Die "Preiss-Note" begeistert das Publikum in Ommersheim

Ommersheim. Ein Abend mit Freunden - wo ließe er sich besser verbringen als im Kaffeehaus in Ommersheim? Margarethe Preiss und Berthold Hemmen hatten zu einem musikalischen Abend ins Ommersheimer Kult-Kaffee eingeladen, und es waren viele Freunde gekommen

 Margarethe Preiss im Kaffeehaus Ommersheim. Foto: Schwarz

Margarethe Preiss im Kaffeehaus Ommersheim. Foto: Schwarz

Ommersheim. Ein Abend mit Freunden - wo ließe er sich besser verbringen als im Kaffeehaus in Ommersheim? Margarethe Preiss und Berthold Hemmen hatten zu einem musikalischen Abend ins Ommersheimer Kult-Kaffee eingeladen, und es waren viele Freunde gekommen. Die Atmosphäre im Kaffeehaus ist wunderbar familiär, Inhaber Hemmen begrüßt die Gäste zum Teil über das Mikro mit Namen, ebenso Margarethe Preiss, die offensichtlich besonders viele Freunde und vor allem Freundinnen als Gäste begrüßen konnte. Auffallend der hohe Anteil von Frauen im Publikum, aber Margarethe Preiss ist schon sehr bekannt und hat auch einen großen Freundeskreis. Sie ist sozusagen eine "Spätberufene", denn im "richtigen" Leben arbeitet sie als Sekretärin in einem Steuerberater-Büro. Irgendwann begann sie mit Gitarrenunterricht beim Würzbacher Künstler Robert Dawo, der sie auch animierte, sich künstlerisch weiter zu entwickeln. Preiss präsentierte sich im Kaffeehaus auf der "Offenen Bühne für Laien", und der musikalische Talentscout Berti Hemmen erkannte sofort, dass bei ihr hohes künstlerisches Potenzial vorhanden war, das es zu kultivieren galt. Etliche Auftritte später präsentierte sich am Wochenende im Kaffeehaus ein tolles Duo, das an diesem Abend genau den Geschmack des Publikums traf. Profi Berthold Hemmen machte den Anfang, entschuldigte sich für Erkältung und defekte Anlage, überzeugte indes gleichwohl mit einer tollen Leistung. Da gab es berührende Lieder mit eindringlichen Texten, wunderschöne Balladen von Reinhard Mey bis hin zu den Kölschrockern BAP. Hemmen hatte ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Titel. Aber auch bei seiner Partnerin: Er beschrieb die Arbeit mit Margarethe Preiss als "erfrischend unprofessionell", was aus dem Mund von Berthold Hemmen dann schon wieder ein dickes Lob ist. Preis präsentiert mit ihrer warmen Alt-Stimme Lieder von Reinhard Mey und Klaus Hoffmann, daneben aber auch eindrucksvoll Nummern von fast vergessenen Künstlerinnen wie Dalida, Alexandra oder Milva. Alles Künstlerinnen mit eigener Aura, individueller Note, unverwechselbar. Margarethe Preiss gelingt der schwierige Spagat, sie ist bei ihrer Interpretation nie pathetisch, schnulzig oder gar schmalzig, wirkt sehr authentisch, ihre Interpretation ist sehr nahe am Original, aber immer mit einer individuellen "Preiss-Note". Da spürt man bei der Interpretation Freude, Begeisterung ebenso wie Wut, Trauer oder Schmerz. Es ist zudem sehr erfrischend, wie man auf das Publikum eingeht, individuelle Wünsche kennt und im Programm auch berücksichtigt. "Das war ein sehr, sehr schöner Abend. Kurzweilig, musikalisch interessant und in diesem Ambiente einfach toll", meinte eine Besucherin. ers

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