Feierlichkeiten in Habkirchen Mit Mut und Zuversicht in die Zukunft

Habkirchen · Pontifikalamt und Enthüllung einer Gedenktafel zu Ehren von Nikolaus von Weis zur 1200-Jahr-Feier in Habkirchen.

 Blick in die vollbesetzte Kirche St. Martin in Habkirchen, in der Weihbischof Otto Georgens (am Altar) das Pontifikalamt zelebrierte.

Blick in die vollbesetzte Kirche St. Martin in Habkirchen, in der Weihbischof Otto Georgens (am Altar) das Pontifikalamt zelebrierte.

Foto: Wolfgang Degott

„Man spürt hier den Zusammenhalt und das Miteinander“, lobte Weihbischof Otto Georgens die vielen Aktivitäten, die zu einer denkwürdigen 1200-Jahr-Feier geführt hatten (wir berichteten ausführlich). Während des Pontifikalamtes in der St. Martin Kirche in Habkirchen meinte der Seelsorger, dass ein Jubiläum eine gute Gelegenheit sei, sich daran zu erinnern, worin sich waches Leben einer Gemeinschaft gründe. Gerade ein Jubiläum wie diese 1200-Jahr-Feier biete die Chance, sich an Vergangenes zu erinnern, damit man weiß, wo man herkommt, um dann mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu gehen.

In seiner Predigt ging Georgens auch auf den derzeit stattfindenden gesellschaftlichen Umbruch ein und unterstrich, dass er gestaltet werden müsse und die Zukunft der Kirche in den Gemeinden davon abhänge, dass sich möglichst viele kirchlich engagieren und am kirchlichen Leben teilnehmen. Man müsse offen sein zu empfangen, aber auch zu geben. Steine, die dabei in den Weg gelegt werden, müssten aufgehoben und benutzt werden, um Brücken zu bauen. „Nur so kann die Verheißung Wirklichkeit werden“, fügte Georgens hinzu, der als Kaplan einige Jahre in Ormesheim wirkte und als Weihbischof erstmals die Kirchengemeinde Habkirchen besuchte.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst in der voll besetzten Kirche vom Musikverein Bliesmengen-Bolchen unter der Leitung von Hans-Peter Welsch wie auch vom katholischen Kirchenchor St. Martinus mit seinem Leiter und Organist Manfred Noll. Als Sopran-Solistin bereicherte Dorothee Jochum Noll die Veranstaltung mit einigen Liedern während der Eucharistiefeier.

Die in Habkirchen schon seit Jahrzehnten intensiv gelebte deutsch-französische Freundschaft wurde auch dadurch dokumentiert, dass mit dem Domherren Didier Schweitzer aus Metz und dem Pfarrer von Sarreguemines, Abbé Jean-Luc Jost, zwei Vertreter der Diözese Metz konzelebrierten, zu der Habkirchen bis 1801 angehörte. Nach einem kurzen zeitlichen Intermezzo ab 1802 beim Bistum Trier wechselte es 1821 zur Diözese Speyer, der es auch heute noch angehört.

Nach der Begrüßung durch die Gemeindereferentin Andrea Guckert-Lauer brachten die Kleinen der katholischen Kindertagesstätte St. Martin Habkirchen, die von Casaria di Venere geleitet wird, mit dem Lied „Wir sind die Kleinen der Gemeinden“ ein Ständchen. Martina Lauer, Arno Koning und Michael Pfeifer gaben Einblicke in die weltliche und kirchliche Historie des heutigen Mandelbachtaler Ortsteils. Erinnert wurde daran, dass eine der ältesten Pfarreien der Region um das Jahr 1046 auch Sitz der Bliesgau-Grafen gewesen war. 1312 sei das Patronatsrecht dem Deutschen Orden Spital St. Elisabeth vor den Toren von Metz übertragen worden.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Mandelbach-Habkirchen, Martin Müller, enthüllte Weihbischof Georgens vor dem Kircheneingang eine bronzene Gedenktafel zu Ehren von Bischof Nikolaus von Weis, der im nahen Rimling 1796 zur Welt gekommen war. Er war 1842 zum Bischof von Speyer geweiht worden und sein Vater 1802 in Habkirchen begraben worden. Von der „Garde Metz“ geleitet, schritt Georgens zum Lager-Dorf vieler mittelalterlicher Geschichtsgruppen, um sich dann im Festzelt noch mit Gemeindegliedern zu treffen. Organisationsleiter Gilbert Schetting war voll des Lobes über den Verlauf der erfolgreichen viertägigen Jubiläumsfeier. „Es ist eine riesige Überraschung und überwältigend, was über die Tage hier los war. Damit hätten wir nicht gerechnet.“

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