300 Bänder flattern am Maibaum

Wittersheim · Bereits zum dritten Mal ist der Wittersheimer Maibaum im Einsatz. Nun ziert der mit Wappen und blau-weißen Bändern geschmückte Stamm die Dorfmitte, bevor es im Oktober wieder ins Winterlager geht.

 Der Wittersheimer Maibaum wird auf dem Platz „Dorfmitte am Bach“ aufgestellt. Rechts der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim, der die Feier umrahmte. Foto: Jörg Martin

Der Wittersheimer Maibaum wird auf dem Platz „Dorfmitte am Bach“ aufgestellt. Rechts der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim, der die Feier umrahmte. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Seit Samstagnachmittag steht wieder ein Maibaum auf dem Platz "Dorfmitte am Bach". Dabei war er eigentlich nie richtig weg. "Die Fichte haben wir schon das dritte Mal. Vorher hatten wir zwei Jahre lang eine Birke mit Krone", erklärte Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf vor Beginn des Maibaumstellens. Vor drei Jahren wurde der Baumstamm im Wittersheimer Wald geschlagen, in den Ort gezogen, geschält, grundiert und mit Holzlasur überzogen, beschrieb der Ortsratschef die Geschichte des 15 Meter hohen und 50 Jahre alten Baumstamms. Er steht auch dieses Mal wieder bis etwa Anfang Oktober. Dann kommt er wieder zurück ins Winterquartier.

Das klingt nach aufwändigem Transport und einem großem Gebäude wie ein Stall, ein Lager oder eine Scheune. Doch das täuscht. Wenn die Saison wieder vorbei ist, wird er am Rande des Dorfplatzes in der Saargemünder Straße gelagert. Eine Blechabdeckung schützt ihn. Dort, nahe am Mandelbach, nahm man ihn auch im letzten Winter kaum wahr. Das ist seit Samstag nun anders. Zwölf ehrenamtliche Helfer hatten im Vorfeld und bei der Veranstaltung alles Notwendige vorbereitet. Der Maibaum ist nun neuerdings auch vom TÜV abgenommen, erwähnte Ortsvorsteher Lonsdorf in seiner Rede. Stolz zeigte er auf die Plakette mit der Ziffer 299. Dies sei mit Kosten in Höhe von 80 Euro verbunden gewesen, die dankenswerterweise von der Jagdgenossenschaft übernommen wurden.

Nun könne man aber sicher gehen, dass der Maibaum nicht von irgendwelchen Schädlingen befallen sei, die seine Stabilität und Sicherheit beeinträchtigen würden. Angehängt bekam das Holzteil auch wieder die jeweiligen Wappen des Ortes und der Partnergemeinde. So befindet sich links, von der Straße aus gesehen, das Wappen von Wittersheim /Saar und daneben das von Wittersheim /Elsass. Ganz oben wurden 300 Bändchen angebracht. Sie wurden vom Ortsrat finanziert und sollen an die bayerische Vergangenheit und die frühere Herrschaft derer Von der Leyen erinnern, so der Ortsvorsteher. Man sei von der Menge mit 500 Bändern abgekommen. Die Papierbänder in den Farben weiß-blau hatten sonst dafür gesorgt, dass es zu Verwickelungen mit dem Wappengestänge kam. Während der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim (Leitung: Julian Sbarcea) die Feier umrahmte, zog ein Lkw-Kran den Maibaum, der zuvor am Fuß mittels eines Gelenks befestigt wurde, langsam hoch. Grund genug für den Ortsvorsteher und Martin Eisler schnell noch eine Stelle an der Unterkante abzutrocknen und ein wenig Lasur aufzutragen. Und dann war es endlich so weit: Der Maibaum stand und wurde mit Schrauben festgezogen. Kurz und bündig war die Feier, da Petrus kalte Temperaturen von um die sieben Grad Celsius beisteuerte.

Beim gemütlichen Teil in der nahe gelegenen Brennerei des Obst- und Gartenbauvereins in der Erfweiler Straße, war das kalte Aprilwetter wegen der wohligen Wärme des Ofens zweitrangig.

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