Neandertaler Das närrische Volk war nicht zu bremsen

Bliesmengen-Bolchen · Mit Musik, Tänzen und Büttenreden wurde die Kappensitzung der Neandertaler in „Menge-Bolche“ zu einer Riesengaudi.

 Das Männerballett „Los Vambos“ trat am Samstagabend bei der Kappensitzung des Karnevalsvereins „Die Neandertaler“ in der Bliestalhalle von Bliesmengen-Bolchen auf, vorne in der Mitte Bürgermeister Gerd Tussing.

Das Männerballett „Los Vambos“ trat am Samstagabend bei der Kappensitzung des Karnevalsvereins „Die Neandertaler“ in der Bliestalhalle von Bliesmengen-Bolchen auf, vorne in der Mitte Bürgermeister Gerd Tussing.

Foto: Jörg Martin

„Der Blocksberg hat Ausgang“, scherzte Andreas Lauer am Samstagabend bei der Kappensitzung in der gutbesuchten Bliestalhalle. Der Elferratspräsident des Karnevalsvereins „Die Neandertaler“ Bliesmengen-Bolchen hatte nicht nur bei dieser Anmoderation die Lacher auf seiner Seite. Die Showtanzgruppe Bli-Bo-Hexen (Trainer: Anita Heinrich), die erneut eine Schwarz-Licht-Show – dieses Mal auf die fetzige Musik von Abba und Boney M. – ablieferten, überzeugten erneut. Büttenrednerin Uschi Munz gab sich offenherzig: „Isch bin e Emanze und geh’n uff’s Ganze“, ließ sie die Leute im Saal wissen. Schließlich habe auch sie im Bett die Hosen an. Gute Führung des Mannes stehe in Zusammenhang mit der Dauer des Schäferstündchens, so die Verfechterin der Gleichberechtigung. Den gesanglichen Vogel schoss sie aber später ab, als sie zusammen mit Tochter Susanne Gauer sang. “Auf der Straße nach Menge-Bolchen“ („Mengocino“) wurde ebenso ruck, zuck vom Publikum mitgesungen wie „Ich bin ein Dorfkind und darauf bin ich stolz“.

Es waren vor allem die Tänze, die beim Publikum in der „Menger Narrhalla“ hoch im Kurs standen. So belohnte man den Auftritt des Tanzduos Lisa Stillemunkes/Jana Niklos (Trainer: Mareike Hess) mit einer vierstufigen Rakete und forderte gleich eine Zugabe dazu. Jana Niklos ließ es sich nicht nehmen an ihrem 15. Geburtstag aufzutreten. „Alleh hopp“ ist auch in Mengen der Schlachtruf. Fast. Denn beim Männerballett Los Vambos (Trainer: Silke Anken/Kostüme: Anne Sommer) heißt er dann „Los Vambos“ und wird auch drei Mal gerufen. Bei den als Eisbären und Bunnys auftretenden Herren fiel ein Tänzer auf, der als langlockiges Eskimo-Mädchen im Kleid daherkam: Bürgermeister Gerd Tussing hatte sich erneut unter die Tänzer gemischt. Spätestens als die Aktivengarde auftrat, natürlich ebenfalls mit Rakete, standen manche Leute auf den Tischen. Dem Wunsch nach mehr wurde eine neue Showtanzgruppe „Die Zawwel-Pippscha“ (Trainer: Susanne Schild) gerecht. Die Frauen steuerten sehr fetzige und rhythmische Tänze bei. Das war alles andere als „zawwelisch“ und vielmehr präzise und gut choreographiert.

„Pippscha“ zu den Tänzerinnen zu sagen, träfe die Darbietung nur minimal. Spätestens beim Auftritt der Showtanzgruppe „Die Sandmännchen“ (KG Dann wolle ma emol; Trainer: Janina Hautz, Sandra Jungfleisch, Jasmin Siegrist und Felix Jungfleisch) kochte die Halle und stand Kopf. Kein Selbstläufer nach über vier Stunden Sitzung. Vielfältig wie immer gaben die Rohrbacher einen tänzerischen Querschnitt aus dem Sandmann-Leben. Dessen Oma hat Geburtstag und darf sich einiges Wünschen. Mit Freddie Mercury auf die Bühne, den Kurztrip auf die Reeperbahn oder die Partnersuche der Neuzeit. Viel Aktion und viel Tanz auf der Bühne. Und das ganze mehr als zügig, ohne zu stressen. Immer wieder angereichert mir Ohrwürmern, die die Narren kennen und die so die Stimmung nach und nach steigen lassen. Die Frage nach der Zugabe der 35 Tänzer war da nur obligatorisch.

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