Bürgermeisterstichwahl Die Verwaltung in Mandelbachtal ist künftig in weiblicher Hand

Mandelbachtal · Maria Vermeulen (SPD) deklassierte Amtsinhaber Gerd Tussing (CDU) bei der Bürgermeister-Stichwahl. Wahlbeteiligung lag diesmal bei 57,2 Prozent.

 Frische Blumen für die frisch gewählte Bürgermeisterin Mandelbachtals Maria Vermeulen, die sich vor dem Rathaus, ihrem künftigen Dienstbereich, mit Freunden und Weggefährten freute.

Frische Blumen für die frisch gewählte Bürgermeisterin Mandelbachtals Maria Vermeulen, die sich vor dem Rathaus, ihrem künftigen Dienstbereich, mit Freunden und Weggefährten freute.

Foto: Hans Hurth

Am Ende der Stichwahl um das Amt eines Bürgermeisters/einer Bürgermeisterin für Mandelbachtal war es eine klare Angelegenheit für Maria Vermeulen, denn die SPD-Kandidatin setzte sich mit 72,9 Prozent (3757 Stimmen) klar gegen den CDU-Amtsinhaber Gerd Tussing durch, er kam lediglich auf 27,1 Prozent (1399 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 57,2 Prozent, bei der ersten Wahl am 26. Mai bei 75,4 Prozent. Maria Vermeulen erreichte besonders in den Gemeindeteilen Bebelsheim, Heckendalheim und in ihrem Wohnort Ormesheim Ergebnisse über 80 Prozent. In Gerd Tussings Heimat Erfweiler-Ehlingen trennten die beiden Bewerber nur zehn Stimmen (Tussing 206, Vermeulen 196). Auch bei den 1792 gültigen Briefwähler-Stimmen hatte Maria Vermeulen mit 73,3 Prozent (1314 Stimmen) gegenüber Gerd Tussing mit 26,7 Prozent (478 Stimmen) klar die Nase vorne. Der Amtsinhaber verfolgte den Eingang der Ergebnisse, die bei Gemeindewahlleiter Martin Busch einliefen, in seinem Dienstzimmer, Maria Vermeulen im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus und die interessierten Bürgerinnen und Bürger im Sitzungssaal des Rathauses auf einer Großleinwand.

Als auf dieser um 18.10 Uhr als erstes Ergebnis der Gemeindeteil Wittersheim aufleuchtete und Maria Vermeulen mit 56 Prozent der Wählerstimmen gegenüber Amtsinhaber Gerd Tussing mit 44 Prozent aufleuchtete, war für die meisten im Saal sicher: Der Wahlspruch von Maria Vermeulen auf den Wahlplakaten, nämlich „Maria machts“, würde letztlich den Ausgang der Stichwahl auch ausdrücken. Dies wurde im Laufe der nächsten Minuten immer deutlicher, nach der Hälfte der elf Stimmbezirke lag Vermeulen mit 77 Prozent, das waren 1514 Stimmen, ganz deutlich in Front vor Tussing mit 23 Prozent und lediglich 453 Stimmen. Maria Vermeulen hatte bei ihrem mit großem Beifall bedachten Erscheinen im Ratshaussaal gut lachen, denn – noch ohne die Briefwähler – lag die neue Rathauschefin da in den elf Stimmbezirken mit 72,62 Prozent (2443 Wählerstimmen) klar vor Gerd Tussing mit 27,38 Prozent (921 Stimmen). Dieser zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte als einer der ersten seiner Nachfolgerin mit Küsschen und einer herzlichen Umarmung. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte der 53-Jährige, dass er nach dem ersten Wahlgang im Mai nichts anderes erwartet habe. „Ich wünsche Maria Vermeulen Erfolg, Glück und Gesundheit für ihr neues Amt. Trotz der Deutlichkeit der Niederlage bedanke ich mich bei den Wählerinnen und Wählern, die mir ihr Vertrauen schenkten und auch den Helferinnen und Helfern in den Wahlbezirken. Es war und ist für mich bis zur Amtsübergabe Ende September eine schöne und spannende Zeit als Bürgermeister mit durchaus guten Erfolgen für die Gemeinde, dies unter schwierigen Rahmenbedingungen, vor allem mit Blick auf die Sparpolitik im Haushalt. Die Wahl des neuen Gemeinderats am 4. Juli sowie die Wahl der Ortsräte werde ich noch vornehmen. Was meine berufliche Zukunft betrifft, muss ich dies noch abklären“, sagte uns der frühere Mitarbeiter im saarländischen Innenministerium, Referat Polizeiangelegenheiten.

Überwältigt von dem Ergebnis zeigte sich Maria Vermeulen. „Das Ergebnis stimmt mich positiv, ich will im Wählerauftrag mit der Maxime ,gestalten statt verwalten’ Einiges angehen, die acht Ortsteile zusammenführen unter dem Leitbild ,Wir sind Mandelbachtal’. Die Wahlbeteiligung war zufriedenstellend, denn der Pfingstsonntag hat eine höhere Beteiligung wohl nicht möglich gemacht. Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Wählerinnen und Wählern. Es freut mich, dass ich diese so überaus deutlich erreichen und überzeugen konnte“, zeigte sich die 57-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung sehr zufrieden. Unter den Gratulanten waren neben Familie und Freunden der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Kai Hartz, SPD-Landtagsfraktionschef Stefan Pauluhn, Ex-Landrat Clemens Lindemann, Günter Walle, früherer Bürgermeister Mandelbachtals, und Rainer Barth, ehemaliger Ortsvorsteher Ormesheims.

 Stichwahl  im Mandelbachtal

Stichwahl im Mandelbachtal

Foto: SZ/Müller, Astrid
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