Königsblau fürs Prinzenpaar

Bexbach/Homburg. Sie sind ziemlich kurzfristig zu närrischen Würden gekommen, doch ihr Amt als Prinzenpaar der Blätsch genießen Christina Wagner, 27, und Holger Bauermeister, 30, in vollen Zügen. "Ich habe nicht gedacht, dass es so viel Spaß macht. Man lernt Fastnacht ganz anders kennen", sagt Prinz Holger I

 Lächeln gehört zum Amt dazu: Prinzessin Christina I. und Prinz Holger I. von der Bexbacher Blätsch besuchten die Homburger SZ-Redaktion. Foto: Thorsten Wolf

Lächeln gehört zum Amt dazu: Prinzessin Christina I. und Prinz Holger I. von der Bexbacher Blätsch besuchten die Homburger SZ-Redaktion. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach/Homburg. Sie sind ziemlich kurzfristig zu närrischen Würden gekommen, doch ihr Amt als Prinzenpaar der Blätsch genießen Christina Wagner, 27, und Holger Bauermeister, 30, in vollen Zügen. "Ich habe nicht gedacht, dass es so viel Spaß macht. Man lernt Fastnacht ganz anders kennen", sagt Prinz Holger I., Beiname "von der edlen Kutsche", beim Besuch in der Homburger Redaktion unserer Zeitung. Und auch seine Prinzessin Christina I. freut sich darüber, wie man als Prinzenpaar von den Leuten wahrgenommen wird. "Es ist auch für einen selbst ganz toll, und man stößt auf neue Herausforderungen."Die beiden sind sozusagen für die royalen Würden importiert worden, denn sie stammen aus Spiesen-Elversberg. Dazu war es ein ziemlicher Galopp nötig von der Frage bis zu dem Moment, als sie das Zepter in der Hand hielten. Nur etwa drei Wochen vor der Inthronisation wurden sie angesprochen, ob sie Prinzenpaar werden wollten. "Da musste ich erst mal schlucken und kurz drüber nachdenken", erinnert sich der Prinz. Letztlich sind aber beide richtig glücklich mit ihrer Entscheidung. Und so strahlen sie nun in Königsblau mit Kappe und Krone auf dem Kopf. Diese liebevolle Überrumplungstaktik hat Tradition. Die Erfahrung hat gezeigt "je später man fragt, desto besser", informiert Geschäftsführer Jürgen Hoppstädter, der die beiden, die auch im richtigen Leben ein Paar sind, begleitete. Frühestens sollte Anfang Oktober mit der Suche nach dem Prinzenpaar begonnen werden. Geklappt hat es noch immer. "Seit 1955 haben wir immer ein Prinzenpaar. Und jedes Jahr ist es ein anderes." Geeignete Kandidaten müssen vor allem offen sein, auf Menschen zugehen können, die richtige Ausstrahlung haben und in der Lage sein, den Verein zu repräsentieren, sagt Hoppstädter. Da hat er in den aktuellen Hoheiten genau die richtigen gefunden. "Die Leute machen es uns einfach", freuen sich die beiden, die zwar Fastnacht bislang gerne gefeiert haben, doch noch nicht in einem Verein organisiert waren. Und auch wenn die Termine jetzt nur so auf sie einprasseln, mit dem Berufsleben lasse sich das "einwandfrei vereinbaren". Bislang, sagt Christina I., waren die meisten Veranstaltungen am Wochenende. Und für die Endspurt-Woche ab dem Fetten Donnerstag nehmen sich die zwei, die als Bankkauffrau und Verkaufsberater in einem Autohaus arbeiten, frei. Wer übrigens ein bisschen mehr über die Hobbys des Prinzenpaares erfahren möchte, der muss einfach nur auf den Orden schauen. Der besteht nämlich aus einem Pferd auf Skiern. Reiten ist die große Leidenschaft der Prinzessin, die auch ein eigenes Pferd besitzt. Das Skifahren schätzen sie beide. Doch bevor sie sich dem wieder ausgiebig widmen können, stürzen sie sich zuerst in die Hauptzeit des närrischen Treibens und hoffen darauf, dass der Wettergott ein Herz für die Fastnacht hat, wenn es für Umzug und Rathaussturm auf die Straßen geht.

HintergrundFür die Narren beginnt der Endspurt der laufenden Session. Und natürlich ist auch der Terminkalender der Bexbacher Blätsch voll. Am Samstag, 6. Februar, steht die Prunk- und Galasitzung in den Höcherberghallen an, Beginn ist um 20.11 Uhr. Am Sonntag, 7. Februar, stürzt sich der Nachwuchs ins Kinderfastnachts-Treiben. Am Fetten Donnerstag, 11. Februar, schreitet das närrische Volk zum Rathaussturm und am Sonntag, 14. Februar, zum närrischen Jahrmarkt. Das Treiben endet am Mittwoch, 17. Februar, mit dem Heringsessen, um 19.11 Uhr im Clubheim auf der Heide. Nach dem eigentlichen Treiben richtet die Blätsch am Samstag und Sonntag, 20. und 21. Februar, das Qualifikations-Turnier zur süddeutschen Meisterschaft im Garde- und Schautanz des Verbands saarländischer Karnevalsvereine (VSK) aus. Erwartet werden in den Höcherberghallen 2500 Besucher und Tanzgruppen aus ganz Deutschland. Das Turnier ist bereits ausgebucht, hieß es. ust

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