Kirkeler Burg Open-Air vor einzigartiger Kulisse

Kirkel · Back to the Roots und Hexeschuss boten zwei völlig unterschiedliche Musikrichtungen an der Kirkeler Burg.

 Vor der einmaligen Kulisse der Kirkeler Burg servierten Back to the Roots am Burg-Open-Air-Freitag eine sehens- und hörenswerte Show.

Vor der einmaligen Kulisse der Kirkeler Burg servierten Back to the Roots am Burg-Open-Air-Freitag eine sehens- und hörenswerte Show.

Foto: Thorsten Wolf

Zwei Tage lang wurde am Wochenende an der Kirkeler Burg gefeiert. Mit der letzten Veranstaltung des Gemeinde-Kulturamtes auf Kirkels Wahrzeichen für dieses Jahr – ab jetzt steht bis zum Jahresende mit dem Weinfest und der Burgweynacht der Förderkreis Kirkeler Burg „in der Pflicht“ – gab es mit dem Kirkeler Burg-Open-Air am Freitag und Samstag Musik satt. Den Auftakt machten Back to the Roots am ersten Abend, einen Tag später gehörte der Burggraben den Irish-Folk-Musikern von Hexeschuss.

Was beide Konzerte einte, war die ausgezeichnete Stimmung, die einmalige Atmosphäre des Burgpa-
noramas und die gemütliche Anmutung. Am Freitagabend fanden sich rund 180 Zuhörer an der Bühne unterhalb des Burgturms ein, am Samstagabend waren es gefühlt ähnlich viele Musikfans. Musikalisch hätten sich der Freitag und der Samstag gewollt nicht unterschiedlicher präsentieren können. Gab es mit Back to the Roots eine prächtige Reise durch die Klassiker des Rock und Pop, lieferten die Saarbrücker Musikerinnen und Musiker von Hexeschuss den geliebten Sound der Grünen Insel Irland. Waren Back to the Roots geprägt von fettem Gitarrensound, groovigen Basslines, treibendem Schlagzeug, Keyboard-Teppichen, feiner Percussion und echten Rockröhren, so lieferten Hexeschuss mit der Fiedel, dem Cajon, dem Akkordeon, der Flöte und der Gitarre „Irish Folk ohne Strom“ – und das nicht zum ersten Mal auf der Kirkeler Burg so mitreißend, dass es einen kaum auf den Bänken hielt.

Was vor allem den Freitag auszeichnete, war nicht nur das gediegene musikalische Programm, das Back to the Roots um ihren Gitarristen und „Manager“ Udo Reis auf die Bühne brachten, sondern auch die Show. Da war zum einen das Bühnenlicht, das auf beindruckende Weise dafür sorgte, dass der Abend nicht nur einer zum Zuhören und Feiern wurde, sondern auch einer fürs Auge. Und da waren die Sängerinnen und Sänger, über den Abend hinweg sage und schreibe vier, die für ordentlich Alarm im Burggraben sorgten. Neben „Stammsängerin“ Sonja Tölke wechselten sich neben ihr Alexander Grant, Uwe Stumpf und Manuel Haselbach, eigentlich Gitarrist bei Impact, am Mikrofon ab. Diese muntere Rotation hatte seinen Grund: Als Zwischenlösung ist derzeit Alexander Grant die männliche Stimme von Back to the Roots, auf Sicht soll Uwe Stumpf hier das Profil der Band schärfen – er gab am Freitag seinen mehr als gelungenen Einstand. Und Manuel Haselbach? Hier ermöglichte man einem Musiker-Freund einfach einmal die Gelegenheit für ein gelungenes Kurzgastspiel. In Sachen Titel-Auswahl gab‘s alles von Joe Cockers „Unchain my heart“ über Tina Turners „Simply the best“ bis zum „Highway to hell“ von AC/DC.

In der Pause zwischen dem ersten und zweiten Set zeigte sich Udo Reis sichtlich zufrieden mit dem Auftritt der Band und der Reaktion des Publikums – es hätten aber durchaus ein paar Gäste mehr sein dürfen. „Das ist schon ein bisschen schade.“ Mit dem eigenen Auftritt sei man durchaus glücklich, „die Performance ist gut. Und wir hoffen natürlich, dass das Publikum auch zufrieden ist“. Das war es, ohne Zweifel. Ebenso wie am Samstabend bei Hexeschuss. Da gab es keine Rock- und Pop-Klassiker auf die Ohren, dafür viele Geschichten zu hören. Und Hexeschuss wussten, wie sie eben die im Gewand des Irish Folk zu erzählen hatten.

Mitten drin an beiden Abenden: Dominik Hochlenert vom Kulturamt der Gemeinde. Er erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, warum sich das Kirkeler Burg-Open-Air zum ersten Mal überhaupt über zwei Tage erstreckte. Bislang hatte man immer nur einen Tag lang gefeiert. „Wir feiern in diesem Jahr unter anderem 25 Jahre Kirkeler Burgsommer. Und wir wollten das mit zwei sehr unterschiedlichen Bands, die hier schon einmal aufgetreten  sind, machen. Deswegen sind wir auf Back to the Roots gekommen, die schon beim ersten Open-Air mit dabei waren. Und vom Ambiente her passt Irish Folk hier unheimlich gut hin. Deswegen wollten wir auch Hexeschuss noch mal haben.“

 Udo Beckmann war wie immer für die Bühnenshow bei Hexeschuss zuständig.

Udo Beckmann war wie immer für die Bühnenshow bei Hexeschuss zuständig.

Foto: Thorsten Wolf

Die Überlegung, das Open-Air mit zwei Bands an nur einem Abend stattfinden zu lassen, habe man nicht in Betracht gezogen – vor allem mit Rücksicht auf die Anwohner des Burgbergs. „Hier wollten wir nicht über Gebühr strapazieren und einen Konzertabend bis 2 Uhr in der Nacht durchziehen. Und wir wollten das Ganze auch ein bisschen entzerren und für uns besser handhabbar machen.“ Grundsätzlich sehe man das Kirkeler Burg-Open-Air auch als Angebot an die Kirkeler selbst, vor Ort gute Bands mit guter Musik zu hören „und dafür nicht in die nächste Stadt fahren zu müssen“.

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