Kolumne Apropos Wenn es glattläuft und schiefgeht

Von Ernüchterung auf Haltestellen-Art. Und was die Zwei damit zu tun hat.

Kolumne Apropos Saarbrücker-Zeitung: Wenn es glattläuft und schiefgeht
Foto: Robby Lorenz

Der Mensch von heute ist ausstaffiert mit Allerlei. Weil ein Schlüssel nicht reicht, muss es ein Bund sein – manchmal auch zwei. Weil ein Stift nicht reicht, fährt man sicherer mit zwei. Weil auch ein Handy nicht genügt, braucht es zwei.

Alles Zweite gibt je einen guten Grund vergessen zu werden. Kurz vor der Bushaltestelle fällt auf: Ups, das zweite Handy fehlt. Also zurückrennen, kurz lauthals fluchen und das Unikat einpacken. Sprint zurück zur Haltestelle. Ernüchterung – der Bus ist durch, der Rennende auch.

Wenigstens ein guter Grund den Bus zu verpassen. Denn es geht auch anders: Von allem sind mindestens zwei eingepackt, die Route zur Haltestelle fällt nur einmal an. Und der Bus ist trotzdem weg! Hallo?

Ja, das sind sie – die Tage, an denen alles glattläuft und doch schiefgeht. Denn wenn ein Bus nicht – mindestens zwei – Stopps auf seiner Route einlegt, sondern schnurstracks durchfährt, erreicht er die Haltestelle überpünktlich und ist bereits weiter. Da kann man noch so pünktlich sein, der Bus war pünktlicher als pünktlich. Natürlich warten übereifrige Fahrer üblich die – zwei Minuten. Und wenn nicht: Es gibt ja noch den – zweiten – Bus.

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