Obst-und Gartenbauverein Ommersheim Ein Traditionsverein steht vor der Rettung

Ommersheim · Dem Obst-und Gartenbauverein Ommersheim drohte wegen Personaproblemen im Vorstand die Auflösung. Jetzt gibt es wieder Hoffnung.

 Die „Retter“: (von links) Stephan Piorko, Günter Walle, Clemens Lindemann, Gerhard Hartmann und Jürgen Berresheim haben dafür gesorgt, dass es mit dem Obst- und Gartenbauverein Ommersheim wohl weitergeht.

Die „Retter“: (von links) Stephan Piorko, Günter Walle, Clemens Lindemann, Gerhard Hartmann und Jürgen Berresheim haben dafür gesorgt, dass es mit dem Obst- und Gartenbauverein Ommersheim wohl weitergeht.

Foto: Elena Piorko

 „Tot gesagte leben länger“, so lautete eine Redensart, die auch auf den Obst- und Gartenbauverein (OGV) Ommersheim zutreffen könnte. Der älteste Verein des Mandelbachtaler Gemeindebezirks besteht seit 1908 und war unter Pfarrer Kuhn in der Traditionsgaststätte Spielmanns gegründet worden. Noch 2018 hatte der Verein sein 110-jähriges Bestehen in der Obstlagerhalle seiner eigenen Kelterei in der Neuwiesstraße gefeiert. Dann kam Corona und brachte auch bei diesem Traditionsverein so ziemlich alles durcheinander. Gleichzeitig zählt das Gros der über 200 Mitglieder nicht zu den allerjüngsten Menschen des Ortes. Hinzukam, dass Martin Eifler, der bisherige Vorsitzende, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.

„Der Verein stand vor der Auflösung. Das konnte ich nicht hinnehmen“, erklärt Stephan Piorko (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihm ist es ein Herzensanliegen, dass der Verein es schafft. Deshalb hat er sich an den ehemaligen Landrat Clemens Lindemann (SPD) gewandt. Man kennt sich seit Jahren und hat einen guten Draht zueinander. Lindemann ist auch Vorsitzender des Verbandes der Gartenbauvereine in Deutschland e. V. (VGiD). Nicht nur wegen seines Amtes sind ihm die „Ommaschummer“ und der OGV wichtig. Er hat seit langen Jahren einen persönlichen Bezug zum Verein und sicherte Piorko gleich seine volle Unterstützung zu. Mit im Boot ist auch Ex-Bürgermeister und OGV-Mitglied Günter Walle (SPD). Man könne gar, auch, wenn Parteipolitik keinerlei Rolle bei der Aktion spielt, von einer „Großen Koalition“ zur Rettung des OGV Ommersheim sprechen. Doch das stimmt nicht ganz. Denn jemand aus einer anderen politischen „Ecke“, die eigentlich keine ist, wurde quasi von Piorko „verhaftet“: OGV-Mitglied Gerhard Hartmann. Den Vertreter der Freien Wähler (FWG) im Ommersheimer Ortsrat überzeugte der Ortsvorsteher bei einem „Gipfeltreffen“ mit den Vorgenannten bei der Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag für den Vorsitz zu kandidieren. Und sei es nur kommissarisch.

Zur Rettung des Vereins bricht man gar ein Ommersheimer Tabu und kooperiert mit Heckendalheim. Dort gibt es zwar einen Obst- und Gartenbauverein, der hat aber keine Kelterei. Somit wird, wie schon bei etlichen anderen Vereinen im Ort, eine Zusammenarbeit über die Orte hinweg voraussichtlich die Existenz des OGV Ommersheim sichern. „Viele haben dort ihre Leistung erbracht, viele haben dort ihre Produkte verarbeiten lassen können – eine Institution und ein gelebter Gedanke zur Biosphäre!“, hofft der Ortsvorsteher auf eine Zukunft für den OGV.

Die Mitgliederversammlung findet am Freitag, 30. Juli, um 19 Uhr in der Obstlagerhalle in der Neuwiesstraße 10, Ommersheim, statt. Es gelten die üblichen Corona-Regeln.

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