Kolumne Unsere Woche Geeintes Sein triumphiert über Schein

Eine Kolumne über zwei Buchstaben weniger, die aber für mehr stehen, ausbadende Abiturienten und zweimal Zeitenwende.

Wochen-Kolumne für Homburg: Geeintes Sein triumphiert über Schein
Foto: Robby Lorenz

Sein, das sind zwei Buchstaben weniger als Schein, in der Bedeutung aber weit mehr. Sein ist Zustand, nicht nur Kulisse. Wer verstehen möchte, muss hinter die Kulissen blicken, sagt Jutta Schwan vom Fachbereich Kulturmanagement des Saarpfalz-Kreis.

Die Zeit des Barock war eine ansehnliche, von stilvollen Kleidern geprägte Zeit, aber auch eine der Anstrengungen und Mühe. Das Anlegen der Kleider samt stützender Unterbauten dauerte, höchst unbequem zu tragen waren sie obendrein. Im Jubiläumsjahr 2022 des 1722 geborenen Christian IV. Herzog von Pfalz-Zweibrücken ermöglichte das Römermuseum nun einen wahrhaften Blick auf die Epoche des Regenten.

Dem Herzog gelang es über die Verwerfungen der Revolution Werke von Johann Christian von Mannlich zu retten.

Was uns jetzt in die Moderne führt, ans Mannlich-Gymnasium. 59 Schüler „sind“ jetzt, sie sind Abiturienten. Rektor Wolfram Peters blickt bei der Abifeier auch hinter die Kulissen: Die Zeit der Pandemie habe dieser Abiturjahrgang am meisten ausbaden müssen. Jammern hilft nicht, lautet der Appell des Schulleiters: „Genießt eure Zeit, macht das Beste daraus.“

Elisa Hoffmann macht das Beste aus ihrer Zeit, indem sie sich für Mitmenschen einsetzt. Mitte August heißt es für die 18-Jährige Abschied von Familie und Freunden nehmen. Hoffmann wird nach Chile fliegen, um dort ein Jahr in einem Kinderheim zu arbeiten.

Abschied nehmen, muss Gaby Schwartz ebenfalls. Die Schulleiterin der Bexbacher Galileoschule geht in den Ruhestand: „Wenn du loslässt, hast du zwei Hände frei“, hält Schwartz es mit einem chinesischen Sprichwort. Wer es bevorzugt, sprichwörtlich die Füße in die Hände zu nehmen, dem sei der Spendenlauf „Cross against Cancer“ am 11. September empfohlen. Trainingsbeginn – unter Anleitung – ist bereits am 9. Juli. Ziel auch für Untrainierte: nach all der Anstrengung lächelnd ins Ziel zu laufen.

Zeitenwende: Bei der Homburger SPD ist Wilfried Bohn auf der Zielgeraden seines Amts als Vorsitzender des SPD-Stadtverbands angelangt. Den Staffelstab reicht er Pascal Conigliaro.

Der Zeitenwende, die der Krieg in der Ukraine heraufbeschworen hat, stellen sich europäische Kommunen gemeinsam entgegen. In Homburg wurde unter Leitung von Landrat Theophil Gallo ein Bündnis für Frieden und Zusammenhalt geschlossen. Es ist ein Dokument des Geleisteten. Die Botschaft: Geeint sein im ausweglosen Schein des Krieges.

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