Französisches Frühstück in Grundschule Limbach Weil Freundschaft durch den Magen geht

Limbach · Jubiläum des Élysée-Vertrages wurde an der bilingualen Grundschule Limbach mit einem Frühstück gefeiert.

 Beim traditionellen französischen Frühstück ließen sich die Schülerinnen und Schüler der bilingualen Grundschule Limbach, hier die Klasse 1b, gestern im Gedenken an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags vor 55 Jahren die deutsch-französische Freundschaft durch den Magen gehen. 

Beim traditionellen französischen Frühstück ließen sich die Schülerinnen und Schüler der bilingualen Grundschule Limbach, hier die Klasse 1b, gestern im Gedenken an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags vor 55 Jahren die deutsch-französische Freundschaft durch den Magen gehen. 

Foto: Thorsten Wolf

Ein Frühstück mit Baguette, Croissants und Konfitüre als Zeichen einer nun mehr als ein halbes Jahrhundert währenden, offiziellen Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich – ob Konrad Adenauer und Charles de Gaulle dieses Bild einer gemeinsame Zukunft im Kopf hatten, als sie am 22. Januar 1963 den Élysée-Vertrag als Zeichen der Freundschaft beider Länder unterzeichneten? In jedem Fall darf man unterstellen, dass genau das den beiden Staatsmännern wohl gefallen hätte. Denn echte Freundschaft entsteht nicht mit einer Unterschrift unter einen Vertrag, sondern da, wo sie gelebt wird, unter Menschen, die zu Freunden werden. Und genau diesem Ziel hat sich auch die Grundschule Limbach verschrieben. Zum einen als eine bilinguale Schule, bei der Französisch so selbstverständlich zum Alltag gehört wie Schulranzen und Schulbuch. Zum anderen, weil dort die Kultur des Nachbarn gelebt wird, zuletzt gestern, als zum zehnten Mal ein fränzösisches Frühstück an den Tag des Élysée-Vertrags erinnerte.

Das Kollegium um die noch recht neue Schulleiterin Daniela Schlicker hatte im Atrium ein französisches Frühstücksbüfett aufgebaut. Dafür, dass es sich bei den Leckerein tatsächlich auch um Waren aus Frankreich handelte, hatte Schlickers Vorgänger Reinhard Werner gesorgt. Bevor die deutsch-französische Freundschaft allerdings durch den Magen ging, erklärten Beatrice Echasseriau und Nicole Fuhrmann, die beiden französischen Muttersprachlerinnen der Grundschule Limbach, den Mädchen und Jungen, was es eigentlich mit dem Frühstück und dem Tag der deutsch-französischen Freundschaft, eigentlich gefeiert am 22. Januar, so auf sich hat – und das natürlich auf Französisch und auf Deutsch.

So erfuhren die Schüler, dass es zu Anfang und zur Mitte des 20. Jahrhunderts so gar nicht gut um die nun schon selbstverständliche Freundschaft der beiden Nationen gestanden habe. Von zwei Kriegen erzählten Fuhrmann und Echasseriau – und vom Willen der beiden „Chefs“, sprich Adenauer und de Gaulle, nach Ende des Zweiten Weltkriegs Deutschland und Frankreich in Freundschaft zu verbinden, besiegelt eben im Élysée-Vertrag. Nach dieser kurzen „Geschichtstunde“ rückte das französische Frühstück schon mal ein bisschen mehr in greifbare Nähe.

Doch bevor es dann endlich Baguette mit Confiture gab, hatte Daniela Schlicker noch einen weiteren Höhepunkt auf dem Plan: Ganz offiziell eröffnete sie im Kreis ihres Kollegiums - allen voran hier Edith Fricker als Projektverantwortliche-, und der Schülerinnen und Schüler die neu gestaltete Schulbibliothek. Da bedankte sich Schlicker ausdrücklich auch bei den Lions und der Buchhandlung Hahn, die dieses Projekt mit ihrem Engagement unterstützt hatten.

Und dann ging’s klassenweise endlich ans Frühstücksbüfett – genau der richtige Zeitpunkt für Daniela Schlicker, in Ruhe ein bisschen auf ihr erstes halbes Jahr als Schulleiterin in Limbach zurückzublicken – vor allem vor dem Hintergrund der Führung einer bilingualen Grundschule. „Es ist wirklich toll, vor allem, weil auch die Kindergärten schon bilingual sind und das hier an der Schule dann eine Fortführung ist. Die beiden Muttersprachlerinnen sprechen mit den Kindern nur Französisch.“

Als frühere stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Steinwald habe sie, so Schlicker, schon immer ein Auge auf die bilinguale Grunschule in Limbach geworfen, „ich habe aber nicht damit gerechnet, dass das was werden könnte, ist Limbach ein sehr attraktiver Schulstandort“. Als es dann aber doch funktionierte, habe sie das sehr gefreut, „die Übergabe mit Reinhard Werner hat gut geklappt und ich konnte auch in ein ganz nettes und liebes Kollegium ‚reinspringen‘, das mich unterstützt.“

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