Mandelbachtaler Vierjahreszeiten Beim „kleinen grünen Kaktus“ sang auch das Publikum mit

Ormesheim · „Es ist schade, dass sie sich das Beste für den Schluss aufgehoben haben“, bedauerte Marga Meisenheimer aus Ottweiler am Freitagabend und lachte dabei. In der Tat kam der Klassiker, nämlich „Mein kleiner, grüner Kaktus“, den man unbewusst bei einem Männerchor-Konzert erwartet, als letzter Titel des Konzerts.

 Das Hermann Kahlenbach-Ensemble, unter der Leitung von Walter Niederländer, trat im Rahmen der Mandelbachtaler Vierjahreszeiten in Ormesheim auf.

Das Hermann Kahlenbach-Ensemble, unter der Leitung von Walter Niederländer, trat im Rahmen der Mandelbachtaler Vierjahreszeiten in Ormesheim auf.

Foto: Jörg Martin

Doch der Reihe nach. Die Gemeinde Mandelbachtal stand am Wochenende im Zeichen der Live-Sendung des SR-Fernsehens. Die Macher hatten das Studio auf dem Saarbrücker Halberg mit dem Ormesheimer Theo-Carlen-Platz getauscht und übertrugen „SR Fernsehen vor Ort – Wir im Mandelbachtal“.

Da lag es nahe, die Kulturreihe des Verkehrsvereins „Mandelbachtaler Vierjahreszeiten“, die bislang ausschließlich im Gräfinthaler Haus Wulfinghoff stattfand, zum Open Air zu transformieren. Und das am besten mit einem Programmpunkt, der quasi „wie die Faust aufs Auge“ zu Mandelbachtal passt: das Hermann Kahlenbach-Ensemble. Die acht Herren gehören zwar mehrheitlich dem Sängerchor Bischmisheim an. Doch ihr Leiter, Walter Niederländer, stammt aus Ormesheim. „Wochenend und Sonnenschein“, war der Auftritt der vollständig in schwarz gekleideten Herren umschrieben. Der Tag stimmte, der Sonnenschein blieb aus. Aber immerhin blieb es trocken.

Ein paar Besucher verlor man zwar, als die Live-Sendung zuvor endete und das Fußball-WM-Spiel Spanien gegen Portugal begann. Doch dafür waren bei freiem Eintritt weitaus mehr Menschen vor der Bühne als in Gräfinthal. So überraschte es auch nicht, dass die Herren den Namen des Programms als Eisbrecher nahmen, um dann „Mit dem Auto übers Land“ zu fahren, ehe sie bei der „Schönen Isabella von Kastilien“ landeten. Doch die Männer schienen sich nicht so richtig entscheiden zu können: „Dort tanzt Lulu“ bemerkten sie. Isabella oder Lulu? Keine einfache Entscheidung. Genau wie die Feststellung „Sag‘ ich blau, sagt sie grün“, eine Komposition von Robert Scholz in einem Arrangement von Walter Niederländer. Spätestens bei „Tanze mit mir in den Himmel hinein“, traten die Sänger den Beweis an, dass reifere, männliche Stimmen durchaus Wärme und Romantik versprühen können. Da nahm man ihnen den Titel „Jung samma, fesch samma“, der sich dem Heurigen widmet, direkt ab.

Stimmung kann man auch ohne Gesang, dafür mit niveauvollem Gesumme, erreichen. Beim „Zottelmarsch“ war dies der Fall. Ihre schöne Stimmgewalt gab das Ensemble bei „Was du mir erzählt hast“ zum Besten. Richtig gut an kam „La Mer“. „Ich hätte mir mehr solcher Lieder wie dieses gewünscht. Auch, wenn die andern viel Witz und Charme hatten“, sagte später Horst Bohrmann aus St. Ingbert. Auch die Leute auf dem Platz waren bei diesem Titel weitaus ruhiger und offensichtlich mehr angetan als bei den übrigen Liedern. Beim „kleinen grünen Kaktus“ sangen gar viele Gäste mit. Auch bei ´der Zugabe „Trink noch ähna mid“, die saarländische Version von „Trink doch eine met“ der Kölner Band Black Fööss, war das genauso. Da konnte man gar „Bravo!“-Rufe hören.

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