Zollmuseum Habkirchen Sehbehinderte Menschen besuchten Zollumseum

Habkirchen · Eine besondere Führung absolvierte der Leiter des Habkircher Zollmuseums, Franz-Josef Fries. Erstmals stellte er blinden und sehbehinderten Menschen, Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland (BSV-Saar), die Geschichte des Zolls und Exponate aus dem Museum vor.

 Die Gruppe des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland (BSV-Saar) mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Roman Stöhr (Fünfter von links) mit dem Museumsleiter Franz-Josef Fries (rechts daneben) vor ihrer Führung durchs Zollmuseum.

Die Gruppe des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland (BSV-Saar) mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Roman Stöhr (Fünfter von links) mit dem Museumsleiter Franz-Josef Fries (rechts daneben) vor ihrer Führung durchs Zollmuseum.

Foto: Wolfgang Degott

Sie hatten bei ihrem Jahresausflug unter dem Motto „Grenzen, Brücken und Barrieren“ am Ufer des Grenzflusses Blies und der Europäischen Freundschaftsbrücke Station gemacht. Dazu hatte Fries sich akribisch vorbereitet. Um es seinen außergewöhnlichen Gästen zu ermöglichen, dass sie mit Händen und Fingern sehen konnten, das Ambiente begreif- und erlebbar zu machen, hatte er eigens einen „Tasttisch“ präpariert. So waren dort unter anderem eine Igelkette und Handschellen von DDR-Zöllnern, die Nachbildung einer Pistole der Zollverwaltung, aber auch Schmuggelware wie Elfenbeinschnitzereien aus afrikanischen Elefantenzähnen, Alligatorenköpfe oder Handtaschen aus Waran- und Krokodilleder, Damenschuhe aus Klapperschlangenleder, Eistaucherfedern, einer Meeresschildkröte aus der Südsee oder Kaimanhaut ausgelegt. Dabei handelt es sich wie bei vielem anderem um Leihgaben des Hauptzollamtes Saarbrücken.

Erstmals nachdem er vor sieben Jahren den Museumsgründer Manfred Nagel beerbte, stellte sich Fries diesen außergewöhnlichen Anforderungen. So erläuterte er auch Zolluniformen, jene mit Dienstgradabzeichen, die ertastet werden konnten, und jenen ohne Abzeichen. Aber auch die Pickelhaube einer Figur, die Zöllner aus den Jahren 1870/71 darstellte oder neuzeitliche schusssichere Westen wurde für die Gäste „sichtbar“. Weiterhin eine Langwaffe oder auch einen Grenzstein hatte der pensionierte Zollbeamte in seine Erläuterungen eingebaut. Die Vereinsmitglieder kamen unter anderem aus Saarbrücken, Sulzbach, Merzig, Alsting, Saarlouis oder St. Ingbert. Mit dabei war der stellvertretenden Vorsitzende Roman Stöhr. Sie wurden von vier sehenden Personen, darunter der Organisator Markus Bauer begleitet, mit denen sie zusammen mit dem Biosphärenbus nach Habkirchen gekommen waren und zu einer Führung im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim weiterfuhren. Fries kündigte an, dass das Zollmuseum am Sonntag, 15. Oktober, seinen 30. Geburtstag feiern wird und er derzeit dabei ist ein Programm auszuarbeiten. Von Hundevorführungen mit einer Rauschgiftübung oder eine Eigenschutzübung ist dabei die Rede.

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