"Zunderbaum bietet große Chancen"

Kirkel. Frank John sieht seine Kandidatur als Bürgermeister von Kirkel positiv: "Ich denke, ich habe einiges zu bieten an Ideen." Der diplomierte Volkswirt, der aus Limbach stammt und dort auch ein Haus gekauft hat, fühlt sich wohl am Ort. Seit 1994 ist er SPD-Mitglied und seit 2004 Ortsvorsteher von Limbach

 Frank John kandidiert für die SPD als Bürgermeister von Kirkel. Foto: Thorsten Wolf

Frank John kandidiert für die SPD als Bürgermeister von Kirkel. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. Frank John sieht seine Kandidatur als Bürgermeister von Kirkel positiv: "Ich denke, ich habe einiges zu bieten an Ideen." Der diplomierte Volkswirt, der aus Limbach stammt und dort auch ein Haus gekauft hat, fühlt sich wohl am Ort. Seit 1994 ist er SPD-Mitglied und seit 2004 Ortsvorsteher von Limbach. Dort kennt er seit seiner Kindheit viele Bürger: "Ich bin ja auch in Limbach in die Grundschule gegangen." John besuchte auf Einladung der Saarbrücker Zeitung die Homburger Redaktion und stellte sich den Fragen der Redakteure Christine Maack und Peter Neuheisel. Kirkel habe sich in den vergangenen zehn Jahren gut entwickelt, "aber es gibt auch noch einiges zu verbessern." John denkt da an ein Gesamtkonzept, um alte Häuser im Ortskern neu zu beleben, Baulücken zu schließen und junge Familien an den Ort zu binden, ohne dafür mehr Fläche für Neubauten zu verbrauchen. "Wir haben kaum noch Baugebiete", sagt er, "deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die bestehenden Baulücken geschlossen werden." Dazu müsse man mit den Leuten reden, die die Grundstücke besitzen. Oder am Preis etwas tun: "An der Windschnorr sind kürzlich auch mehrere Häuser verkauft worden. Es ist nicht so, dass die Häuser in weniger attraktiven Lagen zwangsläufig leer stehen müssen." Um mehr Anreize für Leute zu bieten, die nach Kirkel ziehen wollen, wäre es sinnvoll, eine Siedlungsgesellschaft zu gründen. "Die könnte zum Beispiel Grundstücke aufkaufen und weiterentwickeln, damit der Flächenverbrauch geringer wird." Größtes Entwicklungspotenzial fürs Gewerbe sieht Frank John am Gelände am Zunderbaum. Er stellt sich dort Ansiedlungen mit Zukunftstechnologien vor, "keine Großansiedlung". Der größte Teil des Gebietes gehört zum Ortsteil Altstadt, "das sind 80 Prozent des Geländes, da lässt sich etwas machen." Der Zunderbaum, so John, müsse zur Chefsache gemacht werden, zumal auch Homburg mit in einem Boot sitze - und zwar an einer wichtigen Schaltstelle: der Verkehrsanbindung. "Da muss etwas geschehen", fordert John, "sobald das Gelände uns gehört, sollten wir unser Konzept in der Tasche haben." Einem Energie- und Solarpark kann John hingegen nicht so viel abgewinnen: "Ich bin da eher für neue Arbeitsplätze." Bei der Firma Bahnlog, die mit der Aufbereitung von Bahnschotter am Zollbahnhof bekanntlich für Ärger unter den Anwohner sorgt, gibt sich Frank John zurückhaltend. "Es gibt keine Handhabe, nur das Gespräch, sagt er, "wir können nur immer wieder anmahnen, sich mit Lärm und Staub zurückzuhalten. Die Belastung ist schon enorm, wenn an gewissen Tagen der Wind ungünstig steht." Positiv sei, dass die Firma Bahnlog angeregt hatte, einen Fahrradweg neu anzulegen, der um das Gelände herumführen soll. Auch Kinder, Jugendliche und Vereine liegen John am Herzen. Er stellt sich vor, Kindergärten und Schulen enger zu vernetzen. "Es wäre schön, wenn da die Zusammenarbeit in Richtung Ganztagsbetreuung ausgeweitet würde. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Kindergartenträger oder die Kindergärtnerinnen in den Schulen auch die Nachmittagsbetreuung übernehmen könnten." Außerdem sollte das Schulessen umsonst sein: "Das wäre prima. Auch die Bus-Regelung mit den zwei Kilometern müsste weg. Alle Kinder müssten in den Genuss der Fahrpreisermäßigung kommen." Über das Juz in Limbach freut sich John: "Das ist ein wichtiger Treffpunkt für junge Leute." Die Vereine, so John, müssten gestärkt werden: "Es geht nicht nur ums Geld, sondern um ideelle Unterstützung. Zum Beispiel Subventionen in bessere Bahnen lenken."

Zur PersonFrank John wurde am 6. April 1972 in Zweibrücken geboren. Er besuchte die Grundschule in Limbach und anschließend das Saarpfalz-Gymnasium in Homburg. Nach dem Abitur studierte John in Saarbrücken Volkswirtschaft und arbeitete nach seinem Abschluss zunächst in der Bilanzbuchhaltung einer Merziger Tiefkühlkost-Firma. Seit dem 1. Juli 2003 ist er beim Saarpfalz-Kreis im Bereich Controlling und Kostenrechnung tätig. John trat 1994 in die SPD ein, sitzt seit 2001 im Gemeinderat und ist seit 2004 Ortsvorsteher von Limbach. Auf einen BlickIm Vorfeld der Wahl laden Saarbrücker Zeitung und Saarländischer Rundfunk die Bevölkerung zu einer Podiumsdiskussion ein. Sie findet am Donnerstag, 23. Oktober, 19 Uhr, in der Burghalle in Kirkel-Neuhäusel statt. Die Kandidaten stellen sich den Fragen des stellvertretenden SZ-Regionalleiters Ost, Peter Neuheisel, und von Thomas Gerber (SR). Eintritt frei. red

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