Große Jubiläumsfeier SV Altstadt blickt auf 100 Jahre zurück
Altstadt · Das Vereinsjubiläum wurde wegen Corona um zwei Jahre nach hinten verschoben. Zu feiern gab es viel nach einem bewegten Jahrhundert.
Im Jahr 2020 wurden einige Vereine im Saarpfalz-Kreis 100 Jahre alt. Doch Corona ließ entsprechende Feiern aber nicht zu, auch nicht beim SV Altstadt. In einem kleinen Rahmen wurde kürzlich der Festakt beim Sportverein nachgeholt. Glückwünsche von Kirkels Bürgermeister Frank John und Ortsvorsteher Peter Voigt gab es unter anderem live in der Hugo-Strobel-Halle.
Andere Politiker gratulierten dem SV Altstadt nachträglich in ihren Grußworten in der Festzeitschrift zum 100. Geburtstag. Darunter auch die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger. Sie freute sich, dass der SVA nach zwei Jahren Corona-Pandemie dieses besondere Jubiläum gebührend feiern konnte. „Fußball zählt zu den populärsten Sportarten in Deutschland. In ganz besonderen Maße gilt dies im Saarland. Hier gehören rund 100 000 Mitglieder den Fußballvereinen an“, ließ die Ministerin mitteilen.
Der SV Altstadt könne stolz auf seine Vereinsgeschichte sein. Im Wandel der Zeit habe der Jubiläumsverein sein sportliches Angebot um Dartsport und Radfahren erweitert. Rehlinger dankte allen Menschen, die sich ehrenamtlich beim SV Altstadt einsetzen und aktiv zu seinem Erfolg beitragen. Kirkels Bürgermeister Frank John erklärte, dass gerade in einer Gesellschaft, in der Solidarität immer mehr zum Fremdwort werde, die Angebote der Sportvereine für die Gesellschaft unverzichtbar seien. Der Sport führe die unterschiedlichsten Menschen zur gemeinsamen Betätigung zusammen und habe damit auch eine wichtige Integrations- und Inklusionsfunktion in der Dorfgemeinschaft übernommen.
Marco Bentz, dem ersten Vorsitzenden des Vereins, war es vorbehalten, einen kleinen Streifzug durch die nun über 100-jährige Geschichte vorzutragen.
Die Anfänge des ursprünglichen Sportvereins Altstadt gingen sogar weit über 100 Jahre zurück. Am 9. April 1899 wurde in Altstadt der Club „Viktoria“ gegründet, der Tanzbälle und Theatervorstellungen organisierte und durchführte. Die Kriegswirren des Ersten Weltkrieges ließen die Vereinstätigkeit ruhen. Am 1. April 1918 nahm der Verein wieder seine Aufgaben wahr. Ein Jahr später wurde eine Fußballmannschaft der „Viktoria“ angegliedert.
Am 4. Januar 1920 war es dann so weit. In der Gastwirtschaft Baus wurde der Fußballverein „SV Altstadt“ offiziell gegründet. Johann Morbach wurde bei der Gründungsversammlung zum ersten Vorsitzenden gewählt. Einen richtigen Sportplatz gab es noch nicht. So spielten die Fußballer auf den Wiesen des früheren Zollbahnhofes in der „Gewann Hofland“. Später zog man nach Kauf eines geeigneten Geländes an den Altstadter Bahnhof um, wo der SV Altstadt bis 1960 Fußballspiele und den Übungsbetrieb absolvieren sollte.
Von den 20er-Jahren bis zum Aufbruch des Zweiten Weltkrieges schaffte die erste Mannschaft nach und nach die Aufstiege von der C- in die A-Klasse. 1960 stieg man in die zweite Amateurliga Ostsaar auf. In dieser Zeit empfahl der SFV unter der Führung des ersten Vorsitzenden Hermann Neuberger den Vereinen, die vereinseigenen Sportplätze der öffentlichen Hand zu übergeben. Schweren Herzens entschieden sich die SVA-Mitglieder, den Sportplatz „Am Bahnhof“ an die Gemeinde abzugeben. Ein neues Gelände wurde mit „Auf der Heide“ gefunden, bis heute Wirkungsstätte des SV Altstadt.
Eine schmucke Sportanlage mit Fußballplatz, einer 400-Meter-Laufbahn und Sportheim entstand, die im Meisterjahr 1960 eingeweiht wurde. In den darauffolgenden Jahrzehnten spielte der SV Altstadt entweder in der A- oder B-Klasse. Im August 1982 wurde mit dem Umbau des Sportheims und den Umkleidekabinen begonnen, die längst nicht mehr den Anforderungen entsprachen. Nach 16-monatiger Bauzeit wurden die neuen Räume fertiggestellt und in einer offiziellen Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben.
Sportlich ging es für die Fußballer aufwärts. Im Jahr 2009 durfte der SV Altstadt mit ihrem Spielertrainer Thomas Schmittberger den Aufstieg in die Bezirksliga Neunkirchen feiern. Zu gerne hätte man auch wegen der vielen Lokalderbys in der Bezirksliga Homburg gespielt, aber dies war erst ab der Saison 2021/22 möglich. Heute präsentiert sich der SV Altstadt mit einer schmucken Sportanlage, zu der ein Rasen-Fußballplatz und ein Trainingsplatz (Asche) gehört. Das dazugehörige Sportheim mit Umkleide- und Duschmöglichkeiten für Spieler und Schiedsrichter lädt nach erfolgreichen oder weniger guten Spielen zum Verweilen mit Speisen und Getränken ein.