Aggressiver, bösartiger Tumor „Einer für alle. Alle für Martin“ – Familienvater aus Bebelsheim braucht dringend Stammzellenspende

Bebelsheim · Der 47-jährige dreifache Familienvater aus Bebelsheim ist an einer seltenen und schweren Blutkrebsart erkrankt. Nur neue Stammzellen können ihn noch retten.

 Der Bebelsheimer Feuerwehrmann Martin Heinrich ist lebensbedrohlich an Blutkrebs erkrankt und dringend auf eine Stammzellen-Spende angewiesen.

Der Bebelsheimer Feuerwehrmann Martin Heinrich ist lebensbedrohlich an Blutkrebs erkrankt und dringend auf eine Stammzellen-Spende angewiesen.

Foto: Michael Abel

Seit über einer Woche sind viele Menschen im Großraum Mandelbachtal sehr besorgt. Hintergrund ist die schreckliche Nachricht, wonach Martin Heinrich an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet. Der Bebelsheimer war wegen eines Hautausschlags beim Arzt. An sich nichts Schwerwiegendes, hätte man meinen können. Als dann ein Blutbild erstellt wurde, und weitere Untersuchungen stattfanden, wurde aber klar: Der 47-Jährige leidet an einem Mastzellsarkom.

Martin Heinrich hat aggressiven, bösartigen Tumor

Dabei handelt es sich um einen extrem seltenen und zugleich recht aggressiven Tumor, bei dem die Heilungschancen sehr schlecht sind. Bei dieser Art von Erkrankung sieht man auf der Haut wenig bis nichts. Zudem handelt es sich um einen recht bösartigen Tumor, der schnell wächst und über den gleichzeitig nur wenig bekannt ist.

Für den Ehemann und Vater von drei Kindern ist die Diagnose doppelt schwerwiegend: Eigentlich wollte man zeitnah in das neugebaute Haus einziehen. Zwar wird der Vize-Löschbezirksführer der Bebelsheimer Feuerwehr derzeit durch Chemotherapie und auch durch Bestrahlungen behandelt. Doch schon jetzt steht fest, dass dies voraussichtlich nicht ausreichen wird. Durch die Chemo werden zwar die erkrankten Zellen zerstört. Aber das betrifft auch das Immunsystem von Heinrich. Ohne Selbiges wird der Feuerwehrmann aber nicht überleben können. Deshalb sind Blutstammzellen erforderlich, die ihm von einem gesunden Spender mittels einer Bluttransfusion übertragen werden müssen. Danach können die Stammzellen ins Knochenmark wandern und dort neue, gesunde Blutzellen bilden.

Wettlauf gegen die Zeit

Die Spende einer Stammzelle muss genau zu Martin Heinrich passen. Deshalb haben nun der Bebelsheimer Löschbezirksführer Markus Dincher, dessen Frau Nicole sowie ein Team aus weiteren freiwilligen Helfern eine umfangreiche Aktion ins Leben gerufen, um ihrem Freund Martin zu helfen. Heinrich ist nicht nur ein Feuerwehrkamerad, der dem Paar nahesteht, sondern er ist auch der Patenonkel eines Sohnes der Dinchers. Typisierungsaktionen, also Massenveranstaltungen, bei denen ein Spender gesucht wird, sind zwar geplant. Doch sie würden wertvolle Zeit kosten, erklärt Dincher im Gespräch mit unserer Zeitung. Und sie wären nur in einem überschaubarem Entfernungsradius.

Deshalb setzt man derzeit auf das Internet, die Presse und Social Media, um die Menschen zu bewegen, Test-Sets online anzufordern. Die werden dann postalisch zugeschickt, damit die potenziellen Spender einen Speichelabstrich im Mund machen und diesen wieder zurückschicken können. Davon haben innerhalb einer Woche bereits über 750 Menschen Gebrauch gemacht. Je mehr Leute sich daran beteiligen, umso größer ist die Chance, dass ein Spender dabei ist, der Martin Heinrich helfen kann.

DKMS-Registrierung und Geldspenden nötig

Der Erkrankte bittet die Menschen, sich registrieren zu lassen, damit er seine Kinder aufwachsen sehen kann. „Einer für alle. Alle für Martin“, lautet das Motto bei der Aktion der DKMS ((ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei), einer gemeinnützigen Organisation, die das Ganze koordiniert. Die Schirmherrschaft hat Mandelbachtals Bürgermeisterin Maria Vermeulen übernommen. Die Registrierung ist generell. Das heißt, derjenige, der sich meldet, kann auch für andere Kranke ein möglicher Spender sein. Wichtig sind auch Geldspenden, da die Kosten für die Tests nicht von den Krankenkassen übernommen und somit von der DKMS selbst getragen werden müssen. Somit können sowohl Spender als auch Menschen, die bereits registriert sind, wie auch Leute, die die Kriterien nicht erfüllen, ihren Beitrag für den Bebelsheimer, der auch stellvertretender Löschbezirksführer von Mandelbachtal ist, leisten. Die Spenden sind steuerlich absetzbar.

Die Feuerwehren von Bebelsheim und Wittersheim werben am Freitag, 4., und am Samstag, 5. August, dafür, sich bei der DKMS registrieren zu lassen und sammeln Geldspenden. Dies geschieht ganztägig ab zehn Uhr durch den Verkauf von Rostwürsten und Getränken auf dem Parkplatz von Edeka Schuck in Erfweiler-Ehlingen. Auch der Marktbetreiber, die Familie Schuck, wird die Aktion unterstützen.

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