Wittersheim Das Kuchenbuffet in Wittersheim war sehr schnell ausverkauft

Wittersheim · „Wir lassen unsere Kinder nicht im Regen stehen“, unter dieses Motto hatte der Dorfverein Wittersheim seine Kuchen-Aktion an Allerheiligen auf dem Dorfplatz gestellt. Der feuchte Niederschlag blieb glücklicherweise an diesem Tag für die Käufer, Helfer und Organisatoren, Matthias Gaa, Karin Gaa und Wendelin Lonsdorf, aus.

 Schon nach 30 Minuten mussten die Helfer des Dorfvereins Wittersheim bei ihrer Kuchenverkaufs-Aktion „ausverkauft“ melden; Erster von rechts: Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf.

Schon nach 30 Minuten mussten die Helfer des Dorfvereins Wittersheim bei ihrer Kuchenverkaufs-Aktion „ausverkauft“ melden; Erster von rechts: Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf.

Foto: Jörg Martin

Dafür steuerte Petrus angenehmes Herbstwetter bei. Worum ging es bei der Veranstaltung? Direkt am Einmündungsbereich Saargemünder Straße 28/Gartenstraße stand, bis vor einiger Zeit, ein Haus, welches nicht mehr im besten Zustand war. Es wurde abgerissen und machte Platz für den künftigen, neuen Dorfplatz des Ortsteils. Noch ist davon wenig zu sehen. Die Besonderheit: Vor dieser ehemaligen Immobilie befand sich eine Bushaltestelle. Die Steele mit Fahrplan ist immer noch da und stellt einen wichtigen Punkt, vor allem für die Kinder, dar. Sie steigen hier ein, um zur Schule zu gelangen. Der Haken: Durch den Abriss des Hauses verschwand auch der Unterstand nebst Glas-Überdachung, der vor allem bei Regen und Wind schützte. Die Schüler stehen dann völlig im Freien und werden nass. Erkältung programmiert.

„Vor allem nach der Einschulung war das ganz deutlich. Die Kleinen taten mir leid“, blickt Wendelin Lonsdorf (SPD) im Gespräch mit unserer Zeitung zurück. Wie der Ortsvorsteher weiter ausführte, habe man der Gemeindeverwaltung ein Provisorium vorgeschlagen. Eine Art Car-Port, was finanziell nicht so sehr zu Buche schlägt, bis es später einmal eine richtige Bushaltestelle werden kann. Laut Lonsdorf seien die Mittel im Gemeindehaushalt entsprechend berücksichtigt. Den Vorschlag für die Zwischenlösung habe man, so Lonsdorf, beim Ormesheimer Rathaus eingereicht. Bislang steht die Antwort noch aus. Es entstand der Plan, eine Aktion durchzuführen, um das Provisorium zu finanzieren. Es wurde dazu aufgerufen, Backwerke zu spenden, die man dann am 1. November nachmittags verkaufte. Und damit wurden die Organisatoren regelrecht überrollt: 30 Kuchen wurden Matthias und Karin Gaa im Vorfeld angekündigt. Darunter auch Spenden aus St. Ingbert und Hassel. „Man hat gemerkt, dass das Thema anspricht“, sagte Karin Gaa. „Ich hatte nicht in meinen Träumen gedacht, dass es so was passiert“, freute sich ihr Mann Matthias. Um 13 Uhr sollte das auf dem künftigen Dorfplatz aufgebaute Kuchen-Buffet von acht Metern Länge starten. „Bereits eine Viertelstunde vorher waren die ersten Leute da“, freute sich Matthias Gaa. Innerhalb von 60 Minuten war alles ratzeputz verkauft, so der Vize-Ortsvorsteher. Die 16 Helfer, jeweils acht für den Auf-/Abbau und den Verkauf, hatten gut zu tun. Manche Autofahrer hielten spontan an und deckten sich ein. Die Sorten der Kuchen zum Mitnehmen reichten dabei, neben den Klassikern, von Christstollen über Apfelweintorte und Schwarzwälder-Kirsch bis zum Kürbiskuchen. „Manche Leute kauften gar mehrere Kuchen auf einmal. Ein Mann stieg gar aus dem Bus aus und hatte eine große Tasche dabei“, hat Wendelin Lonsdorf beobachtet. Es gab auch Menschen, die nichts kauften und keine Schulkinder haben. Sie kamen dennoch vorbei und ließen eine großzügige Spende da.

Herausgekommen sei bei der Aktion ein mittlerer, dreistelliger Betrag, so Matthias Gaa. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Betrag möglicherweise durch den Dorfverein aufgerundet wird, stellte Lonsorf in Aussicht. Wenn das Provisorium nicht mehr benötigt wird, sei es nicht verloren. Der Ortsvorsteher kann sich vorstellen, das Ganze dann in den Schulhof zu stellen, um spielende Kinder im Sandkasten vor Regen zu schützen.

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