Alte Tongrube soll zur Deponie werden

Erfweiler-Ehlingen · Die alte Tongrube bei Erfweiler-Ehlingen soll nach Plänen der Homburger Firma Terrag künftig als Deponiegelände genutzt werden. Sie soll ähnlich wie die Anlagen des Kreises arbeiten. Bürger werden beteiligt.

 Die alte Tongrube soll zur Bauschuttdeponie werden, betrieben von der Homburger Firma Terrag. Foto: Erich Schwarz

Die alte Tongrube soll zur Bauschuttdeponie werden, betrieben von der Homburger Firma Terrag. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Seit 2009 betreibt die Firma Terrag eine Tongrube, die westlich von der Hölschbergdeponie auf der Gemarkung Erfweiler-Ehlingen liegt. In der letzten Gemeinderatssitzung nun informierte Frank Becker, einer der Geschäftsführer der Firma und zugleich Ratsmitglied der CDU-Fraktion im Gemeinderat Mandelbachtal, das Gremium über die Pläne der Firma mit der alten Tongrube. Hier war mit der Abbaugenehmigung für den Ton die Verpflichtung gekoppelt, den Standort wieder zu verfüllen. Aktuell ist diese Verfüllung mit Erdmassen genehmigt. Nun will die Terrag die Tongrube zu einer Deponie der Klasse eins ausbauen. Dies entspricht der Deponieklasse, wie sie derzeit vom Saarpfalz-Kreis in unmittelbarer Nähe betrieben wird ("Bauschuttdeponie").

Wie die Firma Terrag in einer Pressemitteilung schreibt, begrüße und unterstütze der Saarpfalz-Kreis den Antrag der Firma, die alte Tongrube zur Deponie auszubauen. Das Verfahren stehe jetzt erst am Anfang, etliche Planungs- und Genehmigungshürden, wie sie bei einem solchen Projekt üblich sind, müssten genommen werden.

Wenn alle erforderlichen Untersuchungen abgeschlossen und die geforderten Unterlagen eingereicht sind, würden diese den "Trägern öffentlicher Belange", wie es amtlich heißt, und der Bevölkerung zugänglich gemacht. Zu diesem Zeitpunkt bestehe die Möglichkeit für Anregungen und Stellungnahmen. Diese würden von der Landesplanung bewertet, was am Ende zu einer so genannten "raumordnerischen Stellungnahme" führe. Dann erfolge erst die Planfeststellung, und auch hier sei Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen.

Nach Aussage der Verantwortlichen der Terrag erfüllt die alte Tongrube "alle wesentlichen Grundvoraussetzungen für eine Deponie". Sie liege außerhalb von Wasserschutzgebieten oder anderen geschützten Flächen wie etwa Vogelschutzgebiete, Natura 2000 oder vergleichbaren Schutzflächen. Der Standort verfüge über eine "natürliche geologische Barriere aus Ton" und sei über einen ausgebauten Feldweg direkt an die B 423 angebunden.

Diese Infrastruktur habe sich seit Jahrzehnten für den Betrieb der Hölschbergdeponie und auch der Tongrube bewährt und werde auch zukünftig ausschließlich in dieser Form weiterhin genutzt werden. Die alte Tongrube soll mit all jenen Materialien verfüllt werden, wie sie derzeit auch für die Hölschbergdeponie genehmigt sind, also Boden, Bauschutt, Straßenaufbruch oder ähnliche Materialien, wie sie im häuslichen und kommunalen Bereich anfallen. Es gibt für die Verfüllung keine zeitliche Vorgabe. Der Standort dient als längerfristige Betriebsstätte und wird laut Terrag "die Entsorgungssicherheit für die genannten Abfallarten mindestens über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren sicherstellen". Nach aktuellem Stand der Planungen kann auf einer Fläche von 5,9 Hektar ein Deponieraum von 850 000 Kubikmetern zur Verfügung gestellt werden. Teilverfüllte Bereiche sollen abschnittsweise rekultiviert werden und dann wieder als Lebensräume für viele Tierarten dienen. Bereits vor zwei Jahren wurden auf Initiative des Natur- und Vogelschutzvereins von Erfweiler-Ehlingen von der Terrag in der Nähe der Tongrube zwei Bioteiche angelegt, um frühzeitig mögliche Ausweichquartiere für Amphibien und Libellen anzubieten. Auf Grund der Lage am Fuße des Hölschbergs wird sich das spätere Deponierelief "harmonisch in die Landschaft einfügen", so die Betreiber.

Zum Thema:

Hintergrund Die Terrag-Gruppe mit Sitz in Homburg beschäftigt 93 Mitarbeiter. Das Kerngeschäft ist die Planung, der Bau und Betrieb von Deponien . Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entsorgung mineralischer Abfälle und verfügt über verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten nahezu flächendeckend im gesamten Saarland und im angrenzenden Rheinland-Pfalz. Laut Firmenangabe werden die Entsorgungsmöglichkeiten im gleichen Maße von der Industrie, der öffentlichen Hand und den Bürgern nachgefragt. ers

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort