Siebzig Tore für „Benne“ Schneider

Kirkel · Am Freitag fand in der Burghalle ein Wohltätigkeits-Handballspiel zu Gunsten des verunglückten Benedikt „Benne“ Schneider statt. Ziel der Veranstalter war es, Benne und seine Familie finanziell sowie moralisch zu unterstützen.

Am Ende kannte das Wohltätigkeits-Handballspiel zwischen einer Auswahl der ersten Mannschaften des TV 03 Kirkel und dem Team 73 um Handballweltmeister Christian "Blacky" Schwarzer am Freitagabend in der Kirkeler Burghalle nur einen Gewinner: Den vor 17 Monaten unverschuldet schwer verunglückten Kirkeler Straußbuben Benedikt "Benne" Schneider. Ihm hatte Organisatorin Christina Kessler, Kirkels Kerwe-Mama, unter dem Titel "Für Dich ... Benne-fiz" nach dem erfolgreichen Wohltätigkeits-Konzert Ende Oktober (wir berichteten) mit dem Handballspiel vom Freitag eine zweite Veranstaltung gewidmet. Wieder das Ziel: der Familie finanziell unter die Arme zu greifen, damit die Schneiders für ihren schwer behinderten Sohn - derzeit wird Benne in einer Spezialklinik behandelt - ein taugliches Transport-Fahrzeug anschaffen können.

Waren es beim Konzert vor allem Musik-Bands und Veranstaltungsspezialisten gewesen, die für den großen Erfolg gesorgt hatten, stellten sich diesmal Sportler solidarisch an die Seite der Schneiders. Anke Schmeer, die Vereinsvorsitzende des TV Kirkel : "Bennes Vater Bernhard ist seit vielen Jahren als Schatzmeister aktiv in unserem Vorstand. Und als ich dann mitbekommen habe, dass Christina Kessler etwas zu Gunsten von Benne organisieren will, da war für mich direkt klar, dass wir das als Verein unterstützen." Aus ersten Ideen habe sich dann das Wohltätigkeits-Handballspiel entwickelt. Der Auftritt von Christian Schwarzer , ergänzte Christina Kessler, sei über das Team 73 entstanden. Dieses Handball-Team, ursprünglich bestehend aus Spielern der ehemaligen ersten Handball-Herrenmannschaft des TV Niederwürzbach , ist seit vielen Jahren bei wohltätigen Aktionen am Ball.

Solidarität tut gut

Bevor der zum ersten Mal geworfen wurde, wandten sich Kessler, Schwarzer und Bennes Vater Bernhard Schneider ans Publikum. Schneider hatte angesichts des erneuten Solidaritätsbeweises Tränen in den Augen, als er all denen dankte, die in den vergangenen, schweren Monaten der Familie beigestanden hatten und dies weiter tun: "Es tut uns als Familie sehr gut, solche Unterstützung zu erhalten. Ich bin wirklich froh, dass wir uns vor 23 Jahren dazu entschieden haben, hier in Kirkel zu bauen."

Nach diesem sehr emotionalen Moment ging es dann für die beiden Mannschaften um ein engagiertes, aber auch mit viel Witz geführtes Spiel mit Endstand 35:35. Dabei griff der TV Kirkel auch auf die Dienste von Torwart Yannic Kessler zurück, Christina Kesslers Sohn. Eigentlich in der Jugendmannschaft des TV zu Hause, ließ er es sich nicht nehmen, für seinen Freund Benne mehrmals zwischen die Pfosten zu treten.

Das Spiel selbst war zwar Höhepunkt, aber nicht die einzige Aktion für den guten Zweck an diesem Abend. So spendete Christian Schwarzer Trikots für eine Versteigerung. Und nach dem Spiel begründete er sein Engagement für Benne so: "Wir sind auf der Sonnenseite des Lebens. Und wenn man Bernhard Schneider sieht, dann wünscht man sich, nicht in einer solchen Lage zu sein. Und deswegen war es mir ganz, ganz wichtig, heute hier zu helfen."

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