Turmstraße ist ein Hingucker

Altstadt · Schöne Häuser mit vielen sehenswerten Details zieren die Turmstraße. Diese ist – ebenso wie die Martinskirche – das Wahrzeichen des Kirkeler Gemeindebezirks. Nicht nur der Glockenturm ist einen Besuch wert.

 Man nehme einen historischen Glockenturm, eine dazu passende malerische Turmstraße und die leuchtenden Farben des Herbstes, und schon präsentiert sich eine wirklich schöne Ansicht von Altstadt. Fotos: Thorsten Wolf

Man nehme einen historischen Glockenturm, eine dazu passende malerische Turmstraße und die leuchtenden Farben des Herbstes, und schon präsentiert sich eine wirklich schöne Ansicht von Altstadt. Fotos: Thorsten Wolf

 Einmal in Ton, einmal in Fleisch und Blut: Dieses Katzenduo ist ein echter Hingucker.

Einmal in Ton, einmal in Fleisch und Blut: Dieses Katzenduo ist ein echter Hingucker.

Warum die Turmstraße in Altstadt Turmstraße heißt, darüber muss wohl wirklich niemand nachdenken - der namensgebende Bau prägt die Ortsmitte und ist neben der Martinskirche das Wahrzeichen des Kirkeler Gemeindebezirks. Doch nicht nur der durchaus wuchtige Glockenturm im Kreuzungsbereich Turmstraße und Ortsstraße lohnt für einen kleinen Spaziergang. Auch die Turmstraße selbst ist jeden Meter Fußweg wert. Wunderschöne Häuser mit vielen sehenswerten Details laden zum richtig Hingucken ein. Und gerade in dieser Jahreszeit entwickelt die Straße mit den Herbstfarben ein malerisches Bild. Vom Turm aus geht es vorbei am Kunststall und der Altstadter Musikschule in Richtung Friedhof. Und rund um die Weihnachtszeit bietet eben der Kunststall in den Abend- und Nachtstunden einen sehenswerten Anblick, wird dort doch die Liebe zu aufwendiger Weihnachtsbeleuchtung in einem Maße gelebt, die in der Region ihres Gleichen sucht.

Sehenswerte Fassade um sehenswerte Fassade nähert man sich dem gefühlten Ende der Turmstraße - natürlich nicht ohne auf der rechten Seite einen echten Hingucker zu entdecken: In einem Fenster eines Hauses thront majestätisch eine Katzenfigur aus Ton auf dem Sims, daneben liegt, steht oder sitzt mit wachem Auge nicht selten ein kleiner Tiger aus Fleisch und Blut - ein Duo mit Format. Hat man das Ende der Turmstraße erreicht, dann lohnt zum einen ein kurzer und andächtiger Spaziergang über den Friedhof.

Biegt man allerdings nach dem letzten Haus links ab, dann ist es nur ein kurzer Weg bis in die Blieswiesen. Wer gerne fotografiert, hat hier ab und an die Möglichkeit, einen schönen Sonnenuntergang vor malerischer Kulisse abzulichten. Allen anderen sei der Pfad durch die Wiesen in Richtung Blies zu empfehlen - vorbei an einem mächtigen Einzelbaum, der die Landschaft dort beherrscht.

Zurück zum Ausgangspunkt und dem namengebenden Glockenturm. Der wurde, so ist auf einer kleinen Infotafel zu lesen, in neugotischen Stil im Jahr 1859 errichtet. "Er wurde von der Gemeinde Altstadt gebaut, weil es in dem damaligen Dorf kein Geläut mehr gab, und ersetzte den baufälligen und nicht offiziell genehmigten Holzturm aus den 1820er Jahren", so der Historiker Martin Baus in seiner kurzen schriftlichen Schilderung der Geschichte des Bauwerks auf der Infotafel. Dort ist weiter zu lesen: "Geläutet wurde bis 1962 mehrmals täglich, unter anderem, um für die auf dem Feld arbeitenden Bauern die Mittagszeit oder den Feierabend anzukündigen." Auch bei Bränden, Beerdigungen und Sterbefällen hörte man die Glocken im Ort. Heute hat der Altstadter Glockenturm diese "Informationsfunktion" nicht mehr - doch noch immer wird um 7.30 Uhr zum Schulbeginn geläutet - von Margot und Karl-Ludwig Imbsweiler, die heute das Altstadter Wahrzeichen betreuen. Dem Turm haben die Altstadter auch ein Fest gewidmet, 2010 feierte der Ort sein Wahrzeichen zum ersten Mal mit buntem Treiben mitten auf der Ortsstraße, im August 2014 gab's dann eine zweite Auflage (wir berichteten).

Es lohnt sich also in jedem Fall, dem Altstadter Glockenturm und der Turmstraße als sehenswertem Ensemble einen auch durchaus ausgedehnten Spaziergang zu widmen.

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