CDU verliert in Mandelbachtal 12,5 Prozent - Auch die SPD lässt Federn

Ormesheim. Die CDU im Gemeinderat von Mandelbachtal hat nach zehn Jahren ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Am Wahlabend machten erstmals gegen 21 Uhr im Ormesheimer Rathaussitzungssaal entsprechende Gerüchte die Runde. Eine Stunde später stand fest: Die Union braucht einen Partner. Nur noch auf 15 Sitze kommen die Christdemokraten. Dafür wird der kommende Gemeinderat bunter

Ormesheim. Die CDU im Gemeinderat von Mandelbachtal hat nach zehn Jahren ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Am Wahlabend machten erstmals gegen 21 Uhr im Ormesheimer Rathaussitzungssaal entsprechende Gerüchte die Runde. Eine Stunde später stand fest: Die Union braucht einen Partner. Nur noch auf 15 Sitze kommen die Christdemokraten. Dafür wird der kommende Gemeinderat bunter. Neben der Linkspartei mit drei Vertretern wird auch die FDP mit zwei Abgeordneten im Gemeindeparlament vertreten sein. Zwar ist die CDU mit 43,48 Prozent weiterhin stärkste Kraft, büßte gegenüber 2004 jedoch 12,5 Prozent ein. Bis zu diesem Ergebnis war es ein langer und zäher Wahlsonntagabend. Im Sitzungssaal war es eine knappe halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale noch ruhig. Nur knapp zehn Interessenten warteten auf die ersten Ergebnisse. Irgendjemand unkte, dass es bestimmt 22 Uhr würde, bis man was über den Gemeinderat wüsste. Dieser Mann sollte Recht behalten. Grund: Die Auszählung der Europawahl zog sich hin. Gegen 19 Uhr kamen nach und nach die ersten Ergebnisse herein. Auch die Zahlen für den Kreistag drangen allmählich durch. Skeptische Blicke bei der CDU, als die Zahlen für die ersten Ortsteile in Sachen Kreistag eintreffen. "Da haben wir Federn lassen müssen", meinte der alte und neue Ortsvorsteher von Habkirchen, Wieland Eckhardt (CDU). Aber auch kein Jubel bei den Sozialdemokraten. Fraktionsvorsitzender Kai Hartz ließ sich derweil via Handy über die Ergebnisse in den übrigen Kommunen informieren. Als dann vier Stunden nach Schließung der Wahllokale das Ergebnis vorlag, wurde es leise im Rathaus. Weder frenetischer Jubel noch Grabesstimmung. "Wir werden mit allen Parteien Gespräche führen, außer mit den Linken", kündigte Manfred Pfeiffer, der CDU-Fraktionsvorsitzende, an und räumte freimütig die verlorene Wahl ein. Man hätte beim letzten Mal außerordentlichen Rückenwind aus Berlin gehabt. Rot-Grün und die Agendapolitik von Altkanzler Schröder hätten für ein nicht zu vorhersehbares Ergebnis gesorgt. Auch habe wohl mancher Wähler seinen Unmut über Grundschulschließungen durch sein Kreuz in der Wahlkabine kundgetan. Das Ergebnis sei für beide große Parteien kein Grund zum Jubeln, meinte SPD-Chef Kai Hartz. "Der Gemeinderat wird bunter. Der Rat braucht eine verlässliche Mehrheit", kommentierte der Ommersheimer das Ergebnis. Es sei Aufgabe der CDU für stabile Verhältnisse zu sorgen. Der Verlust seiner Partei sei mit vier Prozent noch akzeptabel. Man habe sicherlich Stimmen an die Linken verloren. Dennoch tue es der Gemeinde gut, dass die CDU ihre absolute Mehrheit verloren habe. "Für mögliche Koalitionsaussagen ist es noch zu früh", erklärte der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Hans Walter Keller. Man müsse erste einmal das Ergebnis sacken lassen. "Wir sehen uns in unserem Fleiß belohnt", meinte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler (FW), Gerhard Hartmann. Die FW wird einen Vertreter mehr entsenden. Mit dem Ergebnis gerechnet hatte auch Bürgermeister Herbert Keßler: "Ich hätte mich über die absolute Mehrheit der CDU gefreut, aber es muss so nicht schwieriger werden für mich", kommentierte er das Ergebnis.

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