Politischer Jahresstart in Kirkel Das Ehrenamt war großes Thema beim SPD-Neujahrsempfang

Kirkel · Was hält eine Kommune zusammen? Ein wichtiger Faktor ist hier das Ehrenamt, gerade auch in zahlreichen Vereinen. Das zumindest war eine der Kernbotschaften des Neujahrsempfangs der Kirkeler SPD am Wochenende.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Patrick Ulrich, Kirkels Bürgermeister Frank John, Kreisvorsitzender Esra Limbacher, Staatssekretär David Lindemann und Gemeindeverbandsvorsitzender Dennis Jahnke (von links) im Gespräch.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Patrick Ulrich, Kirkels Bürgermeister Frank John, Kreisvorsitzender Esra Limbacher, Staatssekretär David Lindemann und Gemeindeverbandsvorsitzender Dennis Jahnke (von links) im Gespräch.

Foto: Thorsten Wolf

Vor allem Patrick Ulrich, der Ortsvereinsvorsitzende der SPD Kirkel-Neuhäusel, und David Lindemann, Chef der Staatskanzlei, machten das deutlich.

So sprach Ulrich in seiner Begrüßung der Gäste im Sängerheim des Männergesangvereins in Kirkel-Neuhäusel mit Blick auf die ehrenamtliche Vereinskultur von einer nötigen Vielfalt in einer Gemeinde. Dieses Thema griff dann auch Lindemann auf. Ein Gedanke betraf dabei nötige Schritte, um ehrenamtlich aktive Verantwortungsträger in Vereinen zu entlasten. Hier habe man sich als Landesregierung die Frage gestellt, wie man helfen könne. „In der Vergangenheit war es so, dass hier die erste Antwort war: Wir brauchen Beratung. Wir brauchen Beratung beim Datenschutz, beim Brandschutz, bei der Lebensmittelhygiene – was auch immer.“ Seine Erfahrung, auch aus seiner eigenen Tätigkeit heraus, sei aber, dass man Entlastung brauche. „Beratungsangebote sind für Ehrenamtliche eine zusätzliche zeitliche Belastung. Und es wäre, glaube ich, zielführender, sich landespolitisch die Instrumente zu überlegen, die dazu führen, dass man bestimmte Berichtspflichten, bestimmte Auflagen, bestimmte Haftungsfragen einfach nicht zu erfüllen hat – anstatt sich in Seminaren in seiner Freizeit darüber informieren zu müssen. Und dann in der Haftung bleibt.“ Dieses Problem wolle man in diesem Jahr angehen. „Das sind dicke Bretter, weil das alles sehr kompliziert ist.“

Kompliziert war dann auch ein gutes Stichwort für die Rede von Kirkels Bürgermeister Frank John. Die Gemeinde konnte nämlich für 2022 keinen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen. Grund dafür war, dass man Auflagen des Saarland-Paktes nicht hatte einhalten können (wir berichteten). Das bedeutet aktuell einige Schwierigkeiten für die Verwaltung. Trotzdem zeichnete John das Bild einer Gemeinde, die nicht im Stillstand verharren wolle. Gegenwärtig sei man mit dem Instrument einer Haushaltsstrukturkommission damit befasst, den Haushalt sowie die Pflichtaufgaben und freiwilligen Leistungen zu durchforsten. Auf diesem Weg wolle man feststellen, wie man als Kommune einen Beitrag dazu leisten könne, die Auflagen des Saarland-Paktes einzuhalten. „Wir haben als grundsätzlichen Beschluss, dass wir unsere Infrastruktur erhalten möchten. Da schauen wir, wie wir mit dieser Infrastruktur arbeiten.“ Infrastruktur bedeute nicht nur Straßen, Wege und Plätze, „sondern die Hallen, die Schwimmbäder, die Sportplätze und alles, was wir hier für die Öffentlichkeit bereitstellen. Und hier merkt man, dass es schwer ist, Einsparungen zu kreieren“.

Während man so also Sparpotenziale auslote, stünden auf der anderen Seite auch nötige Investitionen an. Dabei sei man laut John, jenseits eines Eigenanteils, auf Fördermittel angewiesen. „Da sind wir natürlich ganz, ganz vorne mit dabei. Ich habe eine Stelle in der Verwaltung, die macht eigentlich den ganzen Tag nichts anderes als Förderanträge. Das lohnt sich.“

Was steht nun in den kommenden Jahren in Kirkel an? Hier lenkte der Verwaltungschef den Blick zuerst in Kirkels kleinsten Ortsteils Altstadt. Dort rede man seit einiger Zeit über das Sportheim. Das wolle man behindertengerecht umgestalten. „Da kristallisiert sich nun eine kleine Lösung heraus.“ Bei der nebenan gelegenen Hugo-Strobel-Halle sei gegenwärtig die Lüftung defekt. Damit sei auch das Heizen nicht möglich. John kündigte hier eine umfassende Gesamtlösung mit einem entsprechenden Konzept an. „Das wollen wir in diesem Jahr angehen.“

Wie schon im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert, stünden in Kirkel-Neuhäusel der zweite Rettungsweg an der Burg, die Sanierung des Sportplatzes, die Sanierung der katholischen Kita, die Erweiterung der freiwilligen Ganztagsschule und der Neubau einer weiteren Kita an. In Limbach mache der Neubau der neuen Freiwilligen Ganztagsschule der Grundschule große Fortschritte.

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