Neue Erkenntnisse aus luftiger Höhe

Unsere Woche · Altstadtsatzung, ein mittlerweile abgelehnter Bebauungsplan, Denkmalschutz : Es gibt viele Instrumente, um die Homburger Altstadt zu schützen. So richtig scharfe Schwerter scheinen alle nicht zu sein. Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf, wenn man durch die Gassen läuft. Malerisch ist an einigen Stellen anders. Das liegt mancherorts daran, dass Gebäude verfallen, andernorts an Neuem, das wie notgelandet wirkt. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters - und jede Zeit hat ihre Moden und Ansprüche. Das, was Menschen als ein historisches Gebäude empfinden, ist manchmal nicht unbedingt eines. Und heute so zu tun, als ob wir noch in den Jahren lebten, als barocke oder GründerzeitBauweise richtungsweisend und neu waren, bringt irgendwie auch nichts. Selbst der Denkmalschutz wünscht sich keine historisierenden Neubauten, heißt es von den Fachleuten der Stadt. Der Stil einer Zeit soll auch in neu entstehenden Gebäuden zu sehen sein.

Warum aber empfinden viele Menschen dann ein traditionelles Stadtbild als angenehmer? Anstatt darüber zu streiten, was sein darf, sollte man sich überlegen, was die Qualität von damals ausmacht und wie das in die Moderne getragen werden kann. Bestimmt keine leichte Aufgabe. Manchmal hilft da ja eine neue Perspektive - und die könnte es eventuell demnächst geben, denn man soll barrierefrei von der Altstadt auf den Schlossberg kommen, so hat es Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind , in dieser Woche beim Bockbier-Anstich angekündigt. Wie das gehen soll, verriet er (noch) nicht. Wie wäre es denn dann mit einem Sessellift oder einer Gondel? Dann gäbe es freie Sicht auf Homburgs Mitte - und möglicherweise verhilft das wiederum zu neuen Erkenntnissen.

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