40 Jahre Kirbgeschichte auf 344 Seiten

Bliesmengen-Bolchen · Eine Auflage von 200 Exemplaren hat das Buch aus der Feder von Annika Nagel und Julia Stephan. Fotos und Zeitungsartikel sowie die Kirweredd von fast allen Kirwepräsidenten aus 40 Jahren sind darin verewigt.

 Die Autorinnen Julia Stephan (Mitte) und Annika Nagel stellen Ortsvorsteher Hans Bernhard Faas das neue Buch über die Kirb von Bliesmengen-Bolchen vor. Foto: Wolfgang Degott

Die Autorinnen Julia Stephan (Mitte) und Annika Nagel stellen Ortsvorsteher Hans Bernhard Faas das neue Buch über die Kirb von Bliesmengen-Bolchen vor. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Die Menger Kirb feiert Geburtstag, wird 40 Jahre alt und erhält ein Geschenk. Zwei 20-jährige angehende Grundschullehrerinnen, Annika Nagel und Julia Stephan, stellen am Sonntag, 6. September, um 16.30 Uhr am Sportplatz vor der Kirweredd eine ganz außergewöhnliche Fleißarbeit vor. Es handelt sich um ein 344-Seiten-Buch mit dem Titel "40 Jahre Menger-Bolcher Kirb". Das Titelfoto stammt von Anna Lang. Die Erstauflage beträgt 200 Exemplare, ein Buch kostet 18 Euro.

Die jungen Frauen, seit ihrer frühesten Kindheit unzertrennliche Freundinnen, betonen, dass sie ohne die Mitarbeit des 40-jährigen Michel Molitor das Werk nicht hätten realisieren können. "Im Haus mit den blauen Fenstern haben wir unsere Buchwerkstatt und haben dort viel Zeit verbracht. Es ist zu unserer zweiten Heimat geworden", so die beiden Studentinnen.

Vier Jahrzehnte kann der Leser an sich vorbeiziehen lassen. Viele Fotos - Zeitzeugen, die Vergangenes lebendig werden lassen - sind darin zu finden. Auch Zeitungsartikel fehlen nicht. Es wird so manche Anekdote, aber auch Zeitgeschichte und Lokalkolorit in Erinnerung gerufen. Ältere Menger werden sagen: "Das waren noch Zeiten", jüngere einfach über das Niedergeschriebene nur staunen, was in ihrem Bliesmengen früher los war. "Wir haben versucht, von allen Kirwepräsidenten die Kireweredd zu bekommen", erläutert Julia. "Wir haben sie auch von fast allen bekommen", ergänzt Annika. Tatsächlich können 33 Reden gelesen werden. Darunter sind aber auch noch ältere als die von 1975, als die Menger Kirb nach sieben Jahren der Versenkung wieder belebt, die ersten Straußbuben eingezogen wurden. Die älteste Rede stammt aus dem Jahr 1951. Damals wurde noch die Martini-Kirb im November gefeiert. Erst nach der Weihe der Pfarrkirche im Jahr 1965 wurde sie in den September verlegt.

Ortsvorsteher Hans Bernhard Faas erinnert sich noch daran, was Ende der 1960er Jahre los war. "Wie das bei vielen Dörfern auch der Fall ist, war einfach niemand mehr da, der das Heft in die Hand und die Organisation der Kirwegesellschaft übernommen hat. 1966 war die letzte ,reguläre' Kirb gefeiert worden, 1968 hatten nur Mädchen die Straußgesellschaft gebildet. Danach war Ende. Mit der Gebietsreform wurde das Dorfleben wiederbelebt, fand unter anderem die erste Kappensitzung statt, gründete sich die Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine. Auch der Kirwegedanke fand Resonanz." Ein Jahr später wurden die 18-Jährigen, ähnlich wie es mit der Wehrpflicht war, einfach zum Kirwedienst eingezogen. Seither hat sich das Fest am ersten Septemberwochenende wieder etabliert. Es war der heutige Ortsvorsteher, der beim Revival die erste Kirweredd 1975 geschrieben hat. Im Mitteilungsblatt und über Facebook wurde aufgerufen, Bilder zu liefern. Die Resonanz war überwältigend.

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Auf einen BlickNach der Vorstellung kann das Buch gekauft werden. Danach ist es auch auf dem Kirwe- und Krammarkt am Dienstag, 8. September, zu haben. Verkaufsstellen sind die Dorfbäckerei Ackermann und das Lebensmittelgeschäft Inge Woog. Per E-Mail kann es über die Adresse buch@menger-kirb.de bestellt werden. ott

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