Energiekrise und die Folgen im Saarpfalz-Kreis Kraftwerk könnte sofort hochfahren

Bexbach · Landrat Theophil Gallo und der Bundestagsabgeordnete Esra Limbacher trafen sich gemeinsam in Bexbach mit den Verantwortlichen des Kraftwerksbetreibers Steag.

Hans Wolf von Koeller, Landrat Theophil Gallo, Bundestagsabgeordneter Esra Limbacher, Sebastian Schmitt, Michael Lux und Thomas Zimmer.

Hans Wolf von Koeller, Landrat Theophil Gallo, Bundestagsabgeordneter Esra Limbacher, Sebastian Schmitt, Michael Lux und Thomas Zimmer.

Foto: Michael Kastel

Landrat Theophil Gallo und der Bundestagsabgeordnete Esra Limbacher trafen sich gemeinsam mit den Verantwortlichen des Kraftwerksbetreibers Steag. Hintergrund war natürlich die zu erwartende Energiekrise im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine.

Journalisten aus ganz Deutschland aber auch Japan und den USA haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt für die Stadt Bexbach interessiert. Grund ist das dortige Kohlekraftwerk des Betreibers Steag, das zur sogenannten „Netzreserve“ in Deutschland zählt. Aufgrund der Bepreisung von CO2-Emissionen und des Kohleausstiegs war es seit Jahren bereits nicht mehr rentabel, aufgrund der Systemrelevanz wurde es aber nie stillgelegt. Das wird derzeit auch so bleiben – im Gegenteil. Aufgrund der Energiekrise soll das Kraftwerk nämlich wieder in Betrieb genommen werden.

Aus diesem Anlass hat sich Gallo gemeinsam mit Limbacher (beide SPD), dem energiepolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Sebastian Schmitt, dem Kraftwerksleiter Michael Lux, dem Betriebsratsvorsitzenden des Kraftwerks Bexbach, Thomas Zimmer, und dem Leiter der Steag-Energiepolitik, Hans Wolf von Koeller, in Bexbach getroffen.

Landrat Gallo erklärte hierzu: „Die Tatsache, dass der Standort Bexbach kürzlich sogar in der Washington Post zitiert wurde, belegt die Bedeutung des Kraftwerk-Standorts, wo ich vor 65 Jahren geboren wurde. Eine besondere Situation erfordert besondere Maßnahmen und zeigt, dass wir Änderungen in unserer kritischen Infrastruktur künftig sorgfältiger planen und umsetzen müssen, gerade auch unter dem Aspekt der Vorsorge.“

Weiter führte Esra Limbacher aus: „Die Energiekrise in Deutschland ist eine soziale Bedrohung für unsere Gesellschaft und eine wirtschaftliche Bedrohung für viele Unternehmen. Das merken wir derzeit im Industrieland Saarland ganz besonders. Alle Kraftwerke, die Strom erzeugen können, müssen jetzt wieder ans Netz, auch um den Erdgas-Anteil der Stromerzeugung zu senken.“ Es gehe jetzt darum, die ideologischen Scheuklappen abzulegen und alles zu tun, um durch diese Krise zu kommen. „Wir müssen eine soziale Schieflage und Deindustrialisierung in unserem Land verhindern.“ Hier könne das Kraftwerk in Bexbach eine wichtige Rolle spielen, da es technisch bereit sei, in kurzer Zeit wieder ans Netz zu gehen. Daher sei es eine gute Nachricht, dass die Kraftwerksleitung mitgeteilt habe, schon im Oktober beziehungsweise spätestens Anfang November, das Kraftwerk in Bexbach hochfahren zu können. „Logistische Probleme konnten dank Unterstützung aus Bundes- und Landespolitik weitestgehend gelöst werden“, so der Bundestagsabgeordnete in der gemeinsamen Pressemitteilung.

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