Liaison von Jazz und Blasmusik

Limbach. Wenn Blasmusik bayrischer Prägung auf den Blues und die afroamerikanischen Klänge der Sklaven-Nachfahren im Süden der USA treffen: Wer sich zu Gemüte führen möchte, was bei der Verquickung dieser unterschiedlichen Stile herauskommt, der ist am Freitag, 10. September, in der Limbacher Mühle an der richtigen Adresse

 Ursprünglichen Jazz aus dem alten New Orleans bringt die sechsköpfige Palatia Washboard Jass Band in der Limbacher Mühle zu Gehör. Foto: Veranstalter

Ursprünglichen Jazz aus dem alten New Orleans bringt die sechsköpfige Palatia Washboard Jass Band in der Limbacher Mühle zu Gehör. Foto: Veranstalter

Limbach. Wenn Blasmusik bayrischer Prägung auf den Blues und die afroamerikanischen Klänge der Sklaven-Nachfahren im Süden der USA treffen: Wer sich zu Gemüte führen möchte, was bei der Verquickung dieser unterschiedlichen Stile herauskommt, der ist am Freitag, 10. September, in der Limbacher Mühle an der richtigen Adresse. In dem historischen Gemäuer an der Blies gastiert nämlich die Palatia Washboard Jass Band. Dem speziellen New-Orleans-Stil hat sich das sechsköpfige Ensemble verschrieben. Just jener Richtung also, wie sie von King Oliver, Louis Armstrong, Jelly Roll Morton, Nick La Rocca, W. C. Handy und anderen charismatischen Jazzern des amerikanischen Südens geprägt wurde. Schau- und Hörplatz der musikalischen Exkursion in das alte New Orleans ist der gepflasterte Innenhof der Mühle, der dank seiner speziellen Akustik ein besonderes Konzertabenteuer verspricht - vorausgesetzt, das Wetter lässt es zu. Alternativ findet das Konzert unter dem Mühlendach statt. Aus der Taufe gehoben wurde die Palatina Washboard Jass Band im Januar 2003 auf der spanischen Kanareninsel Fuerteventura. Den Rahmen dafür bot dort das zweite Jazz-Festival des Clubs Aldiana. Die auffällige Schreibweise "Jass" im Bandnamen wählte die Kombo ganz bewusst, denn derartig fand die damals neue Musik in der Zeitung "Chicago Herald" erstmals 1916 Erwähnung. Nomen est Omen: So soll von vorneherein deutlich gemacht werden, dass das Programm des Sextetts ganz klar in Richtung der Wurzeln dieses Musikstils geht. Traditionelle Jazz- und Dixie-Kompositionen aus der Ära bis etwa 1930 stehen also vornehmlich in dem vielseitigen Repertoire, aber auch Blicke über den Tellerrand hinaus werden hin und wieder gerne unternommen. Die Besetzung der Band ist dementsprechend stilgerecht umgesetzt: Weder Schlagzeug noch Kontrabass finden sich in dem Ensemble, dem Volker Däuber (Klarinette, Alt-, Sopran- und Baritonsaxofon), Franz Wosnitza (Kornett, Trompete und Gesang), Stefan Schwab (Posaune, Gesang), Ewald Willkomm (Banjo), Gerd Girmann (Washboard, Sousafon) sowie als Bandleader Johannes Maiß (Sousafon) angehören. Die Mitglieder kennen sich musikalisch bereits seit vielen Jahren, und sie bringen aus ihren früheren Engagements in verschiedenen Jazzformationen langjährige Erfahrung mit, so dass ein ordentliches Fundament für hohe musikalische Qualität vorhanden ist. Hervorgegangen ist die Band aus der bekannten "Deux Ponts City Stompers Jassband" der 1990er-Jahre. Nicht fehlen dürfen bei dem Auftritt natürlich auch Einlagen wie die für New Orleans typische Marshing-Band, die üblicherweise keinen Zuschauer mehr auf seinem Sitz lässt. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten können ab sofort für neun Euro bei Uwe Oldenburg, dem Vorsitzenden des Fördervereins der Limbacher Mühle unter Telefon (0 68 41) 8 99 45 oder E-Mail: info@limbachermuehle.de reserviert werden.

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