Das Ergebnis einer harten Woche

Ormesheim · Der Musikkreis Saarpfalz des Bund Saarländischer Musikvereine hatte in den Sommerferien jugendliche Musiker zu einer einwöchigen Arbeitsphase eingeladen. Nach zahlreichen Übungseinheiten zeigten die Jugendlichen jetzt im Saal Niederländer, was sie gelernt hatten.

 Das Kreisjugendblasorchester Saarpfalz bei seinem Abschlusskonzert am Samstagabend in Ormesheim. Foto: Jörg Martin

Das Kreisjugendblasorchester Saarpfalz bei seinem Abschlusskonzert am Samstagabend in Ormesheim. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

. Wenn 40 junge Menschen zwischen elf und 19 Jahren freiwillig eine ganze Woche der Sommerferien opfern, um sich in der Gruppe und unter Aufsicht eines Dirigenten weiterzubilden, heißt das was. Und das, während ihre Freunde sich im Schwimmbad vergnügen oder in Urlaub fahren. Der Musikkreis Saarpfalz des Bund Saarländischer Musikvereine (BSM) bietet seit Jahren eine so genannte Arbeitsphase an. Die fand dieses Mal in der Jugendherberge Altleiningen im Pfälzer Wald statt. Am Samstagabend zeigte das Kreisjugendblasorchester (KJBO) im Ormesheimer Saal Niederländer im Rahmen des Abschlusskonzerts, was es alles erlernt hat. Dirigent Pierre Petit hat die Truppe fest im Griff. "Soundbanding" nennt sich das heutzutage, erklärte Nikolaus Burgard. Der BSM-Kreisjugendleiter scherzte zwar, als er Petit als "ehemaligen Fitnesstrainer der französischen Fremdenlegion" bezeichnete. Doch, was das Reagieren der Nachwuchsmusiker auf dessen Mimik und Gestik und vor allem auf dessen Blick anbelangte, lag er damit gar nicht so falsch.

Drei bis vier Stunden Proben am Tag seien keine Seltenheit gewesen, blickte Burgard zurück. Für die Schlagzeuger war das beispielsweise eine erhebliche Herausforderung. Da sei das Wachbleiben nicht immer einfach, ulkte Burgard. Er hatte deshalb die Aufgabe, einem Drummer Espressokapseln und einen duschwütigem Klarinettisten wegen dessen Sportbegeisterung eine Flasche Duschgel zu überreichen. "Syzygy" ist ein nicht typischer Name für ein Musikstück. Es handelt davon, dass Bläser, Schlagwerk und Dirigent erst einmal zueinander finden müssen und, dass sich das Universum nicht um sie dreht. Eine gar nicht mal so schlechte Umschreibung für den Probenalltag.

Das KJBO schaffte das Zusammenspiel dennoch. "Coldplay on Stage" hieß es kurz danach, als die Musiker sich dem Medley der Pop-Rocker aus Großbritannien widmeten. Nicht gerade die Musik, die man erwartet, wenn man zu solch einer Veranstaltung geht. Man hatte gar den Eindruck, das Taktstock-Inhaber Pierre Petit da so richtig was aus den Musikern herauskitzelte. Fingerschnippen, Schenkelklatschen, Wind- und Mövengeräusche waren danach beim "Earthdance" von Michael Sweeney zu hören. Die Hymne auf die "Grüne Lunge New Yorks", nämlich den Central Park, stellt "Cityscapes" von Jan de Haan dar. "Imagine" von John Lennon ist nicht nur die Hymne der Friedensbewegung, sondern ein Klassiker der Popmusik.

Das Kreisjugendblasorchester spielte den Titel in Ergänzung eines Zusatzteils mit drei Solisten: Pascal Reiter (Klarinette), Fabian Pfingstmann (Horn) und Anton Brixius (Tuba). Für "Das Erwachen der Nacht" (Star Wars) heimsten die Spieler gar Bravo!-Rufe und Zugabe-Forderungen ein. Letztere mussten sie wegen der Begeisterung gar zweimal spielen. Hardrock von "Guns N`Roses" (Axl Rose und Slash) in Form von "Welcome tot he Jungle" traf vollends den Nerv der Besucher im Saal. Hier hatte Michael Kormann sein Saxophon-Solo. Ohne Dirigent und musizierend im Stehen, beim kurzzeitigen Wechsel, kam so mächtig Stimmung auf.

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