Sie reißen beim Konzert fast den Bau ab

Limbach · Sie liefern eigenständige musikalische Qualität und Kreativität, können aber natürlich auch Partymachen: Die Jungs von UPJ sind keine Amateure mehr, reißen beim Konzert im Limbacher Juz fast den Bau ab.

 Nach dem erfolgreichen Konzert beim 5. Punkrocktresen im Limbacher Jugendzentrum ließen sich Nicolas Hübschen, Matthis Schäfer, Tim Kühn, Mirko Reitz, Fred Schäfers und Paul Hock (von links), kurz UPJ, gebührend feiern. Foto: Thorsten Wolf

Nach dem erfolgreichen Konzert beim 5. Punkrocktresen im Limbacher Jugendzentrum ließen sich Nicolas Hübschen, Matthis Schäfer, Tim Kühn, Mirko Reitz, Fred Schäfers und Paul Hock (von links), kurz UPJ, gebührend feiern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das Limbacher Jugendzentrum ist an diesem Samstagabend gut gefüllt. Ohne Zweifel: Die Konzertreihe "Punkrocktresen" zieht Publikum. Für die fünfte Auflage haben sich fünf Bands angesagt, neben "Abbruch" aus Berlin, "Oi!port" aus Ottweiler, "Scherbenschädel" und "The Smuds" stehen auch die Lokalmatadoren von "UPJ" auf der Bühne. Früher stand dieses Kürzel mal für "Urpilsjugend", davon haben sich Matthis (Gesang), Mirko (Schlagzeug ), Paul (Trompete ), Nicolas (Trompete ), Tim (Gitarre) und Fred (Bass) aber losgelöst - vielleicht deswegen, weil es ein bisschen zu sehr nach "Amateur-Stil" klingt, nach Party-Band ohne großen Anspruch. Genau das trifft aber für "UPJ" nicht zu. Auch wenn das große Geld noch nicht fließt - Amateure sind die sechs trotz ihrer Jugend nicht. Und schon alleine das Bandsetup mit zwei Trompeten macht klar, dass die Band Anspruch hat an das, was sie tun - unter dem Label "Trumpetpunkcore" servieren die Jungs genau das, was es in Zeiten von Covern und Recyclen viel, viel zu wenig gibt: eigenständige musikalische Qualität und Kreativität. Trotzdem gehört Partymachen natürlich zum festen Programm von UPJ.

Party gibt's jede Menge an diesem Samstagabend - ein bisschen vor dem Auftritt von UPJ, ein bisschen danach, am meisten aber während des Auftritts der Band. Alle andere Formationen liefern sauberes Handwerk, UPJ hingegen reißen fast den Bau ab. Sänger Matthis Schäfer beweist dabei, dass er sich seit dem ersten Gig beeindruckend weiterentwickelt hat, er ist das, was man eine echte Rampensau nennt. Er singt für das Publikum, mit dem Publikum - wer wissen will, wo man richtige Musik richtig erleben kann, der wird an diesem Abend auch von ihm daran erinnert, dass es genau kleine Club-Konzerte wie dieses sind, bei denen es richtig unmittelbar und ungefiltert wird - so ein Gefühl geht mitunter in den auf Hochglanz polierten Großkonzerten und Festivals so manches mal unter. An diesem Abend schwimmt es oben auf.

Aber natürlich ist es nicht Matthis Schäfer alleine, der es reißt. Was UPJ musikalisch wesentlich definiert ist der Bläsersatz mit Paul Hock und Nicolas Hübschen. Inmitten von Punkcore, perfekt formuliert von Mirko Reitz am Schlagzeug , Tim Kühn an der Gitarre und Fred Schäfers am Bass, liefern die beiden genau diesen anderen Ton, der UPJ als Band so einzigartig macht. Das wird honoriert, das Motto des "Punkrocktresens" mit "Billiges Pogen und schlechtes Bier" wird erst bei UPJ richtig lebendig, vor der Bühne, auf der Bühne ist die Hölle los. Und bei der Band selbst merkt man, dass die Jungs sich freigespielt haben und frei sind das zu tun, was diese Musik schlicht ausmacht - einen mal so richtig außer Rand und Band zu bringen.

Und wie sahen die Leute vor der Bühne den Auftritt? Eva Adolph, Sängerin, brachte es so auf den Punkt: "Ich bin seit Beginn Fan von UPJ. Ich war schon beim ersten Auftritt mit dabei und merke, wie die Jungs sich immer mehr steigern. Bis jetzt war das das beste Konzert!"

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