Wittersheim Buntes Treiben beim ersten Herbstfest

Wittersheim · Das erste Wittersheimer Herbstfest versprach Spaß und Unterhaltung für Jung und Alt. So wurden Rummelbooze geschnitzt und Apfelsaft gepresst.

 „Rummelbooze schnitzen“ war am Wochenende angesagt beim ersten Herbstfest des Dorfvereins in Wittersheim.

„Rummelbooze schnitzen“ war am Wochenende angesagt beim ersten Herbstfest des Dorfvereins in Wittersheim.

Foto: Jörg Martin

„Früher stand vor jeder Tür eine Rummel“, blickte Wendelin Lonsdorf am Samstagnachmittag zurück. Doch die Vergangenheit war nicht das Thema des Gesprächs unserer Zeitung mit dem Wittersheimer Ortsvorsteher. Vielmehr die Gegenwart, obwohl der Ort in diesem Jahr sein 750-jähriges Bestehen feiert. Und die war beim ersten Herbstfest des Wittersheimer Dorfvereins in der Erfweiler Straße richtig bunt. Dort vor dem Haus des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) und auf der gesperrten Straße wurden nämlich „Rummele“ geschnitzt. „Rüben veredeln“, scherzte gar einer der Organisatoren. 40 hatte der Veranstalter bestellt, um sie den Kindern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dabei hatte man noch eine Reserve einkalkuliert. „Wir mussten auf 45 erhöhen. Durch den Vorbericht wurden viele auf uns aufmerksam und haben sich angemeldet, die das ursprünglich nicht geplant hatten“, freute sich Lonsdorf. Es handele sich bei der Sorte um die klassische Futterrübe, die man hier landläufig gewohnt sei. Das Grün oben drauf lässt man abgeschnitten ein wenig stehen, da es die Haare darstellen soll. Dann macht man durch Messereinsatz besser den Boden eben, damit die Standfestigkeit gegeben ist. Und dann schneidet man etwa ein Viertel von oben zum Öffnen ab. Das war gar nicht so einfach. Die Rüben sind recht hart. Manch ein Erwachsener, der nur zum Zuschauen kam, griff ins Geschehen ein und nahm die Säge zur Hand. Dann ging es ans Aushöhlen, was man aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Messer, sondern mit dem Löffel machte. „Es iss jo kän Papaya. Do grieht ma’s in die Owwaarme“, wischte sich eine Mutter gerade den Schweiß von der Stirn. Die schmalen Rüben wären etwas schwieriger, da man da nicht mit der Hand so gut hinein käme, meinte Linda Eisler, eine der Helferinnen. Die Rübe schmecke nach Kohlrabi, stellte eine Mutter gerade fest. Damit der „Rummelbooze“ auch schön gruselig aussieht, schnitzten manche Zickzack-Muster hinein.

Andere sorgten durch trickreiche Kniffe gar dafür, dass die Rübe auch Augenbrauen bekam. „Ich glaube, wir nennen ihn Fred“, sagte eine Frau von Mitte 40 zu ihrer Tochter. Zwei Tische hatten die Organisatoren vom Dorfverein eingeplant. Die Plätze dort waren schnell knapp. Anklang fand die Veranstaltung auch bei Senioren aus dem Ort und den anderen Ortsteilen der Gemeinde. Er käme alleine deshalb, weil man die Traditionspflege unterstützen will, meinte ein Mann aus Habkirchen. Das gemütliche Draußensitzen im Herbst, der mit Temperaturen von um die 22 Grad glänzte, war traumhaft. „Wir machen da in Wittersheim eine Fußgängerzone“, frohlockte ein Scherzkeks. Der Bereich vor dem OGV-Haus scheint idyllisch. „Später werden wir noch Äpfel pressen“, sagte Wendelin Lonsdorf. „Kaum ein Kind weiß heute noch, wo der Apfelsaft herkommt“, so der Ortsvorsteher. Der Engpass beim Lieferanten des roten Federweißers tat der Stimmung keinen Abbruch. Bei den Flammkuchen hatte man die Anzahl der Öfen erhöht: Sechs der Backgeräte standen in Reih und Glied.

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