Kleinkunst Willy Astor besingt sogar Ormesheim

Ormesheim · Das „Café Noir“ im Saal Niederländer bot wieder besondere Kleinkunst-Auftrittte.

 Willy Astor trat beim Café Noir in Ormesheim auf.

Willy Astor trat beim Café Noir in Ormesheim auf.

Foto: Jörg Martin

Als der Kabarettist Willy Astor am späten Freitagabend im Café Noir, der Kleinkunst-Show des KTV Ormesheim, im Saal Niederländer auftrat, hatte er eine Überraschung parat. Er präsentierte das Lied über Ormesheim. „Ormesheim, du bist so wie du bist“, lautete des Lied. Fertig. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Das bringt den Humor des Bayern, der mit seinen Wortspielereien populär wurde, auf den Punkt.

Dabei verpackt Astor in seiner bekanneten Art gleich- oder ähnlich klingende Worte aneinander. „Drei bis vier Kilo Sand im Po, das ist imposant“, stellte der ehemalige Werkzeugmacher fest. Instrumente wie Gitarre oder Keyboard spielen bei seinem Auftritt eine nicht unerhebliche Rolle. So kommt da der Weiße Hai zum Zahnklempner und erhält dort seine sechs Plomp (auf die „Sex Bomb“-Melodie von Tom Jones). Man muss gut aufpassen, da einem der Gag oft erst Sekunden später erreicht.

Um die Ecke denken ist nämlich bei Astor angesagt. „Ha’m Sie an Dill do?“, fragte er imaginär am Gewürzstand. Die Fachverkäuferin glaubte, der Kunde verwechselt Marktstand mit der Theke des Sex-Shops. Doch Astor kann auch zeitgenössisch: Bei „Pubertier is in the House“ rappt er etwa über das Hygieneverhalten in heimischen Teenagerzimmern. Und nachdenklich und kritisch geht ebenfalls. Dann beschreibt Willy Astor im Lied unser heutzutage kompliziertes Leben und wünscht sich, dass es wieder einfacher wäre.

Das Einfache ist manchmal auch das, was man gerade in diesem Moment braucht. „Lehnen Sie sich zurück“, sagte Günter Weber vom Duo „Sonata“, als sich der Gitarrist mit seiner Frau Steffi (Klavier) aufmachte, um spanische Lebensfreude mit Klassik rüberzubringen.

Das schaffte auch Nino Deda, der in der Kleinkunst-Show unter anderem auf dem Klavier und dem Akkordeon ein Potpourri mit Melodien seiner albanischen Heimat und Auszüge aus seinem Programm „Poesie der Tasten“ zum Besten gab. Zuvor hatten Sonja Hewers und Alexandra Schwarz, das Duo „SoLexx“, mit Pop, Soul und Folkmusik vom Allerfeinsten, gespielt auf dem Djembe und auf der Gitarre, an die Welt von Cindy Lauper und Melissa Etheridge erinnert.

 Als „De Scherer Erwin“ war Joachim Weyand beim Café Noir in seiner Paraderolle zu erleben.

Als „De Scherer Erwin“ war Joachim Weyand beim Café Noir in seiner Paraderolle zu erleben.

Foto: Jörg Martin

„Jetzt wird’s kriminalistisch spannend“, kündigte Moderator Reiner Pirrung Klaus Brabänder an. Der Bexbacher Krimiautor las aus seinem aktuellen Roman „Dreierpack“. Das Besondere: Auch Bürgermeister Pirrung ist dort verewigt und der Krimi spielt unter anderem in Ormesheim. Seit dem Amtsantritt von Pirrung wäre die Mordrate in Spiesen-Elversberg sprunghaft gestiegen, scherzte Brabänder, als unfreiwilligerweise draußen die Polizei mit Blaulicht und Martinshorn vorbeifuhr. Mehr mit dem Vorbeimarschieren hatte es „De Scherer Erwin“ alias Joachim Weyand. Der SR-Moderator dozierte auf seine zum Schreien komische Art und Weise, wie die Römer an so einem langweiligen Samstagnachmittag auf die Idee kamen, nach Trier zu kommen und da die älteste Stadt Deutschlands zu gründen. Als „De Scherer Erwin“ über das Leben an der Baumarkt-Kasse dozierte, entdeckten sich viele begeistert wieder. Andrea Maria Fahnenkampf, die aktuelle Saarlandmeisterin im Poetry Slam, kokettierte reimend mit ihrer Körpergröße von 1,56 Metern, dem Vollrausch nach zwei Radlern sowie dem Kino-Stehplatz, um den Film zu sehen. Die Malergruppe Louisart zeigte ihre Ausstellung „Ormesheim und Umgebung“.

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