Zebrastreifen auf der Wunschliste

Limbach · Die Bürger in Bayrisch Kohlhof sind mit den Verkehrsverhältnissen am Ort nicht zufrieden. Ein Zebrastreifen soll her, da der Verkehr oft anwächst, vor allem wenn Autofahrer wegen der vielen Autobahn-Baustellen über „das Höfchen“ ausweichen.

 Weil die Ortsdurchfahrt des Bayerischen Kohlhofs durchaus von starkem Verkehr belastet ist, wünschen sich viele Bürger dort einen Zebrastreifen - die aktuelle Rechtlage gibt den allerding nicht her. Foto: Thorsten Wolf

Weil die Ortsdurchfahrt des Bayerischen Kohlhofs durchaus von starkem Verkehr belastet ist, wünschen sich viele Bürger dort einen Zebrastreifen - die aktuelle Rechtlage gibt den allerding nicht her. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Anlässlich seiner Sitzung am Dienstagabend hat sich der Limbacher Ortsrat in einem Bürgergespräch mit dem beschäftigt, was die Menschen auf dem Bayrisch Kohlhof beschäftigt.

Und das kann man kurz und bündig und im Wesentlichen unter dem Oberbegriff "Straßenverkehr" zusammenfassen. Eines der Stichworte: der Wunsch nach einem Zebrastreifen in der Mitte des Ortes. Dieses Thema brachte Anwohner Dirk Trinkhaus auf die Tagesordnung. "Wenn meine Schwiegermutter bei uns im Ort über die Straße gehen will, dann muss sie aufgrund der vielen Autos, und weil sie schon ein bisschen langsamer ist, immer zehn Minuten warten. Und dann heißt es, dass wir nicht genug Verkehr hätten für einen Zebrastreifen. Dauernd ist irgendwas auf der Autobahn, dauernd sind irgendwelche Baustellen . Und dann fahren die ganzen Autos durch Bayrisch Kohlhof ." Trinkaus' klare Forderung: Ein Zebrastreifen in der Mitte des Kohlhofs. Limbachs Ortsvorsteher Max Victor Limbacher (SPD ), der sich schon bei anderen Terminen in Limbach mit diesem Thema befassen musste, verdeutlichte, dass die Gemeinde selbst keine Handlungsmöglichkeiten habe, handele es sich doch bei der besagten Straße "Auf dem Höfchen" um eine Landesstraße, die L 114.

Auf den von Dirk Trinkhaus angeführten Durchgangsverkehr als Begründung für einen Zebrastreifen entgegnete Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD ), dass es bei der rechtlichen Grundlage für einen solchen Fußgängerüberweg gar nicht um die Verkehrsdichte auf der Straße, sondern um die Zahl der Fußgänger gehe, die an einem solchen Zebrastreifen zu erwarten sind.

"Das ist gegenwärtig die Gesetzeslage. Und an die hält sich der Landesbetrieb für Straßenbau, der für diese Straße zuständig ist", erläuterte John. Vor einigen Jahren habe man eine entsprechende Erhebung durchgeführt. Man habe dabei die gesetzlich geforderte Zahl von 25 Kindern oder 50 Personen jeden Alters pro Stunde nicht erreicht.

"Diese Werte erreichen wir nicht einmal in Limbach im Bereich zwischen Rathaus und Kindergarten. Auch dort wollten wir einen Zebrastreifen einrichten. Und auch da haben die Zählungen ergeben, dass wir die nötigen Zahlen dort nicht erreichen." Mit dieser rechtlichen Bewertung gab sich Dirk Trinkaus nicht zufrieden, "in jedem Ort müsste es mindesten einen Zebrastreifen geben, egal wie groß der Ort ist". Dem stimmte Bürgermeister John zu, "mir fallen direkt mindestens zehn weitere Stellen ein, wo ein Zebrastreifen sinnvoll ist. Aber uns sind da leider die Hände gebunden!"

Ortsvorsteher Limbacher schilderte immerhin, dass man bei diesem Thema an vielen Stellen mit den Rechtsträgern "über Kreuz" liege.

"Weil der Bedarf des Ortes schlichtweg mit den statistischen Vorgaben nicht berücksichtigt wird. Ich deute es mal an: Wir sind an vielen Stellen in Verhandlungen und haben vor, unsere Interessen entsprechend durchzusetzen. Allerdings gegen die formalen Vorschriften, das muss man dazu sagen. Es gibt einfach Vorgaben, hinter denen sich verwaltungsseitig viele verschanzen und sagen: Ihr erfüllt die Bedingungen nicht, aus!"

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