Waldklassenzimmer darf bleiben

Kirkel · Die Diskussion um das Waldklassenzimmer dauerte lange an: Gesten ist eine Entscheidung gefallen: Die Bildungseinrichtung im Grünen bleibt! Nicht nur das: Neue Bänke wurden gesetzt und ein Pult aufgestellt.

 Karl-Friedrich Strohmaier, Otwin Wentz und Dominik Hochlenert (von links) vom Heimat- und Verkehrsverein Kirkel konnten gestern den Erhalt des Waldklassenzimmers mit seinen zahlreichen Unterrichts- und Informationsangeboten verkünden. Foto: Thorsten Wolf

Karl-Friedrich Strohmaier, Otwin Wentz und Dominik Hochlenert (von links) vom Heimat- und Verkehrsverein Kirkel konnten gestern den Erhalt des Waldklassenzimmers mit seinen zahlreichen Unterrichts- und Informationsangeboten verkünden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Erst gab es viel Ärger, dann wurde meist im Stillen verhandelt, nun herrscht Klarheit: Das Waldklassenzimmer in Kirkel-Neuhäusel darf wohl bleiben. Das sah noch vor Monaten ganz anders aus, da schien die Uhr der Bildungseinrichtung im Grünen abgelaufen. Grund dafür war der Umstand, dass das vom Kirkeler Heimat- und Verkehrsverein schon vor Jahren errichtete Waldklassenzimmer in der so genannten Kernzone der Biosphäre Bliesgau lag. Und das bedeutete Stand damals, dass Bänke und Schautafeln verschwinden müssen, hat der Mensch doch in diesen besonderen Schutzzonen eher wenig bis nichts zu suchen.

Gestern nun konnten Otwin Wentz, erster Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, sein Stellvertreter Karl-Friedrich Strohmaier und Vereinsgeschäftsführer Dominik Hochlenert Entwarnung geben. "Heute gibt es von uns nur strahlende Gesichter zu sehen, nachdem es uns gelungen ist, das Waldklassenzimmer zu erhalten. Die Kernzone soll ja insgesamt verlegt werden. Nach den ursprünglichen Plänen hätte sich die Einrichtung dann aber immer noch in diesem besonderen Bereich befunden. Aber vernünftige Leute im Umweltministerium, die auf unserer Seite stehen, haben inzwischen erkannt, dass sowohl das Waldklassenzimmer als auch der nahe gelegene Frauenbrunnen nicht in die Kernzone gehören." Wentz wies in diesem Zusammenhang auf den seit 2009 bestehenden Bestandsschutz für die Unterrichtsmöglichkeit mitten im Kirkeler Wald hin, "der gilt immer noch".

Bis die Kernzone nun tatsächlich verlegt werde, dauere es noch ein wenig, "das ist jetzt noch ein längeres Verfahren. Aber unser Anliegen, das Waldklassenzimmer zu erhalten, ist positiv verlaufen". Die so gewonnene Zukunftsperspektive für die vom Verein geschaffene Möglichkeit, Schulunterricht mitten in der Natur abzuhalten, hat auch sichtbare Auswirkungen. So wurden neue Bänke gesetzt und es gibt ein neues Pult mit dem eingeschnitzten Wahrzeichen Kirkels, natürlich der Burg. Auch die Schaukästen wurden schon zu einem Teil aufgearbeitet, nur an den Dächern der Infotafeln wird in diesen Tagen noch gearbeitet. "Das Ganze hat uns rund 3000 Euro aus der Vereinskasse gekostet. Und ich hoffe, dass das Waldklassenzimmer damit wieder weitere zehn Jahre halten wird."

Um Zukunft ging es den drei Vorstandsmitgliedern des Heimat- und Verkehrsvereins auch bei einem ganz anderen, wenn auch nicht weit entfernt liegenden Thema, namentlich um den Marktplatz. In einem Schreiben habe man sich im März an die Verwaltung gewandt. Darin seien einige Vorschläge zur Aufwertung unterbreitet worden. Wentz: "So wie es dort derzeit aussieht, ist das ja nicht wirklich schön, das sieht ziemlich trist aus." Schon als klar war, so Wentz, dass der Kirkeler Wurstmarkt vor dem Aus steht, habe man sich erste Gedanken um die Zukunft der Fläche an der Wielandstraße gemacht. Seitens der Verantwortlichen in Ort und Gemeinde sei bislang nichts geschehen, "und auch unser Schreiben an den Bürgermeister wurde bislang nicht beantwortet".

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