Wie in einer surrealen Traumwelt

Kirkel-Neuhäusel · Bis 30. Juni sind die Bilder von Theodor Fischer im Bildungszentrum der Arbeitskammer zu bewundern. Der Vorsitzende des Kunstvereins Saar präsentiert Werke, die in den vergangenen zwölf Monaten entstanden sind.

 Der Maler und Künstler Theodor Fischer zeigt im Bildungszentrum der Arbeitskammer unter dem Titel „Querbeet“ einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens. Foto: Bernhard Reichhart

Der Maler und Künstler Theodor Fischer zeigt im Bildungszentrum der Arbeitskammer unter dem Titel „Querbeet“ einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

"Querbeet" klautet der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Bildungszentrum Kirkel der Arbeitskammer zu sehen ist. Gezeigt werden insgesamt 96 Arbeiten des Malers und Künstlers Theodor Fischer. Weil eine themenbezogene Ausstellung nur einen kleinen Teil seiner Werke berücksichtigt, hat sich Fischer für dieses Motto entschieden. Zu sehen sind Aquarelle, Acrylarbeiten, Zeichnungen und Grafiken. Stillleben, Fantasien, Aktzeichnungen mit Rötel sind nur einige seiner Motive, aber auch Porträts und Tierbilder. Alle Werke seien in den vergangenen zwölf Monaten, einige sogar erst in den vergangenen Wochen, entstanden, erzählte Theodor Fischer, seit 1994 Vorsitzender des früheren Postkunstvereins Saar und seit 2002 des heute annähernd 80 Mitglieder zählenden Kunstvereins Saar. Fischer sei der Malerei immer treu geblieben, erklärte Kunsthistorikerin Nicole Baronsky-Ottmann in der Laudatio. Er habe experimentell und abstrakt gemalt, sich der Radierung und der Lithographie gewidmet und sich dann für die gegenständliche Malerei und hier besonders für die Aquarellmalerei, entschieden. Zwei Mal im Jahr unternehme er mit Mitgliedern des Kunstvereins Kunstreisen in die Provence. Die meisten Landschaftsaquarellen seien direkt vor Ort entstanden, so die Kunsthistorikerin. Mit seinem geübten Auge fange er kleine Marktflecken ein, Cafés mit Menschen, Küstenabschnitte, kleine Häfen und verträumte Orte. Wie intensiv Fischer die Malerei betreibe, zeige sich ganz besonders "in seinen zarten, leichten, duftigen Aquarellen", stellte Baronsky-Ottmann heraus. Die Menschen, welche seine Ansichten bevölkern, werden vereinfacht und zu Figurinen. In den Aquarellen finden sich oft Häuser und Architekturen, die leicht mit Bleistift skizziert werden, während alle anderen Motive direkt mit Farbe aufs Blatt gemalt werden.

"Bevor Theodor Fischer den ersten Pinselstrich setzt, weiß er schon, wie das fertige Aquarell aussehen soll", betonte die Kunsthistorikerin. Neben Dörfchen, vereinfachten Stadtansichten und Blumenbilder sind in der Ausstellung auch Porträts junger Frauen zu finden, die nach Fotografien in Aquarell entstanden sind. Das neueste Bild von Fischer ist das Gemälde eines Bogengangs, der von den bekannten Figurinen bevölkert ist. Den Bogengang mit seinen Stahlstreben hat der Maler auf der Bundesgartenschau in Schwerin fotografiert. Das Foto lieferte ihm die Vorlage zu diesem großformatigen Werk. Doch nur das architektonische Element in der Landschaft ist genau übernommen. Die tanzenden kletternden und laufen Figürchen entstammen der Fantasie des Künstlers, der den Betrachter in eine surreale, übernatürliche Traumwelt entführen möchte.

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Auf einen BlickDie Ausstellung "Querbeet" im Bildungszentrum Kirkel der Arbeitskammer in Kooperation mit der Gemeinde Kirkel dauert noch bis einschließlich 30. Juni. Die Laudatio hielt Kunsthistorikerin Nicole Baronsky-Ottmann. Für die musikalische Umrahmung sorgte Arnulf Ochs (Gitarre). Geöffnet ist die Ausstellung montags bis samstags von acht bis 18 Uhr. Weitere Informationen im Kirkeler Bildungszentrum der Arbeitskammer unter der Telefonnummer (0 68 49) 90 90. re

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