Über den Gartenzaun hinweg

Kirkel. Asternweg, Rosenweg, Nelkenweg - wer durch die Siedlung Waldland auf dem nahezu äußersten Ende der bebauten Gemarkung von Kirkel-Neuhäusel spaziert, der merkt schnell: Hinter der Enklave steckt System

Kirkel. Asternweg, Rosenweg, Nelkenweg - wer durch die Siedlung Waldland auf dem nahezu äußersten Ende der bebauten Gemarkung von Kirkel-Neuhäusel spaziert, der merkt schnell: Hinter der Enklave steckt System. Die ersten Häuser entstanden in den 1940ern, seitdem hat sich die Siedlung langsam aber sicher ausgedehnt, kamen neue Straßenzüge hinzu, wurde die Siedlung Waldland Haus um Haus vergrößert. Wirklich groß ist sie trotzdem nicht, gleichwohl bietet die in Etappen vollzogene Erweiterung einen Einblick in die Bauvorlieben bestimmter Zeiten. Und auch ihren Inselcharakter kann und will die Sieldung nicht verbergen, ähnlich einer Brücke führt nur eine einzige Zufahrtsstraße ins etwas abgelegene Wohngebiet. Doch trotz ihrer ungewöhnlichen Lage und ihres nicht unbedingt üblichen Charakters als in sich abgeschlossenes Areal ist die Siedlung Waldland alles andere als ein Ort, an dem sich wenig bewegt. Ein Blick auf die eigens für diesen kleinen Teil Kirkels geschaffene Internetseite macht einem schnell klar: Hier ist was los, hier wird etwas bewegt, hier gibt es ein aktives Zusammensein. Hinter diesem steht die Siedlergemeinschaft Kirkel, ein Zusammenschluss von rund 100 Einzelpersonen und Familien. Der Verein bildet das organisierte Rückgrat vieler gemeinschaftlicher Aktivitäten und auch ein Netz vielfältiger, auf gegenseitiger Unterstützung basierender Leistungen. "Als Mitglieder der Siedlergemeinschaft helfen wir uns gegenseitig", erläutert Gerd Stiglmair, zweiter Vorsitzender der Siedlergemeinschaft, einen der Hauptgründe für den Zusammenschluss über den eigenen Gartenzaun hinweg. "Zusätzlich fühlen wir uns verantwortlich für die Pflege der Siedlung. Und das nicht nur in der bebauten Lage selbst, sondern auch im Umfeld." So halte man den Spielplatz der Siedlung in Schuss und kümmere sich auch um das nahe gelegene Erholungsgebiet Kasbruch mit seinem Biotopweiher. "Dort pflegen wir die Wege für die Wanderer." Als vor nicht allzu langer Zeit zu befürchten war, der Weiher könnte austrocknen, waren es die Siedler, die zusammen mit Ortsvorsteher Hans-Peter Schmitt nach Lösungen suchten. Sich verantwortlich zeigen, dass ist eine der wesentlichen Charaktereigenschaften der Siedlergemeinschaft. Zu welchen gemeinschaftlichen Leistungen der Verein, Teil des Verbandes Wohneigentum Saarland, in der Lage ist, beweist seit kurzem auch der neue Brunnen an der Blumenstraße, der Zufahrt zum Siedlungsgebiet. Als Teilnehmer des Landesprogramms "Tatort Dorfmitte" haben die Vereinsmitglieder einen neuen, kleinen und schmucken Dorfplatz gestaltet und diesen auch gleich mit einem aufwendigen Brunnen aufgewertet. Gerd Stiglmair: "Als wir die Idee zur Gestaltung dieses Platzes unserem Ortsvorsteher Hans-Peter Schmitt vortrugen, war der sofort Feuer und Flamme. Er hat uns bei den entsprechenden Unterlagen für die Teilnahme an 'Tatort Dorfmitte' geholfen und so auch dafür gesorgt, dass wir an die entsprechenden Fördermittel kamen." Das Ergebnis: Wo vorher in zentraler Lage eine Brachfläche war, ist ein Treffpunkt samt Bänken, gestiftet vom Kirkeler Heimat- und Verkehrsverein, Brunnen und lauschiger Grünfläche entstanden. Am 22. Mai wollen die Siedler mit einem Fest ihr neues Schmuckstück einweihen. "Ich lebe gern in Kirkel, weil Kirkel kinderfreundlich ist, weil es viele Erholungsmöglichkeiten gibt, eine gute Verkehrsanbindung und einen hohen Wohnwert." Robert Hussong, Foto: Christian Schäfer/SOL.de

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