Diese Sorge vor Schwerlastern auf nächtlichen Ausweichrouten ließ die SPD-Fraktion in einen Eilantrag im zuständigen Ausschuss des St. Ingberter Stadtrat münden. Ein Nachtfahrverbot für Lkw soll nicht nur auf der L 108, sondern auch auf L 119, also in der Saarbrücker Straße in St. Ingbert und der Unteren Kaiserstraße in Rentrisch, ausgeschildert und kontrolliert werden - und das möglichst auch schon Ende Juni. Diesem Wunsch hat sich der Ausschuss einstimmig angeschlossen. Der Beschluss hat allerdings einen Haken. Für solche Verbote auf Landstraßen ist nicht die Stadt, sondern das Land als Baulastträger zuständig. Somit sind das Wirtschafts- und Innenministerium sowie der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) gefragt. Dorthin wird der Oberbürgermeister nun in gebotener Eile und mit dem nötigen Nachdruck schreiben, dass St. Ingbert nicht den Schwarzen Peter haben will, wenn andernorts Bürger geschont werden sollen.

Man braucht kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, was mit dem Wunsch aus St. Ingbert bei Ministerien und im LfS passiert. Sein Eingang wird bestätigt, dann wandert das Schreiben auf den Stapel mit ähnlichen Anliegen anderer Betroffener und es wird abgewartet, ob und wie das Nachtfahrverbot wirkt. Und selbst, wenn die Verkehrsbehörden im Land flotter und vielleicht sogar im Rentrischer Interesse reagieren, muss man bezweifeln, dass sie in der Eile auch noch die brillante Lösung finden: eine Umleitung, die jeder befolgt, aber keiner bemerkt.