Zirbelknechte fesseln ihr Publikum im Bildungszentrum

Kirkel-Neuhäusel · Hans-Peter Schmitt, Kirkels erster Beigeordneter, hat den richtigen Riecher gehabt – er lotste die Zirbelknechte ins Bildungszentrum der Arbeitskammer. Dort trumpfte das erfahrene Qintett sofort groß auf.

Wenn sich eine Band Zirbelknechte nennt, dann darf man schon mal fragen, woher dieser nicht unbedingt übliche Name herrührt. Und in der vergangenen Woche gaben Rüdiger Ulrich, Stephan "Jupp" Biehl, Werner Roßfeld, Axel Gläser und Rainer Andler am Rande ihres Auftritts im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel gerne Auskunft. "Vor über 30 Jahren haben Rüdiger Ulrich und Stephan Biehl in Tholey und Werner Roßfeld, Axel Gläser und ich in Illingen Musik gemacht. Und Musik machen heißt eben Zirbeln", erklärte Rainer Andler.

"Und wenn man dabei ein bisschen was trinkt, dann ist das auch Zirbeln." Aus dem getrennten Zirbeln wurde dann nach einem gemeinsamen Konzert ein immer wieder vereintes Zirbeln, seit fünf Jahren sind die fünf Musiker nun als Zirbelknechte unterwegs. Doch warum Knechte? Rüdiger Ulrich: "Der Knecht vergibt seinen Körper an eine Sache. Und wir haben unsere Körper hingebungsvoll dem Zirbeln verschrieben. Daher kommt der Name Zirbelknechte." Zudem sei, so Rainer Andler ergänzend, keiner der Chef in der Band.

Das fünfköpfige Kollektiv, vier Mal Gitarre und einmal Schlagwerk, widmete sich nach diesen grundsätzlichen Erläuterungen zum eigenen Ursprung dann dem Konzertabend im Bildungszentrum. Mit Songs von Crosby, Stills, Nash and Young, Klaus Hoffmann, Reinhard Mey, James Taylor, den Beatles, einem Acapella-Stück der Progessive-Rock-Formation Yes oder auch eher volkstümlichen Sachen zirbelte sich die Band durch den Abend.

Erwin Irmisch, der Leiter des Bildungszentrums, zeigte sich bei der traditionellen Begrüßung der Gäste besonders erwartungsfroh. "Ich bin genauso gespannt wie Sie angesichts dessen, was uns heute Abend erwartet. Denn ich habe die Zirbelknechte noch nie gehört. Da mir aber Hans-Peter Schmitt, der erste Beigeordnete der Gemeinde Kirkel, die Band wärmstens ans Herz gelegt hat, konnte ich natürlich nicht Nein sagen."

Und Irmischs Ja zum Auftritt im Bildungszentrum lohnten die fünf Musiker mit einer beeindruckenden Bandbreite in Ton und Stimme. Mit "Gut wieder hier zu sein" von Hannes Wader lieferten die Zirbelknechte schon einen stimmigen Auftakt des Abends. Und in diesem und vielen anderen Stilen sollte es weitergehen. Und dass die Zirbelknechte dabei immer den Nerv ihrer Zuhörer trafen, bewies die hohe musikalisch und emotionale Güte der Reise in Noten, die "Heute hier, morgen dort" ganz unterschiedliche Wegepunkte hatte: Mit dem Simon-&-Garfunkel-Klassiker "Mrs. Robinson", dem traditionalen "Scarborough Fair" in der "Heldenversion" à la Tenor Peter Hofmann, dem Beatles-Evergreens "All my loving" oder auch "Eight days a week" sicherten sich die Zirbelknechte über den gesamten Abend hinweg immer wieder einen begeisterten Applaus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort