Wo die Fantasie Flügel bekommt

Kirkel · Ein Stück gezähmte Natur, voller Fantasie und mit Liebe zum Detail, hat sich Judith Schwarzenberg in Kirkel geschaffen. Vor der Kulisse der Burg und des angrenzenden Waldes hat sie mehrere Jahre daran gearbeitet, eine private Oase anzulegen, in der das Auge spazieren geht.

 Im Garten von Judith Schwarzenberg in Kirkel gehen Natur und von Menschenhand gestaltete Bereiche eine harmonische Mischung ein. Auf kleinem Raum findet das Auge ständig neue Anregung und neue Blickwinkel. Fotos: Maack

Im Garten von Judith Schwarzenberg in Kirkel gehen Natur und von Menschenhand gestaltete Bereiche eine harmonische Mischung ein. Auf kleinem Raum findet das Auge ständig neue Anregung und neue Blickwinkel. Fotos: Maack

 Judith Schwarzenberg und ihr Hund Paul auf der Bank.

Judith Schwarzenberg und ihr Hund Paul auf der Bank.

Als Judith Schwarzenberg vor sieben Jahren in ihr Haus einzog, hatte sie zwar einen schönen Blick auf die Kirkeler Burg, saß aber auf einem kleinen Hügel aus Gestrüpp und kratzigen Büschen. Dass sie einen schönen Garten haben wollte, war klar. Nur wie?

"Ein Gesamtkonzept hatte ich nicht", erzählt Judith Schwarzenberg, "aber ich habe einfach ein Stück nach dem anderen in Angriff genommen und mich langsam vorgearbeitet." Sie hätte auch "einfach Rasen" säen können, "aber das war mir zu langweilig." Statt einer Wiese ließ Judith Schwarzenberg kleine Steine aus dem Lautzkircher Steinbruch kommen und legte damit Wege und kleine Flächen an.

An den Eckpunkten setzte sie Bambus, "ich mag diese Pflanze, sie ist leicht und locker, passt auch in kleine Gärten, lässt sich gut pflegen und bietet auch noch Sichtschutz". Der Blick auf die Burg in der Mitte sollte frei bleiben, deshalb konzentrierte sich Judith Schwarzenberg darauf, die Seiten des Gartens ansprechend zu gestalten. Herausgekommen ist eine gelungene Mischung aus künsterlischer Gestaltung und kleinen grünen Oasen. Zum Beispiel ein Seerosenteich, ein Frühlingsbeet, eine Ecke mit japanischem Schachtelhalm, der wunderbar mit Gräsern und Bambus harmoniert. Obwohl Judith Schwarzenbergs Garten von überschaubarer Größe ist, hat sie es geschafft, durch die geschickte Anordnung kleiner Bereiche eine gestalterische Vielfalt zu schaffen, die dem Auge ständig Abwechslung bietet.

Dafür sorgen neben den Pflanzen auch die vielen kleinen Gartenkunstwerke, die sie geschickt ins Grüne platziert hat: "Ich liebe die leicht rostigen Teile, die dem Garten Charme verleihen".

Eisen-Vögel und Rankgitter, Metall-Echsen und ein springender Hase, ein mit japanischen Buchstaben beschrifteter Stein, eine pummelige Keramik-Frau mit nackter Brust - Judith Schwarzenberg bringt von ihren Reisen immer Dinge mit, die ihr für den Garten passend erscheinen. Nicht nur künstlerische Gegenstände, sondern auch Pflanzensamen und Ableger. Sogar eine Lotusblüten-Sorte aus Mauritius, die sie als Samenkerne mitgebracht hatte, schlug bei ihr im Teich aus: "Darauf bin ich besonders stolz".

So vielfältig wie die Pflanzen sind auch die Sitzgelegenheiten: ein kleiner Holztisch mit zwei Stühlen in der Abendsonne, eine Bank im Schatten neben dem Grill, das ausrangierte Metallbett der Tochter vor dem Haus, auf dem aber schon der Hausgeist aus Keramik sitzt.

Im Garten vergisst Judith Schwarzenberg die Zeit: "Ich bin ab April eigentlich immer draußen".

Sie hat einen "Büroberuf" und ist jedesmal froh, wenn sie zum Ausgleich wieder ihren schönen Garten um sich hat. Judith Schwarzenberger kocht auch gerne: "Der Garten ist der eine Teil meines Traums. Ein kleines Restaurant noch dazu wäre der andere." Aber vorerst reicht ihr auch der Garten zum Glücklichsein.

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