Erinnerungen an düstere Zeiten

Unsere Woche · Schlimme Zeiten werden in St. Ingbert allen vor Augen geführt und vor die Füße gelegt. In dieser Woche hat Stadtarchivar Dieter Wirth angekündigt, dass bald 16 neue Stolpersteine in der Stadtmitte und in Hassel verlegt werden.

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Foto: Robby Lorenz

Diese Steine sollen an Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Bereits 2014 und im vergangenen Jahr hat der Kölner Künstler Gunter Demnig insgesamt 19 Stolpersteine in der Mittelstadt vor Häuser gepflastert, aus denen NS-Opfer fliehen mussten oder von Hitlers Schergen abgeholt und in Konzentrationslagern ermordet wurden. Mit diesen Aktionen stellt sich die Stadt ihrer Vergangenheit während der Hitler-Diktatur. Weitere akribische Recherchen sollen erfolgen, um NS-Opfer aus St. Ingbert und den Stadtteilen ausfindig zu machen und an sie zu erinnern. Um auch die junge Generation für die Geschichte und die Nazi-Gräuel zu sensibilisieren, werden sich Schüler des Albertus-Magnus- und des Leibniz-Gymnasiums im Rahmen einer Projektwoche mit dem Schicksal der Opfer auseinander setzen. Für Mitte Juli ist im Kuppelsaal des Rathauses dann eine Ausstellung geplant, wo die Ergebnisse der Projektwoche präsentiert werden sollen. Die jungen Leuten sollen sich also mit diesem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigen. Ihnen soll nicht zuletzt die Augen geöffnet werden, dass es beleibe auch in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist, in Freiheit, Wohlstand und Demokratie zu leben. Wenn dennoch heutzutage Politiker Maßnahmen der Polizei in unserem Rechtsstaat mit Gestapo-Methoden vergleichen, mangelt es ihnen entweder am geistigen Horizont oder es fehlen Geschichtskenntnisse.

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