Corona-Krise Leuchtendes Zeichen der Solidarität in Kirkel

Kirkel-Neuhäusel · Gemeinsam durch die Corona-Krise: In der Gemeinde Kirkel wird am kommenden Wochenende der Burgturm besonders angestrahlt.

 Am Montagabend testete Carsten Ruzika, der Chef des Kirkeler Veranstaltungsspezialisten Absolut Light & Sound Systems, für das kommende Wochenende seine Solidaritäts-Beleuchtung am Kirkeler Burgturm.

Am Montagabend testete Carsten Ruzika, der Chef des Kirkeler Veranstaltungsspezialisten Absolut Light & Sound Systems, für das kommende Wochenende seine Solidaritäts-Beleuchtung am Kirkeler Burgturm.

Foto: Thorsten Wolf

Seit einigen Tagen leuchtet im schweizerischen Zermatt das Matterhorn. Dort strahlt der Lichtkünstler Gerry Hofstetter noch bis zum 19. April – so die Planung – das Wahrzeichen in Rot und Weiß mit dem Wort „#hope“ an. Nun: So groß wie das Matterhorn ist der Kirkeler Burgtum nicht. Aber auch dort soll am kommenden Wochenende eine Lichtprojektion Hoffnung geben. Dann sollen dort auf dem Wahrzeichen der Gemeinde die Worte „#zusammen“ und „#danke“ zu lesen sein. Verantwortlich für die Aktion ist das Kirkeler Unternehmen Absolute Light and Sound Systems, ein europaweit tätiger Spezialist für Veranstaltungstechnik.

Am Montagabend gab‘s einen ersten Testlauf für die große Projektion. Firmenchef Carsten Ruzika und einer seiner Mitarbeiter hatten insgesamt vier Hochleistungsprojektoren am Fuß des Burgturms in Stellung gebracht. Das Ziel des Abends: mit Einbruch der Nacht zu überprüfen, ob die Projektionen auch wirklich gut lesbar sind und welche Positionierung sinnvoll ist. Was an diesem Abend schon schnell klar wurde: Der Burgturm, das gesamte Ensemble der Anlage, eignen sich perfekt für eine solche Aktion – Matterhorn hin, Matterhorn her. Gerade der tiefblaue Nachthimmel sorgte für den gewünschten Effekt – und der geht weit über das „Ahh“ und „Ohh“ beim Betrachten hinaus. Vielmehr soll die wortgebundene Beleuchtung die Menschen in Kirkel-Neuhäusel dazu motivieren, sich weiter und eben zusammen an die Einschränkungen zu halten und die Krise ebenso gemeinsam durchzustehen. Dass sich auch noch ein „Danke“ findet, das soll klar machen, dass das „Zusammenrücken ohne Zusammenrücken“ ein wichtiger Beitrag bei der Eindämmung der Pandemie ist.

Was bringt ein Unternehmen nun dazu, sich auf diese Weise zu engagieren? „Wir wollen einfach ein Zeichen für Solidarität setzen. Damit vielleicht auch der Letzte, der es bis jetzt nicht verstanden hat, merkt, dass es jetzt Zeit ist. Wir wollen dafür sorgen, dass die Leute zu Hause bleiben.“ Am kommenden Wochenende soll die eigentliche Aktion stattfinden, unterstützt von der Gemeinde Kirkel in Person von Bürgermeister Frank John und vom Förderkreis Kirkeler Burg. Für seine Aktion musste sich Carsten Ruzika eine Genehmigung besorgen. Denn immer noch und bis auf Weiteres ist die Burg für Besucher gesperrt, eine große Bake am Eingang sollte diese eigentlich jedem klar machen.

Die eigentliche Projektion der Worte auf den Kirkeler Burgturm sei im Grundsatz, also von der technischen Seite aus betrachtet, tägliche Arbeit, so Ruzika. „Natürlich müssen wir die eigentlichen Projektionsinhalte eigens anfertigen lassen. Die kommen dann aber einfach in entsprechende Projektoren.“ Mit solchen Aktionen und der Beleuchtung von großen Gebäuden hat das Unternehmen saarlandweit und europaweit Erfahrung: Die Illumination des Heizkraftwerkes in Saabrücken ist ein Produkt von Ruzika und dessen Unternehmen. Und auch der Einsatz für eine gute Sache ist im Betrieb kein Fremdwort. So unterstützte Ruzika auch das große Benefizkonzert für den verunglückten Benedikt Schneider im Jahr 2014, damals organisiert von der „Tante-Milli“-Wirtin Christina Kessler. „Wir machen so was schon gerne. Wenn‘s irgendwie geht und passt.“

Am Montagabend lief schon mal alles ziemlich perfekt. Und noch in der Nacht kreisten die ersten Fotos vom angestrahlten Burgturm durch die sozialen Netzwerke. Die Kirkeler konnten sich also schon mal einen Eindruck davon verschaffen, was da am kommenden Wochenende über den Ort strahlt und weithin zu sehen sein wird. „Weithin“ ist dann auch ein gutes Stichwort für den Umgang der Menschen mit Ruzikas Solidaritätszeichen, denn: Am besten genießt man diesen Moment aus der Ferne und nicht in einer Gruppe. Und völlig falsch wäre es, den Abend für eine unabgesprochene Zusammenkunft auf der Burg zu nutzen. Das wäre genau das, was der Organisator des Events eben nicht will. Zudem ist das Burgplateau eh für den Besucherverkehr gesperrt. Also: daheim bleiben und das große Zeichen für und über Kirkel aus corona-sicherer Entfernung bewundern.

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