Kolumne Unsere Woche Das wäre also geklärt

Eine Geschichte über irdische Ignorante, eine nicht klärende Kläranlage, Windkraft ohne Kraft, die heiße Ware Brennholz und einen Zensus der sicheren Zahlen.

Kolumne Unsere Woche in St. Ingbert:  Das wäre also geklärt​
Foto: Robby Lorenz

Wenn es passiert ist, ist es passiert und ist damit passiert. Oder anders gesagt: „Wir kriegen die Leute nicht aus dem Wasser, wenn sie drin sind.“ So fasste Ordnungsamtsleiter Thomas Schöben das Problem der Missachtung des Badeverbots im Rohrbacher Weiher zusammen. Ignoranz hat dort viele Gesichter: das Grillverbot – wird ignoriert, das Müllverbot – wird ignoriert, die Mietbelegungen der Grillhütte – werden ignoriert. Der Rohrbacher Ortsrat ist angesichts der irdischen Ignoranz ein wenig ratlos. Sicher ist, die Situation muss geklärt werden.

Jetzt kann eine Kläranlage zwar weder ignorante Situationen klären, noch kriegt sie die Leute aus dem Wasser. Dafür bekommt sie alles sonstige Unerwünschte aus dem Wasser und säubert – im Falle der neuen Anlage Erfweiler-Ehlingen – bald das Wasser von 3800 Menschen.

Vom Wasser zum Wind ist es nicht weit. Kraft und Energie haben theoretisch beide. Dementsprechend will der Bund auf zwei Prozent der Flächen in Deutschland Windkraft-Anlagen bauen. In St. Ingbert jedoch wurde dem Ausbau der Windkraft bereits der Wind aus den Rotorblättern genommen. Bleibt ohne Wind noch Kraft für Erneuerbare Energien? Die Stadtpolitik sagt ja: zur Kraft der Sonne. Statt auf Windräder will man auf Photovoltaik setzen.

Nachhaltige naturnahe Ideen sprießen in Dengmert natürlich nicht nur bei den Fraktionen. Nach der Verabschiedung des städtischen Nachhaltigkeitsbeauftragten Adam Schmitt übernehmen nun Claus Günther und Björn Dettenhofer die Aufgabe des grünen Gewissens.

Dabei ist dem Ingberter Grün derzeit eines gewiss: Brennholz ist heiß begehrt, wird gekauft oder gar gehortet. Der Brennholz-Bestand ist nahezu aufgekauft, das weiß Revierförster Michael Weber auch ohne langes Nachzählen.

Zahlen zählen umso mehr beim Zensus. Alle zehn Jahre werden bei der Volkszählung Daten erhoben: etwa zur Wohnsituation, Bildung und Ausbildung oder zum Beruf. Berufen wir uns nun auf die Zahlen zur Volkszählung im Saarpfalz-Kreis: 4077 Haushalte werden von 130 Interviewern befragt. Gut zu wissen: „Die Daten sind sicher“, sagt der Kreis, denn es gilt ein sogenanntes Rückspielverbot – die erhobenen Daten dürfen nicht an andere Behörden weitergegeben werden. Doch wir wissen ja: Wenn es passiert... das wäre also geklärt.

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