Wasserwerk-Nutzung noch unklar

Kirkel-Neuhäusel · Voraussetzung für eine wie auch immer geartete Nutzung des alten Wasserwerks ist der Ankauf durch die Gemeinde von den Gemeindewerken. Außerdem will man sich auf die Suche nach geeigneten Fördertöpfen machen, um für einen finanziellen Projektanschub zu sorgen.

 Wie schon im Jahr 2011 machten sich Vertreter der Gemeindeverwaltung, der Parteien und der Bürgerschaft in der vergangenen Woche ein Bild vom Zustand des ehemaligen Wasserwerks in Kirkel Neuhäusel. Dessen Zukunft ist derzeit noch nicht klar. Foto: Thorsten Wolf

Wie schon im Jahr 2011 machten sich Vertreter der Gemeindeverwaltung, der Parteien und der Bürgerschaft in der vergangenen Woche ein Bild vom Zustand des ehemaligen Wasserwerks in Kirkel Neuhäusel. Dessen Zukunft ist derzeit noch nicht klar. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Ein bisschen war der Ortstermin im ehemaligen Wasserwerk in Kirkel-Neuhäusel in der vergangenen Woche eine Art Zeitsprung. Schon im Jahr 2011 war der stillgelegte Bau von Gemeindeverantwortlichen, Parteien und Bürgern in Augenschein genommen worden. Pläne für eine Zukunft des Gebäudes gab es genug: Dorfgemeinschaftshaus, zentraler Veranstaltungsort, Informations- und Schulungsort rund um das Thema Wasser. Gesucht war dabei auch eine enge und finanziell förderliche Anbindung an das Biosphärenreservat Bliesgau.

Geschehen ist seitdem allerdings nichts. Nach wie vor hat die Gemeinde die Option, das alte Wasserwerk zum Preis von 60 000 Euro vom derzeitigen Eigentümer, den Gemeindewerken Kirkel, zu erwerben. Und nach wie vor sind alle möglichen Nutzungskonzepte ledigliche Ideen. Genau die kommen auch von Axel Leibrock, dem für Tourismus zuständigen ehrenamtlichen Beigeordneten der Gemeinde. Beim Déjà-vu-Ortstermin in der vergangenen Woche bekräftige Leibrock erneut seinen Wunsch, den Bau durch die Gemeinde kaufen und dann zu einem "Multifunktions-Gebäude" umbauen zu lassen. Leibrock gestand in diesem Zusammenhang ein, "dass zweieinhalb Jahre nichts passiert ist, das Projekt hat geruht." Der Beigeordnete begründete dieses Moratorium vor allem mit "Regierungsumbildungen in Saarbrücken. Wenn wir dieses Haus erschließen wollen, dann sind wir auf finanzielle Förderungen von außen angewiesen. Denn die Gemeinde kann ein solches Projekt nicht alleine stemmen." Denn, so Leibrock: "Wenn wird das alte Wasserwerk in einen baulichen Zustand versetzen wollen, der auch andere Nutzungen zulässt, dann sprechen wir hier von einigen hunderttausend Euro bis hin zu einer Million." Hier müsse man sich eine entsprechende "Anschubfinanzierung" besorgen. Als mögliche Fördertöpfe nannte der Beigeordnete die Biosphäre, das Land oder auch die Europäische Union. "Hier müssen wir schauen, was am ehesten sinnvoll ist."

Ist damit derzeit schon die Frage einer Finanzierung einer neuen Nutzung jenseits des reinen Kaufpreises noch alles andere als klar, stehen auch mögliche Folgeverwendung noch lange nicht fest. Einzig sicher scheint zu sein, zumindest aus Sicht von Axel Leibrock, dass es eine multifunktionale Nutzung sein muss, "um eine entsprechende Auslastung zu gewährleisten. Eine Mehrfachnutzung garantiert einfach, dass wir starke Einnahmen mit dem Haus erzielen. Und das wollen wir ja auch, um das Projekt im laufenden Betrieb zu refinanzieren." So sei auch klar, dass der ursprüngliche Gedanke, aus dem alten Wasserwerk ein "Wasserhaus" als Lern- und Erlebnisort zu machen, nicht ausreiche. "Über ein solches Projekt kann ich das Haus nicht auslasten und so auch nicht refinanzieren." Deshalb müssten Nutzungen für Einheimische wie für Gäste gefunden werden, so für Vorträge, Konzerte, Ausstellungen oder auch als Backhaus. Leibrock: "Das alles ist denkbar, wenn man das Haus entsprechend herrichtet."

Organisatorisch getragen werden solle das Haus dann, so der Wunsch des Beigeordneten, von einem Förderverein, "vergleichbar mit dem der Kirkeler Burg oder auch der Limbacher Mühle".

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