Mandelbachtal Am Pfingstsonntag ist Tag der Entscheidung

Mandelbachtal · Auch in der Gemeinde Mandelbachtal kommt es am kommenden Sonntag zur Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin.

 Bei der Bürgermeister-Stichwahl in Mandelbachtal treffen Maria Vermeulen (SPD) und CDU-Amtsinhaber Gerd Tussing aufeinander.

Bei der Bürgermeister-Stichwahl in Mandelbachtal treffen Maria Vermeulen (SPD) und CDU-Amtsinhaber Gerd Tussing aufeinander.

Foto: Hans Hurth

Der Wahlleiter der Gemeinde Mandelbachtal, Martin Busch, ist zufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitungen für die Stichwahl eines Bürgermeisters/einer Bürgermeisterin am kommenden Sonntag, 9. Juni. „Neben mir gehören dem Gemeindewahlausschuss als Beisitzer Barbara Bubel, Carina Breyer, Margit Hartmann, David Scheidt und Carina Kochems, zugleich Schriftführerin an, die Arbeit im Team klappt prima“, erzählte uns Martin Busch. Mit Amtsinhaber Gerd Tussing (CDU), Maria Vermeulen (SPD) und dem unabhängigen Kandidaten Stephan Schaeidt stellten sich am 26. Mai drei Kandidaten zur Bürgermeisterwahl, Gerd Tussing und Maria Vermeulen gehen am Sonntag in die Stichwahl (siehe Info). Der unabhängige Kandidat Stephan Schaeidt kam in Bebelsheim mit 129 Stimmen ganz nah an Gerd Tussing ran (109 Stimmen), in Bliesmengen- Bolchen verbuchte Schaeidt 349 Stimmen vor Tussing (338). In seinem Heimatort Erfweiler-Ehlingen lag Gerd Tussing mit 396 Stimmen vor Maria Vermeulen (299), ebenso in Wittersheim (174 zu 157 Stimmen). Ansonsten hatte Maria Vermeulen in den Wahlbezirken die Nase vorne mit den besten Ergebnissen in ihrem Heimatort Ormesheim, in dem sie auch Ortsvorsteherin ist (1018 Stimmen) und in der CDU-Hochburg Ommersheim mit 649 Stimmen, dort kam Gerd Tussing auf 400 und Stephan Schaeidt auf 278 Stimmen. Im Gespräch mit unserer Zeitung drei Tage vor der Stichwahl blickten die drei Kandidaten zurück und auch nach vorne. Für Gerd Tussing sei das Wahlergebnis vom 26. Mai in der Verteilung und der Deutlichkeit schon etwas überraschend gewesen. „Unabhängig davon habe ich die beiden Wochen bis zur Stichwahl meine tägliche Arbeit fortgeführt. Auf eine ,Materialschlacht’ mit Werbemitteln oder Plakaten habe ich bewusst verzichtet, da ich glaube, dass die Wählerinnen und Wähler sich damit nicht überzeugen lassen. Ich hoffe für Sonntag auf eine hohe Wahlbeteiligung, bedanke mich bei allen Unterstützern sowie Wählerinnen und Wählern. Gleicher Dank gilt natürlich allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die nun schon seit Wochen mit den Wahlen betraut und am Pfingstsonntag wieder den ganzen Tag in den Wahllokalen und danach bei der Auszählung im Einsatz sind. Das ist der Einsatz für unsere Demokratie und ich würde mich über ein positives Wählervotum sehr freuen“, betonte Gerd Tussing.

Äußerst positiv blickte Maria Vermeulen auf den Mai-Wahlabend. „Dieser war sehr emotional für mich. Als Kandidatin der SPD konnte ich doch sehr viele Wähler für mich gewinnen. Dass letztlich lediglich 22 Stimmen für mich gefehlt haben, macht mich optimistisch für die Stichwahl am Sonntag“, sagte uns die 57-Jährige, die nach der Wahl am 26. Mai mit den Vorbereitungen für die Stichwahl begonnen habe. „Dazu zählten einige Plakate, Anzeigen, Flyer, Hausbesuche und Besuche von Veranstaltungen in Mandelbachtal. Seit dieser Woche ist mein unbezahlter Urlaub beendet und ich arbeite wieder. Ich nehme mir Zeit für die Bürger und erinnere diese an die Stichwahl. Die täglichen Begegnungen mit Mandelbachtalern, die mir gratulieren und mir für die Wahl am Sonntag Glück wünschen, stimmen mich hoffungsvoll. Über eine hohe Wahlbeteiligung würde ich mich sehr freuen“, sagte unserer Zeitung die Beauftragte im Außendienst bei der Deutschen Rentenversicherung Bund im Saarland.

Auch Stephan Schaeidt folgte nach seinem respektablen Ergebnis der Bitte unserer Zeitung und zog sein persönliches Fazit. „Das Wahlergebnis war für mich äußerst erfreulich und natürlich enttäuschend zugleich. Dafür, dass meine Entscheidung als Bürgermeisterkandidat anzutreten, relativ kurzfristig, spontan entstand, ist das Ergebnis von 18,34 Prozent (1240 von 6763 gültigen Stimmen), für mich sehr beachtlich ausgefallen.“ Die hohe Wahlbeteiligung habe gezeigt, dass die Bürger und Bürgerinnen im Mandelbachtal eigentlich eine politische Veränderung wollten, aber die Zeit für einen parteilosen Kandidaten wohl noch nicht ganz reif war. Der Bürger oder Wähler entscheide da sicherlich auch traditionell oder fühle sich bei den etablierten Parteien sicherer. „So ein Kaltstart, aus dem Nichts heraus und ohne die gleichen Möglichkeiten wie die der finanziell gut aufgestellten Traditionsparteien, ist es für die Bürger und Bürgerinnen nicht leicht, vom gewohnten Wahlverhalten abzuweichen und für Parteilose schwerer, die entsprechende Aufmerksamkeit zu generieren. Nun scheint es dennoch zu einer politischen Veränderung zu kommen und die Mandelbachtaler werden sehen, was diese Veränderung bringen wird. Ich wünsche den zukünftigen Verantwortlichen dabei viel Erfolg. Wenn die nächste Bürgermeisterwahl nicht erst in zehn, sondern wie bisher in sieben Jahren wäre, würde ich mich erneut zur Wahl stellen. Diese neue Regelung macht dies aber, mit jetzt 55 Jahren altersbedingt unmöglich. Ich finde den siebenjährigen Turnus demokratischer und den von zehn Jahren zu lang. Das erschwert Veränderungen enorm. Ich denke trotzdem, dass die Zukunft mehr parteilose Politiker hervorbringen wird, die dann auch gewählt werden“, stellte Stephan Schaeidt in einer Stellungnahme heraus.

 Gerd Tussing an der Josefs-Kapelle in seinem Heimatort Erfweiler-Ehlingen. Foto: Hans Hurth

Gerd Tussing an der Josefs-Kapelle in seinem Heimatort Erfweiler-Ehlingen. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Alles Aktuelle zur Stichwahl am Pfingstsonntag ab 16 Uhr unter www.saarbruecker-zeitung.de

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