeister Gerd Tussing, Umweltminister Reinhold Jost, Ralf Karr, Ortsvorsteher Andreas Greß, Karl Ecker, Petra Paulitsch, Stefan Keller, Edith Betz, Helmut Hoffmann, Guido Greß und Joachim Gigli. Foto: Degott

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"Bisher hat sich die Arbeit gelohnt. Die Zusammenarbeit im Arbeitskreis war in den 23 Sitzungen harmonisch, teilweise kontrovers, aber auch sehr konstruktiv", fasste Heckendalheims Ortsvorsteher Andreas Greß zusammen, als ihm Saarlands Umweltminister Reinhold Jost den Bescheid zur Unterstützung des Dorfplatz-Umbaus übergab. Greß sprach von vielen Vorschlägen, die in den drei gut besuchten Bürgerversammlungen eingebracht worden seien. Daraus wurde der jetzt erarbeitete Vorschlag entwickelt. Seit einem Jahr arbeiten rund 15 Bürger im Arbeitskreis intensiv an der Umsetzung. Das Land bewilligte einen Förderanteil von 65 Prozent, in der Summe mit 176 575 Euro. Die Mittel stammen anteilig aus Kassen der Europäischen Union (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, kurz ELER), des Bundes (Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes, kurz GAK) und des Landes im Rahmen der Dorferneuerung nach der Richtlinie zur Forderung der nachhaltigen Dorfentwicklung im Saarland. Insgesamt wird der Umbau rund 280 000 Euro kosten. Jost lobte als "Minister des ländlichen Raums" die Beharrlichkeit und den Sachverstand, der in die lehrbuchmäßige Planung eingeflossen sei. Auch besitze Heckendalheim , mitten in der Biosphäre gelegen, eine hohe geschichtliche Stärke.

Viel Lob für Eigeninitiative

Zudem sei der Bürgersinn ausgeprägt, was sich darin manifestiere, dass nicht gefragt werde, was man bekommen, sondern was selbst gemacht werden könne. Auch seien die Gelder ein Beitrag zur Förderung des ländlichen Raums, würden Perspektiven erschlossen, damit sich die Menschen dort wo sie wohnen und leben auch wohl fühlen. Mandelbachtals Bürgermeister Gerd Tussing hatte ebenfalls nur lobende Worte und freute sich, dass der Gemeinderat "geräuschlos" die 15-prozentige Gemeindeförderung als Co-Finanzierung bewilligt habe. Er erinnerte daran, dass der Dorfplatz-Umbau auch ein Teil des im letzten Jahr fertig gestellten Dorfentwicklungskonzepts sei und eine wichtige Verbesserung des Lebensumfeldes innerhalb des 1200-Seelen-Dorfes bedeute.

Auch dass die gesamte Dorfgemeinschaft dahinterstehe, es sich also nicht um ein isoliertes Vorhaben handele, habe die Entscheidung leichter gemacht. Nachdem die erste, wichtige Hürde genommen worden sei, so Greß, gehe jetzt die Arbeit erst richtig los. Im Mittelpunkt wird der Dorfbrunnen stehen, der neu gestaltet wird. Er soll ins Zentrum und damit in die Aufmerksamkeit rücken. Mit der Maßnahme, so ist es dem Projektplan zu entnehmen, verspricht man sich, den Ort mit seiner ländlich geprägten Dorfstruktur zu stabilisieren und zukunftssicher zu gestalten. Derzeit werde der rund 1600 Quadratmeter große Dorfplatz seiner eigentlichen Funktion als repräsentatives Element und Faktor der Wohn- und Aufenthaltsqualität in keiner Weise gerecht. Er wird zumeist zum "wilden Parken" benutzt. Der Dorfbrunnen ist durch Baumwurzeln arg in Mitleidenschaft gezogen. Entstehen sollen Ruhezonen mit Bäumen und neuem Belag sowie Sitzgelegenheiten mit zum Verkehrsbereich variabler Absperrung. Gestalterische Maßnahmen, darunter auch eine offene Rinne, sollen den Platz aufwerten und ein geordnetes Parken gewährleisten.

Generationentreff geplant

Auch das Dorfgemeinschaftshaus soll in das Projekt integriert werden. Im Erdgeschoss entsteht ein Raum als Begegnungsstätte für die älteren Menschen, der zu einem Generationentreff ausgebaut werden soll. Bis Ende des Jahres sollen die Planungen abgeschlossen und die Aufträge erteilt werden. Auch wird in den nächsten Wochen das Buswartehäuschen um einige Meter versetzt. Mitte Februar werden die Erdarbeiten beginnen, wobei Eigenleistungen vorgesehen sind. Es folgen sämtliche Fremdarbeiten mit den Natursteinarbeien und der Bau der Stützmäuerchen, wobei regionaltypisches Material verwendet werden soll. Bis 2018 soll alles abgeschlossen sein.

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