Tafel näher am Sozialkaufhaus

Limbach/Homburg · Künftig gelten die Hausausweise der Homburger Tafel und des Limbacher Sozialkaufhauses ohne gesonderte Prüfung für beide Einrichtungen. Die Trägervereine beider Institutionen haben sich darauf geeinigt.

 Roland Best von der Homburger Tafel, Walter Meyer und Patrick Schreier vom Verein „Leuchtender Stern“, Kaufhausleiterin Bianca Rau und Orga-Leiterin Marita Pontius (von links) stehen für eine engere Zusammenarbeit zwischen Tafel und Sozialkaufhaus. Foto: Thorsten Wolf

Roland Best von der Homburger Tafel, Walter Meyer und Patrick Schreier vom Verein „Leuchtender Stern“, Kaufhausleiterin Bianca Rau und Orga-Leiterin Marita Pontius (von links) stehen für eine engere Zusammenarbeit zwischen Tafel und Sozialkaufhaus. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das Limbacher Sozialkaufhaus und die Homburger Tafel rücken enger zusammen. Beide Einrichtungen prüfen, ob Kunden nach der Sozialgesetzgebung berechtigt sind, Leistungen zu empfangen. Dies geschieht auf Basis von Hartz-IV-Bescheiden, Wohngeld- und Einkommensnachweisen. Bei einer positiven Prüfung erhält der Berechtigte einen entsprechenden Ausweis. Nun sind die Trägervereine der Tafel und des Sozialkaufhauses übereingekommen, die jeweils hausintern ausgestellten Ausweise gegenseitig zu akzeptieren. Wer einen Berechtigungsausweis der Tafel besitzt, kann nun ohne weitere Prüfung auch Leistungen des Sozialkaufhauses in Anspruch nehmen. Dem entsprechend werden bei der Tafel auch die Ausweise des Sozialkaufhauses akzeptiert. "Wir wollen es für die Leute nicht so kompliziert machen", erklärte Roland Best, Vorsitzender der Homburger Tafel.

Doch mit dieser Vereinfachung ist es mit der engeren Zusammenarbeit noch nicht getan. So will die Tafel ihren eigenen Kleiderbestand künftig auf das Notwendige reduzieren und Bezugsberechtigte an das Sozialkaufhaus verweisen. Hintergrund dieser Entscheidung, so Best, sei schlicht der Umstand, dass der Tafel die Kapazität fehle, um eine große Kleiderkammer logistisch zu bewirtschaften. "Wir wollen den Kleiderbestand natürlich nicht gänzlich aufgeben, weil wir Menschen ja auch notfallmäßig versorgen." Aber für eine Kleiderkammer im bisherigen Umfang fehlten einfach die Räume. Zudem habe das Sozialkaufhaus bessere Möglichkeiten, abgegebene Kleidung wertig aufzubereiten. "Das können wir in der Form bei der Homburger Tafel gar nicht leisten", so Best. Die daraus folgende, kurze Formel dieser Absprache: Kleider gibt es bevorzugt im Sozialkaufhaus. Und Walter Meyer, der erste Vorsitzende des Sozialkaufhaus-Trägervereins "Leuchtender Stern", ergänzte: "Wir wollen in Limbach auch Konserven und vergleichbare Lebensmittel entgegen nehmen, um sie dann an die Tafel weiterzugeben."

Noch eine weitere Facette könnte der engere Schulterschluss zwischen Tafel und Sozialkaufhaus erhalten. Walter Meyer: "Der Landrat will prüfen, ob es möglich ist, mit einem kleinen Bus Bezugsberechtigte aus Erbach und der Tafel nach Limbach zu bringen. Wenn dies möglich wäre, dann ist das eine weitere Ausdehnung der Kooperation zwischen Tafel und Sozialkaufhaus". Letzteres feiert am 2. Dezember ersten Geburtstag. Organisationsleiterin Marita Pontius: "Mit so großem Erfolg haben wir nicht gerechnet."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort