Schlager-Open Air in Wittersheim 700 Besucher beim Schlager-Open Air in Wittersheim

Wittersheim · Sechs Sängerinnen und Sänger boten auf dem Schulhof des Otto-Regel-Hauses trotz teilweise widriger Witterung ein tolles Programm.

 Die Interpreten (von links) Jürgen Fuchs, Martin Eisler, Karin Hennrich, Angela Branca und Eva Sandmeier.

Die Interpreten (von links) Jürgen Fuchs, Martin Eisler, Karin Hennrich, Angela Branca und Eva Sandmeier.

Foto: Wolfgang Degott

„Wir leben Schlager“, bei diesem Titel von Jürgen Drews waren alle Akteure des zweiten Schlager-Open-Airs auf der Bühne. Neben den sechs Vokalisten waren es auch die vier Instrumentalisten, die den Abend auf dem Schulhof des Wittersheimer Otto-Regel-Hauses zu einem Erlebnis werden ließen. „Ich weiß nicht, was der Wettergott mit uns vorhat, jedenfalls spannt er uns auf die Folter“, begrüßte Initiator und Chef-Organisator, der Bebelsheimer Jürgen Fuchs, die trotz verhangenem Himmel und Regentropfen während des vierstündigen Programms gekommenen 700 Zuhörer. Ihnen wurde gleich mächtig eingeheizt. Gemeinsam mit der bekannten Ormesheimer Sängerin Angela Branca sang er den italienischen Welthit von Al Bano & Romina Power „Felicita“. Es folgten 39 deutsche, englische und italienische Titel aus allen Genres des Schlagers und internationaler Hits.

Einer der vielen Höhepunkte war der Auftritt des spontan zusammengesetzten, neunköpfigen Kinderchors, mit Vier- bis 13-Jährigen aus der Umgebung. Die „Kids on stage“ sangen gemeinsam mit den Protagonisten des Abends die Friedenshymne von Udo Lindenberg „Wir ziehen in den Frieden“. Eine weitere Überraschung hatte Fuchs parat, als die Blieskastelerin Johanna Greff auf der Bühne erschien und mit ihm „Du bist mein ganzes Herz“ (Heinz Rudolf Kunze) sang. Greff gehörte schon zum Ensemble bei der letzten Veranstaltung vor drei Jahren. „Es war für alle eine Überraschung. Johanna und ich hatten es einmal geprobt“, so Fuchs.

Eigentlich hatte der Schlagerabend bereits Anfang Juli stattfinden sollen, doch Coronafälle bei den Sängern machte kurz vor dem Veranstaltungstag die Verschiebung notwendig. Jens Wagner aus Ormesheim war wie schon bei der Premiere im vergangenen Jahr für die Stimmungslieder, Gassenhauer, die ihm auf den Leib geschneidert waren, zuständig. Er riss das Publikum mit. Ob bei seinem Hit-Medley, in dem die drei Titel „Michaela“ (Bata Illic), „Tanze Samba mit mir“ (Tony Holiday) und „Ein Student aus Upsalla“ (Kirsti Sparboe) verwoben waren, beim Jürgen-Marcus-Hit „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ oder der Klassiker „Sweet Caroline (Good times never seemed so good)“ aus der Feder von Neil Diamond, immer wieder ließ er die Stimmung hochkochen. Martin Eisler (Wittersheim), der gemeinsam mit Jürgen Fuchs den Ben-Zucker-Titel „Was für eine geile Zeit“ auf die Bühne brachte, hatte auch mit seiner Interpretation des BAP-Klassikers „Verdamp lang her“ den richtigen Griff getan. Eine eigenwillige, großartige Inszenierung folgte, als Angela Branca, die sogar Jodeltöne in das Arrangement einfließen ließ, gemeinsam mit Eva Sandmeier „Atemlos“ von Helene Fischer in Szene setzte. Sandmeier, gebürtige Wittersheimerin, unterstrich ihr großes stimmliches Vermögen auch in „It’s raining men“, den die Wheather Girls vor 40 Jahren in die Charts katapultiert hatten. Karin Henrich aus Ormesheim, die Sechste im Bunde, war im Ablauf sowohl Solo bei „Ich bin wie du“ von Gitte Henning als auch im Duett mit Martin Eisler, als beide den Udo-Lindenberg-Hit „Hinterm Horizont“ leisere Töne anschlugen.

Dass die Sängerinnen und Sänger die richtige musikalische Untermalung und Begleitung bekamen, dafür sorgte die vierköpfige Band in der Besetzung Jürgen Staut (Schlagzeug), Marc Rohe (Bass), Rolf Latz (Gitarre) und der künstlerische Leiter und Keyboarder des Abends, Friedel Hary. Für die Technik sorgte das Bliesmengen-Bolchener Unternehmen „M&A Ton- und Lichttechnik“. Rund 60 Helfer der veranstaltenden Spielvereinigung Bebelsheim-Wittersheim sorgten für die kulinarische Versorgung an den Verkaufsständen.

Im Gespräch mit unserer Zeitung wollte sich Jürgen Fuchs noch nicht festlegen, wie es im nächsten Jahr weitergehen wird. Er favorisierte die Durchführung der vierten „Welt des Musicals“ in der Halle. Doch müsse das vom Coronageschehen abhängig gemacht werden. „Wir können nicht im Februar mit den Proben für Mai anfangen, und dann dürfen nur 100 Zuhörer in den Saal“.

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