Sollte TGV bei Limbach entgleisen?

Saarbrücken/Kirkel. Nachdem bislang unbekannte Täter einen Baumstamm bei Kirkel-Limbach in das Schotterbett der Bahngleise eingeklemmt haben, ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken jetzt wegen versuchten Mordes. Dies bestätigte Pressestaatsanwalt Bernd Meiners gestern auf Anfrage unserer Zeitung

 Auf einen der Hochgeschwindigkeitszüge, die durchs Saarland fahren, sollte offenbar ein Anschlag verübt werden. Derzeit verkehren hier auch TGVs, da einige ICE-Züge gewartet werden. Foto: SZ

Auf einen der Hochgeschwindigkeitszüge, die durchs Saarland fahren, sollte offenbar ein Anschlag verübt werden. Derzeit verkehren hier auch TGVs, da einige ICE-Züge gewartet werden. Foto: SZ

Saarbrücken/Kirkel. Nachdem bislang unbekannte Täter einen Baumstamm bei Kirkel-Limbach in das Schotterbett der Bahngleise eingeklemmt haben, ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken jetzt wegen versuchten Mordes. Dies bestätigte Pressestaatsanwalt Bernd Meiners gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Wie gestern berichtet, war am Dienstagabend eine Regionalbahn trotz einer Notbremsung in das Hindernis gefahren. Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass versucht werden sollte, einen Schnellzug von Saarbrücken nach Frankfurt, der auf dieser viel befahrenen Strecke verkehrt, zum Entgleisen zu bringen. In unmittelbarer Nähe des Tatortes bei Streckenkilometer 25,2 führt die Bahnlinie unter einer Autobahnbrücke durch. Für den ICE ist an dieser Stelle eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer vorgesehen. Die Bundespolizeiinspektion Bexbach ist derzeit mit einem Großaufgebot auf dem Streckenabschnitt unterwegs. Auch gestern Abend war wieder ein Hubschrauber mit Nachtsichtgerät im Einsatz.Die Staatsanwaltschaft bestätigte unterdessen Informationen unserer Zeitung, wonach es bereits am Montagabend zu einem Zwischenfall in diesem Streckenteil gekommen ist. Der Lokführer des ICE 9550 von Frankfurt nach Paris meldete gegen 22 Uhr, er habe einen heftigen Schlag gegen den Zug bemerkt. Eine nachfolgende Regionalbahn informierte über Notruf, dass ein Baumstamm auf dem Gegengleis liege. Ein Zug, der wenige Minuten später in Richtung Homburg fuhr, konnte deshalb noch rechtzeitig stoppen. Nach dem weiteren Vorfall mit der Regionalbahn am Dienstagabend überprüften Bundespolizisten die Gleisanlagen exakt. Sie stellten fest: Auf einer Distanz von etwa zwei Kilometern war an mehreren Stellen Schotter aus den Gleisen geräumt. Die Polizei vermutet, dass hier Vorbereitungen getroffen wurden, um Hindernisse in die Bahnstrecke einzuklemmen.Wie unsere Zeitung gestern aus Kreisen der Deutschen Bahn erfuhr, soll es bereits vor zwei Jahren ähnliche Vorfälle auf diesem ICE-Streckenabschnitt gegeben haben.

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