Kirkeler Wetterkapriolen

Kirkel. Nein, das Wetter wird nicht in Kirkel gemacht. Die Wetterkapriolen der vorigen Wochen haben einen anderen Ursprung

 Hoch in den Himmel ragt sie auf, die neue "alte" Wetterstation in Kirkel-Neuhäusel, die für Bürgermeister Frank John, die Amtsleiter Udo Reis und Otwin Wentz sowie den mit der Wartung beauftragten Udo Schwartz (von oben nach unten) auch ein Marketinginstrument ist. Foto: Thorsten Wolf

Hoch in den Himmel ragt sie auf, die neue "alte" Wetterstation in Kirkel-Neuhäusel, die für Bürgermeister Frank John, die Amtsleiter Udo Reis und Otwin Wentz sowie den mit der Wartung beauftragten Udo Schwartz (von oben nach unten) auch ein Marketinginstrument ist. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. Nein, das Wetter wird nicht in Kirkel gemacht. Die Wetterkapriolen der vorigen Wochen haben einen anderen Ursprung. Aber wie es ist und vor allem wie es werden könnte, das Wetter, das ist auch eine Kirkeler Angelegenheit: Seit Ende der 90er Jahre ist die Burg-Gemeinde mit einer Wetterstation Teil des weltweiten Netzes von Meteomedia - den Meisten wohl eher bekannt als "Kachelmann Team". Bis vor einiger Zeit war die Anlage auf dem Dach eines Kirkeler Unternehmens beheimatet, dann machten aber dort Erweiterungsarbeiten einen Umzug nötig. "Wir haben in der Folge die gesamte Gemeinde unter die Lupe genommen und als einzig geeigneten Platz die Streuobstwiese am Naturfreibad in Kirkel-Neuhäusel ausgekundschaftet", erzählte Kirkels Hauptamtsleiter Otwin Wentz gegenüber unserer Zeitung. "Die logistischen Kosten für die Station belaufen sich auf rund 10 000 Euro. Zwei Drittel davon trägt die Gemeinde, ein Drittel Meteomedia." Mit diesen Investitionen sind die Aufwendungen für das Gelände, die Fundamentierung der Instrumente, der Stromanschluss und andere Basiskosten verstanden. Die Instrumente selbst stellt und finanziert Meteomedia. Zu den Pflichten der Gemeinde zählt auch die wöchentliche Wartung. Die leistet der Schwimmmeister des Kirkeler Naturfreibades, Udo Schwartz, ab jetzt quasi ehrenamtlicher Hilfsmetereologe. "Meteomedia hat mich in die Basiswartung der einzelnen Sensoren eingewiesen. Wobei durch die Gemeinde wöchentlich nur der Regenmesser und der normale Temperaturmesser überprüft werden. Zusätzlich wartet Meteomedia selbst einmal im Jahr die Anlage komplett." Das vollständige System umfasst einen Windstärke- und Windrichtungsmesser, einen Umgebungstemperaturfühler, das System zur Messung der Sonnenscheindauer, einen Bodentemperatursensor und einen Regenmengenmesser. Der Luftdruck wird sensorisch in Kirkel nicht erfasst. Grund für die Errichtung einer Wetterstation in Kirkel sind die deutlichen Temperaturenspreizungen. Die machen eine Erfassung der Daten für Meteomedia interessant. Die neue "alte" Anlage ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, Meteomedia erhält belastbare Daten aus Kirkel, Kirkel dafür ein kleines Schaufenster in die weite Welt. Denn: In der allabendlichen Wettervorhersage der ARD, kurz vor der Tagesschau, ist die Burg-Gemeinde Teil des Wetter-Stationen-Laufbandes, genannt "Crawl", am Fuß des Fernseh-Bildes. Und nicht nur dort erscheint Kirkel mit einer gewissen Regelmäßigkeit. "Kirkel hat sich in den vergangenen Jahren oft mit Extrem-Temperaturen ausgezeichnet", sagte Bürgermeister Frank John im Gespräch mit unserer Zeitung. "Mit diesen Werten war Kirkel auch immer wieder in den Wetterschlagzeilen. Und wenn man dann Abends um kurz vor acht auf der Deutschland-Wetterkarte Kirkel sieht, dann ist das schon ein bisschen Marketing." "Kirkel hat sich in den vergangenen Jahren oft mit Extrem-Temperaturen ausgezeichnet." Bürgermeister Frank John

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