Mit Kindern über Terror sprechen

Unsere Woche · Französische Flaggen und rundherum die Worte "Frieden in Paris". Spätestens als dieses Bild im Ranzen des Drittklässlers liegt, wird klar: Der Terror in der französischen Hauptstadt kann von Kindern nicht fern gehalten werden.

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Foto: Robby Lorenz

Radio und Fernseher ausstellen, Zeitungen umdrehen: Lange funktioniert das nicht. Sie sehen die Bilder irgendwann, lesen, wenn sie es schon können, die Schlagzeilen, bemerken die Kontrollen an der Grenze zu Frankreich oder haben am Freitagabend das Fußballspiel gesehen, die Explosionen gehört. Der Schock sitzt tief, sie haben Angst, ein "mulmiges Gefühl", das in die bei uns doch für die meisten recht heile Kinder- und Jugendwelt hereingebrochen ist. Das heißt nicht, dass sie nur betroffen im Zimmer sitzen. Sie lernen, spielen, maulen über Alltägliches. Aber: Es ist ein Urvertrauen, das erschüttert wurde.

Menschen ermorden Unschuldige, die einfach ihren Freitagabend genießen wollen. Wie lässt sich etwas erklären, das Erwachsene selbst fassungslos macht? Eltern, aber auch Schulen und andere Einrichtungen stehen vor der Herausforderung, wie damit umzugehen ist. Da ist die Trauer um die Opfer. Frankreich spielt im Saarland eine besondere Rolle. Schulen sind dem Land eng verbunden. Junge Menschen fragen sich, was das für ihr Leben bedeutet. Was ist mit Urlaub, Klassenfahrten zu den Nachbarn, zu ihren Partnerschulen? Und: Kann das bei uns auch passieren?

Soll man notfalls die Wahrheit verhüllen, gerade bei den Kleineren? Das muss jeder für sich abwägen. Reden ist wichtig, um zu verarbeiten, um zu vermitteln, dass noch besser aufgepasst wird, um offen zu bleiben, nicht vorzuverurteilen. Und vielleicht der Furcht den Glauben entgegensetzen, dass es viel Positives auf der Welt gibt und Angst nicht unser offenes Leben zerstören darf.

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