Gesundes Kochen Gut, aber auch gesund essen im Alter

Kirkel · Das Sozialbüro der Gemeinde Kirkel hatte in den zurückliegenden Wochen an sechs Abenden ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger zu einem besonderen Ernährungs- und Kochkurs eingeladen.

 Projektentwicklerin Anna Meyer (zweite von rechts) und ihre Kursteilnehmer hatten auch am letzten Abend des „Ernährungs- und Kochkursus für Senioren“ ihren Spaß beim Zubereiten der Speisen.

Projektentwicklerin Anna Meyer (zweite von rechts) und ihre Kursteilnehmer hatten auch am letzten Abend des „Ernährungs- und Kochkursus für Senioren“ ihren Spaß beim Zubereiten der Speisen.

Foto: Thorsten Wolf

Eigentlich heißt es ja: Viele Köche verderben den Brei, im Sinne von „zu viele Köche“. Das Sozialbüro der Gemeinde Kirkel hat da nun in den zurückliegenden Wochen einen echten Gegenbeweis angetreten – mit einem besonderen Ernährungs- und Kochkursus für ältere Mitbürger. An sechs Abenden ging es in der kleinen Küche von Leibs Heisje in Limbach darum, saarländisch-feines Essen mit gesundheitlicher Vorsorge zu verknüpfen. Und dabei drehte es sich nicht nur um Lernen und Essen, sondern für alle Teilnehmer ganz praktisch auch um die Zubereitung.

Das brachte schon mal zwei Erkenntnisse: Eben, dass viele Köche gemeinsam doch etwas Leckeres zubereiten können und dass Platz auch in der kleinsten Küche ist. Doch darum ging es Anna Meyer als Macherin des besonderen Kochkursus natürlich nicht in erster Linie, auch nicht in zweiter. Vielmehr wollte die studentische Fachkraft im Team des Sozialbüros der Gemeinde Kirkel älteren Menschen wichtige Tipps geben, wie man „Hauptsach gudd gess“ mit Gesundheitsaspekten sinnvoll und vor allem schmackhaft kombinieren kann. Auf der Speisekarte am letzten der sechs Abende fand sich da ein echter saarländischer Klassiker, die Lyoner-Pfanne. Und auch an den anderen Kursustagen ging es kulinarisch um des Saarländers liebste Küchenkinder, so um Mehlknepp, Dippelappes, Eiersalat und Grillspieße.

Doch wie kam Anna Meyer, Studentin an der Apollon-Hochschule für Gesundheitswesen und sowohl für die Gemeinde als auch für den Verein „Prävention und Gesundheit im Saarland“ tätig, eigentlich zu diesem ungewöhnlichen Angebot? „Ich habe in Prokollen der Seniorenbeitratssitzungen gelesen, dass man sich dort einen Kochkurs wünscht. Ich habe mir dann gedacht, dass ein Kochkurs zu gesunder Ernährung zu plump ist, und mir überlegt, wie man das Ganze noch etwas aufpeppen könnte.“

Entstanden sei so ein Programm, dass einen Fokus auf altersbedingte chronische Erkrankungen, so des Herz- und Kreislaufsystems, lege. „Wir hatten unter anderem die Themen ‚richtig einkaufen‘, ‚entzündliche Erkrankungen‘ und ‚Krebsprävention‘ – eben vieles, was man durch gesunde Ernährung beeinflussen kann.“ Die Rezepte habe sie dabei selbst abgewandelt und den Kochkursus auch mit einem entsprechenden Theorie-Anteil nachhaltig gestaltet. „Denn wenn man einfach nur kocht, eignet man sich ja nicht automatisch Wissen an.“

An der Seite von Anna Meyer an den sechs Kochkurs-Tagen dabei waren die Diplom-Ökotrophologin (Abschluss des eigenständigen interdisziplinären Studienfachs der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften) Heike Dillinger und Bettina Bergmann, Gesundheitsberaterin der Krankenkasse IKK Südwest. Eben die IKK Südwest finanzierte das besondere Koch-Projekt mit, Heike Dillinger ihrerseits sorgte dafür, dass Anna Meyers Konzept aufging – und es ging auf, das konnte man schon daran erkennen, mit wieviel Engagement und Spaß die Kursusteilnehmer an den sechs Abenden zu Werke gingen.

Anna Meyers Projekt, Theorie und Praxis geschickt miteinander zu verbinden, damit konnte Heike Dillinger ganz viel anfangen. „Ich fand zudem diese Idee gut, traditionelle Gerichte, die gerade Senioren mit Heimat und Gewohnheiten von früher verbinden, aufzupeppen, in dem man den Gesundheitswert erhöht.“ Konkret bedeute dies, beispielhaft genannt, den Einsatz besonderer Öle beim Kochen und Zubereiten sowie die Beachtung des Säure-/Basenhaushaltes. So habe sich, wie Dillinger klar machte, Anna Meyers Konzept und ihre eigene Philosophie sehr gut getroffen.

Dass Meyer und Dillinger so Leckeres mit Gesundem verbinden konnten, daran hatte auch die IKK Südwest als Unterstützer dieses besonderen Kochkursus ihren Anteil. „Es ist uns sehr wichtig, Menschen vor Krankheiten zu schützen, das ist für uns essentiell“, begründete Bettina Bergmann die Präsenz ihres Hauses bei diesem Projekt. Dass man eben auch hier aktiv sei, liege zudem daran, dass die IKK Südwest schon seit langem Partner der Gemeinde Kirkel bei unterschiedlichen Themen sei, so beim betrieblichen Gesundheitsmanagement. „Diesen besonderen Kochkursus hat Anna Meyer mir vorgestellt – und ich fand die Idee super, mich hat das überzeugt.“

Überzeugt zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung auch Wolfgang Steiner, der Leiter des gemeindlichen Sozialbüros. Und das nicht nur mit Blick auf Kreativität Meyers in der besten Tradition ihrer Vorgängerinnen als studentische Fachkraft, sondern auch von der mit dem Kochkurs erneut betonten Vorbildrolle der Gemeinde in Sachen Gesundheitsvorsorge, „ein sehr erfolgreiches Projekt“.

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